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Musikverein legt Nachtschicht im Backhaus ein

Feldstetten / Lesedauer: 2 min

Mitglieder bereiten Holzofenbrot und Kümmichplätzle zum Verkauf an Ostermontag in Feldstetten vor
Veröffentlicht:02.04.2018, 15:23

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Birgit Kneher spielt eigentlich Klarinette. Seit ihrem neunten Lebensjahr ist sie Mitglied im Musikverein Feldstetten. An Ostersonntag tauschte sie ihr Instrument gegen Teig ein. Die Mitglieder des Musikvereins bereiteten Holzofenbrot und Kümmichplätzle zum Verkauf an Ostermontag vor – die ganze Nacht hindurch.

Büsche zum Heizen

Die ersten Vorbereitungen dafür liefen bereits vor einem Jahr an. Büsche wurden geschnitten und zu kleinen Einheiten zusammen gebunden. Sie dienten als Brennmaterial der Öfen. Diese wurden dann am Ostersonntag gegen 16 Uhr angeheizt. „Der Teig wird dann immer in Etappen gemacht“, erzählte Kneher. Für jeden Backgang wurde alles frisch hergerichtet. 55 Brote passen in den Ofen. Kleine Rauchschwaden hingen über dem Backhaus, aus dem es am späten Abend und in der Nacht herrlich nach den frischen Backwaren duftete. Eine Besonderheit, wie Claudia Schmutz und Heidemarie Stark finden. „Das Holzofenbrot gibt es eben selten. Die Meisten backen mit dem Elektro-Ofen“, erklärte Heidemarie Stark.

Arbeit geht auf die Oberarme

Im nächsten Moment ging es weiter. Der Teig war soweit, wurde von Claudia Schmutz und Heidemarie Stark portioniert und dann in eine Form gegeben. Diese wiederum führte Birgit Kneher vorsichtig aber bestimmt in den Holzofen ein. Einmal umgedreht – der Brotteig lag. Ins Schwitzen komme Kneher wegen der kühlen Außentemperaturen nicht. „Aber man merkt das schon in den Oberarmen“, sagte sie und lachte auf. Alles musste ganz schnell gehen, damit der geöffnete Ofen nicht zu viel an Temperatur verliert. Nach einer Stunde klingelte dann die Eieruhr. Das fertige Brot wurde entnommen und in der Feuerwehr aufbewahrt – aber nur bis zum Verkauf an Ostermontag. Ab 9 Uhr gab es die Brote und die Feldstetter Spezialität Kümmichplätzle dann direkt am Backhaus, am Parkplatz an der Hauptstraße und bei der Schuhfabrik AFS zu kaufen. Die Idee für das Backen kam dem Verein vor zwölf Jahren. Mit dem Erlös wurde und wird noch immer die Jugendarbeit finanziert. Noten, Instrumenten Uniformen: Das koste. „Außerdem ist es auch schön, dass so eine Tradition bewahrt wird“, freute sich Schmutz.