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Der Towerstars-Kapitän muss vorerst von Bord gehen

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Brian Maloneys Fortsetzung der Eishockeykarriere ist ungewiss – Ravensburg verliert Leitwolf und Vorbild
Veröffentlicht:16.12.2013, 17:05

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Es sah ganz nach Abschied aus, was sich am Freitag in der Ravensburger Eissporthalle abgespielt hatte. 5:2 hatten die Ravensburg Towerstars in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den EC Bad Nauheim gewonnen. Die meisten Ravensburger Profis waren bereits in der Kabine, als einer immer noch seine Runden drehte: . Mit seinem Sohn auf dem Arm machte der Kanadier mit den Fans die Welle, am Rand des Eises standen seine Landsmänner Justin Kelly , Dustin Cameron und Matt Kelly . Die drei warteten dort so lange, bis Maloney zu ihnen kam, dann gab es die im Eishockey typischen Danksagungen – Helm an Helm.

Am Sonntag stand Maloney nicht mehr im Kader, als seine Towerstars mit 3:4 nach Penaltyschießen in Heilbronn verloren. Die alte Leistenverletzung ist beim Kapitän wieder aufgebrochen. Eine Rückkehr aufs Eis ist ungewiss – vielleicht gar nicht mehr möglich. Das Verhalten von Maloney am Freitag lässt die Vermutung zu, dass der 35-Jährige insgeheim wohl nicht mehr daran glaubt, es noch einmal zurückzuschaffen. , der Geschäftsführer der Towerstars, hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. „Es ist ein herber Verlust für das Team, da muss man gar nicht lang drum herumreden. Ich hoffe, er wird fit und kann die Mannschaft noch einmal unterstützen.“ Zunächst muss sich Maloney aber – wieder einmal – in die Hände der Ärzte begeben.

Seit nunmehr anderthalb Jahren schlägt sich Maloney mit Problemen an der Leiste herum. In der vergangenen Saison absolvierte er nur 23 Partien in der 2. Eishockey-Bundesliga. Vor der aktuellen DEL-2-Spielzeit schien es, als habe der Kanadier seine Probleme überwunden. „Er hat sich im Sommer gequält und trainiert wie ein Verrückter“, sagt Schan. „Er ist so fit nach Ravensburg gekommen wie kein anderer.“ In den vergangenen Wochen hatte Maloney aber wieder vertärkt Schmerzen im Leistenbereich. Nun geht es scheinbar nicht mehr.

„Wir können ihn nicht eins zu eins ersetzen“, sagt Schan. „Egal, wie lange er fehlen wird.“ Spieler wie Maloney seien rar gesät. „Wir brauchen den bestmöglichen Ersatz und müssen jemanden finden, der diese Psyche aufs Eis bringt.“ Patrick Cullen , den die Towerstars in den kommenden vier Partien testen, soll – darauf legt Schan Wert – kein expliziter Maloney-Ersatz sein. Der 24-jährige US-Amerikaner war zuletzt in Dresden im Try-out. Weil die Eislöwen jedoch momentan keinen finanziellen Spielraum haben, stand dort eine Verpflichtung Cullens nicht zur Debatte. Schan telefonierte mit Dresdens Trainer Thomas Popiesch , und ab heute ist Cullen im Trainingsbetrieb der Towerstars. „Wenn es passt, ist es gut“, sagt Schan. „Wenn nicht, dann geht er und wir suchen weiter.“

Eines stellt Schan klar: „Wir brauchen definitiv einen vierten Ausländer, etwas anderes können wir unseren Fans und Sponsoren nicht vermitteln.“ Bis zum 31. Januar haben die Towerstars Zeit. Man werde sich die Zeit nehmen, um den passenden Spieler zu finden. Möglicherweise könnte es auch ein neuer Verteidiger sein. „In Heilbronn haben wir zwei Punkte verschenkt“, sagt Schan. „Die Fehler sind in der Defensive passiert, das wurmt mich.“ Ravensburg fehlte in Heilbronn zwar Maloney, Stefan Vogt , Christopher Oravec und Christian Rohde , auch die Augsburger Förderlizenzspieler waren nicht dabei. Yannik Baier stand in der zweiten Sturmreihe, Steffen Kirsch in der dritten. „Aber dennoch hätten wir gewinnen können“, so Schan. Der Blick richtet sich in den kommenden Tagen und Spielen also verstärkt auf das defensive Verhalten. „Wenn wir vorne mitspielen wollen“, sagt Schan, „müssen wir hinten gut stehen.“