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Bauplatz

Stroh in den Haaren – Schmutz im Gesicht: Berta soll unter die Haube

Ersingen / Lesedauer: 4 min

Die SG Ersingen bringt „der ledige Bauplatz“ auf die Bühne – Es gibt noch Karten für die Vorstellung am 4. Januar
Veröffentlicht:28.12.2014, 20:08

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Mächtig viel zu lachen gibt es in Ersingen beim neuesten Theaterstück. „Der ledige Bauplatz“ von Autorin Regina Rösch hat es in seinen drei Akten in sich. Berta soll endlich an den Mann gebracht werden, damit in den Haushalten ihrer Schwestern Karola und Mathilde wieder Ruhe einkehren kann. Bei der einen wohnt sie und lässt sich mächtig gehen, raucht und trinkt und muss zur Körperpflege gezwungen werden.

Die andere Schwester zahlt heimlich dafür, dass sie nicht unter ihr Dach einzieht. Auch die Ehemänner fangen alljährliche eine Schlägerei wegen Bertas künftigem Verbleib an. Still und leise geht es aber auch bei ihnen um Bares für die Deckung der Kosten, die von der unliebsamen „Mitgift“, dem „frisch geräucherten Restposten“ verursacht werden. Eine Heiratsanzeige mit Hinweis auf Bertas Bauplatz soll die Lösung für alle Beteiligten bringen. Doch die 49-Jährige möchte ein Wörtchen mitreden und stellt hohe Ansprüche. „Du hältsch jetzt dei Gosch“, entfährt es den Schwestern im Chor. Doch so leicht ist Berta nicht unterzukriegen.

Wer markant schwäbisches Auftreten mag und freche Sprüche schätzt, die hier unerwartet, aber treffsicher abgefeuert werden, der ist in dem Stück mit den Darstellern aus der Sportgemeinschaft Ersingen 1924 absolut richtig. Die Schauspieler haben sich heuer besonders viel Mühe gegeben, die Inszenierung passend auf die Beine zu stellen. Das erklärte Regisseurin Claudia Lemke den Zuschauern bei der Begrüßung am Samstagabend in der nahezu voll besetzten Mehrzweckhalle. Claudia Lemke dankte für das Erscheinen trotz Schnee und Eis, denn auch die Akteure haben in der laufenden Theatersaison Widrigkeiten gemeistert. Die Rollen waren bereits vergeben als Harald Weishaupt seinen Einsatz als Schwager der schwer vermittelbaren Berta absagen musste. Er wird im nächsten Jahr in der Truppe zurückerwartet.

So wurde aus dem Regisseur Thomas Lemke Bertas Schwager Hugo, der als Metzger die Ledige keinesfalls in seinem Haushalt und schon gar nicht in seinem Geschäft haben möchte, weil er sie als geschäftsschädigend ansieht. Claudia Lemke war als Bertas Schwester Karola eingeplant, übernahm dann aber die freie Regiestelle. Dafür stieg Souffleuse Monika Rist in die Rolle von Schwester Karola, und Petra Fuchs ließ sich als Souffleuse gewinnen, um den Kreis zu schließen. Studiert werden können die Umbesetzungen im Programmheft mit Beilageblatt.

Der Zuschauer bemerkt die Wechsel im Spiel nicht. Die Mitwirkenden sind alle auf ihrem Posten. Die Ersinger Theaterurgesteine Silke Neumann und Monika Rist als Bertas Schwestern Mathilde und Karola und Fritz Gerster als Bertas Schwager Karl-Otto leben ihr Können aus und ziehen die Neulinge mit. Zum ersten beziehungsweise zweiten Mal sind Nicole Gerster und Sissi Hörmann in der Schauspieltruppe dabei und mimen überzeugend die Töchter von Karl-Otto und Karola, die unter der Anwesenheit der Tante leiden. Mut zur Hässlichkeit beweist in dem Theaterstück Marion Heuberger in der Figur als Berta Greulich – ihr Name ist Programm. Diese Tatsache, verbunden mit dem bestechenden Spiel bringen der Darstellerin dann auch Zusatzapplaus ein. Das Stroh in den Haaren und Stiefeln, der Schmutz im Gesicht, an den Beinen und sonst wo müssen abgetragen werden, um Berta vermittelbar aussehen zu lassen. Einige Interessenten tauchen auf.

Nach zehnjähriger Pause macht Norbert Schrade in der Laienspielgruppe wieder mit. Als weitere Mimen treten heuer Maik Hörmann und Jürgen Lemke ins Scheinwerferlicht. Wer Bertas Glück einleitet, wird hier nicht verraten. Im „ledigen Bauplatz“ gibt es jedenfalls ein überraschendes und für Berta glückliches Ende. Noch zweimal wird das Stück gespielt. Für die letzte Vorstellung in dieser Theatersaison am Sonntag, 4. Januar, ab 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle gebe es noch einige Restkarten geben, so Regisseurin Claudia Lemke am Samstag. Bei Lemkes (Telefon 07305/23112) können Karten bestellt werden.