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Badeverkehr

Badeverkehr behindert Landwirtschaft

Ersingen / Lesedauer: 2 min

Privater Ordnungsdienst soll am Ersinger See Falschparker kontrollieren
Veröffentlicht:11.07.2013, 19:05

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„Verkehrssituation an unseren Badeseen“ stand am Mittwoch an sechster und damit letzter Stelle der Tagesordnung der Sitzung des Ersinger Ortschaftsrats. Den ersten Platz in der Debatte nahm das Thema indes ein, weil es schon unter Tagesordnungspunkt 1 „Bürger fragen“ heftig diskutiert wurde.

„Müssen wir Landwirte die Fischer und Badegäste fragen, ob wir unsere Grundstücke bewirtschaften dürfen?“, fragte eine Ersinger Bürgerin angesichts der Tatsache, dass an Sommerwochenenden und in den Ferien der Rauhriedweg von Erholungssuchenden zugeparkt wird. Dies finden Landwirte ebenso wenig erfreulich wie die Verhinderung der Durchfahrt von Landmaschinen, wenn Boote in den großen Baggersee gelassen werden.

„Scheiß-Schranke!“, fuhr Bauernobmann Manfred Dübler Ortsvorsteher Egon Benz wütend an, als dieser daran erinnerte, dass die Landwirte die Errichtung einer Schranke verhindert hätten. „Wir fangen in sechs Tagen mit der Ernte an, und wenn da zugeparkt ist, ist der Teufel los“, warnte Dübler vor dem programmierten Konflikt, falls nicht vorher eine Lösung gefunden wird.

Weil die Schranke von den Landwirten abgelehnt wird, hat sich Ortsvorsteher Benz auf die Suche nach jemandem gemacht, der im Gelände für Ordnung sorgt, aber niemand gefunden. Ein von ihm befragter privater Sicherheitsdienst reagierte nicht. Ratsmitglied Reiner Mann hatte vier weitere Angebote eingeholt. Daraus soll bis zum Ende der kommenden Woche eines ausgewählt werden. Was der Einsatz des privaten Ordnungsdienstes kostet, konnte Ortsvorsteher Benz nicht sagen. Das hänge von der Zahl der Sonnentage ab, gab er zu bedenken.

„Wir müssen Nägel mit Köpfen machen“, wurde der Ortsvorsteher konkret und formulierte das weitere Vorgehen. Falsch parkende Autos sollen fotografiert und ihre Nummern notiert werden. Zur Beseitigung von Hindernissen wird ein Abschleppdienst bestellt. Das Ordnungsamt der Stadt Erbach soll Bußgeldbescheide ausschreiben und verschicken. Einstimmig beauftragte der Ortschaftsrat den Ortsvorsteher, die erforderlichen Maßnahmen umgehend durchzusetzen. Dieser möchte das Parken zusätzlich mit Feldsteinen verhindern. Stadt- und Ortschaftsrätin Irene Paal erinnerte daran, dass der hintere See eigentlich als Renaturierungsfläche und nicht als Badesee angelegt wurde.