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Solidarität

„Solidarität ist verpflichtend“

Deggenhausertal / Lesedauer: 3 min

Jochen Jehle aus Deggenhausertalkandidiert für den Bundestag
Veröffentlicht:09.09.2013, 18:13

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Seit 20 Jahren gehört Jochen Jehle der SPD an. Fast genauso lange sitzt er schon im Gemeinderat in Deggenhausertal. Bei der nun anstehenden Bundestagswahl will er einen Sitz in Berlin ergattern.

Schon während seiner Schulzeit war Jehle, der dieser Tage seinen 45. Geburtstag gefeiert hat, als Schulsprecher engagiert. Über den damaligen Ortsvereinsvorsitzenden Hermann Schneider sei er in den Dunstkreis der SPD geraten, da diese ihn gerfagt habe, ob er für die Kommunalwahl kandidieren wollte. Das tat Jehle auch, aber noch ohne einer Partei anzugehören. „Er war eine überzeugende Persönlichkeit“, erinnert sich Jehle an Hermann Schneider. Vor allem da dieser eine Diskussion-Kultur gepflegt habe, „die es so heute nicht mehr gibt“.

Seit 20 Jahren aktiv

In den Gemeinderat geschafft hat es Jehle im Jahr 1989 noch nicht, dafür aber fünf Jahre später – als Mitglied der SPD. „Wer ein politisches Amt hat, findet Zugang zu vielen Themen, die man sonst nicht mitkriegen würde, und man kann mitgestalten“, erklärt Jehle seine 20-jährige Aktivität in der Politik. Doch er betont auch, dass der SPD-Ortsverein Deggenhausertal nach der Bundestagswahl , erfolgreich oder nicht, beginnen müsse nach einem neuen Kandidaten Ausschau für den Gemeinderat zu halten. „Irgendwann schleift es sich ab, man kennt die Reaktion der anderen.“ Und das sei schade, da so „Alternativen verschütt“ gehen. Denn fragt man Jehle nach lokalen Themen, die ihm besonders wichtig sind, fallen ihm Themen aus der Vergangenheit ein, der Bau der Mediothek, der ihm immer sehr wichtig gewesen sei, die Turnhalle oder das Hallenbad. Doch aktuell gebe es kein Thema, in das er Herzblut stecke. Doch natürlich wisse er, dass man sich mittelfristig um die Verkehrssituation im Deggenhausertal, aber auch um das Thema demografischer Wandel kümern müsse.

Auf Kreisebene gibt es allerdings ein Thema, bei dem Jehle einen deutlichen Standpunkt vertritt. „Die Finanzierung der B31 muss eingetütet werden, damit es vorwärts geht.“ Darum wolle die SPD mehr Geld von der Lkw-Maut für den Straßenbau hernehmen. Der Bodenseekreis gehöre zu den wirtschaftsstärksten Gegenden im Land, das sei doch Grund genu, dass die Mittel hier einzusetzen.

Energie und Ideen für den Bundestag hat Jehle, der am Gymnasium in Markdorf Mathe und Physik unterrichtet, aber auch. „Die Bürgerversicherung ist ein Ziel, das mit wichtig wäre“, sagt er. Denn die Verteilung der Risiken wäre solidarischer, und „das finde ich schon wichtig“.

Auch beim Länder-Finanzausgleich, der durch die Klage von Bayern und Hessen wieder an Brisanz gewonnen hat, vertritt Jehle einen klaren Standpunkt. Der Finanzausgleich sei wichtig für Deutschland. „Solidarität ist verpflichtend.“ Diese Frage könne man nur im politischen Konsens lösen, sagt er im Hinblick auf die Klage, der sich Baden-Württemberg als drittes Geberland nicht angeschlossen hat. „Juristische Wege sind hier nicht zielführend.“

Neben diesen ganz konkreten Anliegen, zu denen auch die Energiewende gehört, will Jehle im Falle eines Einzugs in den Bundestag, „Politik transparenter machen“. Denn der Abstand der Bürger zu den Politikern sei relativ groß. Er wolle versuchen, etwas für das Verständnis der demokratischen Arbeit zu tun.