Entwurfsplanung

Schnelleres Internet kann kommen

Heroldstatt / Lesedauer: 3 min

Gemeinderat Heroldstatt stimmt einer Entwurfsplanung geschlossen zu
Veröffentlicht:26.07.2018, 20:04

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Ein schnelleres Internet in Heroldstatt kann kommen. Wichtige Weichen dafür hat der Heroldstatter Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung gestellt. Das Gremium stimmte geschlossen einer Entwurfsplanung zu. Die Zeiten der wenigen Mbit/s sollen nächstes Jahr ein Ende finden, „dann könne man in Dimensionen von 1000 Mbit/s reden“, meinte der planende Ingenieur Frank Ludwig vom Ingenieurbüro Pirker und Pfeiffer aus Münsingen.

Förderungen zugesagt

Das Projekt „schnelles Internet“ kann die Gemeinde Heroldstatt auch deshalb anpacken, weil finanzielle Förderungen zugesagt sind und Bewilligungsbescheide vorliegen: So erhält sie eine Fachförderung über 598 958 Euro und eine Investitionshilfe aus dem Ausgleichstock über 100 000 Euro. Die Maßnahme ist im Haushaltsplan 2018 berücksichtigt.

Über die geplante Backbone-Anbindung möchte die Gemeinde Heroldstatt jetzt einen Schritt weiter gehen, denn für die Schule wie für das gesamte Gewerbegebiet „Auf dem Wörth“ soll die Breitbandanbindung durch einen FTTB-Anschluss ergänzt werden. Dafür sollen Förderanträge gestellt werden: Der Förderantrag für die Backbone-Trasse beläuft sich auf 343 865 Euro und für die FTTB-Erschließung des Gewerbegebiets auf 243 842 Euro.

Die Ausführungsplanung und die Kostenberechnungen sollen im September oder Anfang Oktober abgeschlossen sein, nebst eines Leistungsverzeichnisses für die Bauarbeiten, sagte der stellvertretende Bürgermeister Rudolf Weberruß. Die Bauarbeiten für die Verlegung der Glasfaserkabel werden im November ausgeschrieben, ihre Vergabe ist dann noch in der letzten Gemeinderatssitzung in diesem Jahr am 17. Dezember – quasi als kleines Weihnachtsgeschenk für die Bürger.

Trasse kommt von Breithülen

Im Verlauf der Sitzung stellten Patrick Burger und Marco Lechner vom Planungsbüro Geo Data aus Westhausen im Ostalbkreis die Entwurfsplanung und die erneute Antragsstellung für die Breitbandkonzeption vor. Sie erläuterten auch die vorgesehene Trassenführung: Diese verläuft von Schelklingen, Justingen und Ingestetten kommend nach Breithülen und dann über Feldwege zum Blaubeurer Weg im Süden Sontheims, ehe sie sich entlang der L230 zur Lange Straße in Sontheim schlängelt. Dann führt sie zum Gewerbegebiet „Auf dem Wörth“ und entlang der Weberstraße in Richtung Eichhalde und Suppingen. Mehrere Kabelverzweiger und Backbone-Übergabepunkte werden installiert. Mit den in Sontheim geplanten Kabelverzweigungen ergebe sich für diesen Ortsteil schon eine Verbesserung der Versorgungslage auf 50 Mbit/s, erklärte Patrick Burger.

Ziel des Ausbaus sei es, Standortvorteile für bereits angesiedelte Unternehmen durch sehr hohe Bandbreiten zu wirtschaftlichen Konditionen zu schaffen, legte Burger dar. Breitband und FTTB-Anschlüsse seien auch ein wichtiges Verkaufsargument bei der Ansiedlung weiterer Betriebe im Gewerbegebiet. Für die insgesamt 50 FTTB-Anschlüsse zur Versorgung aller Unternehmen in Sontheim werden voraussichtlich vier Kilometer an Neubautrassen notwendig, ließ er wissen.

Entstehende Kosten

Für die Herstellung der Hausanschlüsse würden nicht förderfähige Kosten entstehen, die aber ganz oder anteilig an die Grundstückseigentümer übertragen werden können, führte Patrick Burger aus. „Man kann davon ausgehen, dass jeder Firma einen schnellen Anschluss wählt und will, alles andere wäre nicht zeitgemäß“, meinte Kämmerer Werner Zimmermann. So sah es auch Rudolf Weberruß: „Keine Firma will beim schnellen Netz hinterherhinken, da muss schon jede ein paar Euro in die Hand nehmen.“

Wie das technische Konzept und das Netz nebst Kabelverzweiger im Einzelnen aussieht, das erläuterte anhand zahlreicher Pläne und Schaubilder Frank Ludwig vom Ingenieurbüro Pirker und Pfeiffer. Das Glasfaser bringe die Gemeinde sehr voran, ist er sich sicher.