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Grammy Awards

Don Ellis Tribute Orchestra reißt die Besucher mit

Ellwangen / Lesedauer: 2 min

Stehende Ovationen für grandioses Konzert einer virtuosen Band in der Ellwanger Stadthalle
Veröffentlicht:05.04.2013, 18:50

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Wow, was sind diese Jungs gut. Da kocht der Saal, da fehlen auch dem bemühtesten Kritiker die Worte. Den unverwechselbaren Sound dieser Big Band kann man kaum beschreiben, man muss ihn gehört haben. Unter der Leitung des in Stuttgart geborenen Bandleaders Markus Geiselhart hat das Don Ellis Tribute Orchestra feat. Thomas Gansch in der gut besuchten Ellwanger Stadthalle das Publikum von den Stühlen gerissen und zum Toben gebracht.

Nach Bratislava, Wien und Zagreb war Ellwangen die vierte Station auf der Frühjahrstournee des Orchesters, das sich dem Vermächtnis des 1978 mit nur 44 Jahren verstorbenen Jazztrompeters, Schlagzeugers, Komponisten und Bandleaders Don Ellis verschrieben hat. So war das Programm gespickt mit legendären Ellis-Titeln, angefangen beim Opener, dem Soundtrack zu „French Connection“, der Ellis einen Grammy einbrachte, über „Open Wide“, „Indian Lady“, „Final Analysis“ und „Turkish Bath“ bis zu „Bulgarian Bulge“ und „Great Divide“.

Ellis‘ experimentierfreudige, jazzbasierte Musik mit ungeraden Metren wie 4/5 oder 7/8, komplexen rhythmischen Zyklen wie 33/16 oder 19/4 und der Verschmelzung jazziger Elemente mit osteuropäischer, indischer und arabischer Folklore fordert Musikern alles ab. Angefeuert durch brillante Soli des österreichischen Jazztrompeters Thomas Gansch, bekannt durch seine Auftritte mit dem Blechbläserseptett Mnozil Brass, der zu Ellis‘ 30. Todestag 2008 mit Markus Geiselhart die Band gründete, liefen die Musiker, jeder von ihnen ein Könner, entspannt zur Hochform auf und steigerten sich von Note zu Note.

Die Drummer Herbert Pirker und Lukas König lieferten sich bei „Final Analysis“ ein atemberaubendes Duell, Robert Bachner glänzte an der Bassposaune, Christian Maurer am Sax, Florian Trübsbach im original Outfit der Don Ellis-Band mit Klarinettensoli, an der Gitarre Martin Koller, am Bass Raphael Preuschl. Neben Ganschs Virtuosität konnten auch Trompeter wie der Göppinger Tobias Reisacher und der Bostoner Adam Rapa mühelos bestehen. Tosender Applaus des Publikums, das diese ebenso verrückten wie großartigen Ausnahmemusiker, die Don Ellis‘ Werke nicht nur spielen, sondern leben und lieben, enthusiastisch feierte. Nach Ellwangen gebracht hat sie der Allgemeinmediziner Hans-Peter Haas.