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Naturerlebnis

Naturerlebnis zu allen Jahreszeiten

Erbach / Lesedauer: 4 min

Achim Gaus wandert mit der Schwäbischen Zeitung die „Erbacher Seenrunde“
Veröffentlicht:22.06.2018, 18:19

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Die neu eröffnete Erbacher Seenrunde bietet dem Wanderer ein Naturerlebnis zu allen Jahreszeiten, ohne dafür allzu viel sportliches Können zu fordern. Trotzdem sind feste Schuhe und ein kleiner Rucksack mit Vesper, Getränk und Fernglas zu empfehlen. Erbachs Bürgermeister Achim Gaus hat sich mit Redakteur David Drenovak auf den Weg gemacht und ihm die schönsten Aussichten und gemütlichsten Pausenplätzchen gezeigt.

In die Rundtour mit etwa zehn Kilometern Länge kann überall auf der Strecke eingestiegen werden. Für Auswärtige bietet sich der Startpunkt am Bahnhof an. Hier ist nicht nur eine bequeme An- und Abreise mit dem Zug möglich, für Autofahrer gibt es genügend Stellplätze und auch Radfahrer finden einen guten Unterstand für ihr Fahrzeug. „In unmittelbarer Nähe sollen in Kürze auch noch Wohnmobilstellplätze entstehen“, informiert Gaus. Ohne Pause schaffen durchschnittliche Wanderer die Strecke in guten drei Stunden. Der Bürgermeister, der selbst passionierter Wanderer und Läufer ist, nutzt einen Teil der runde als Joggingstrecke.

Wanderer, die noch etwas vergessen haben, können vom Startpunkt aus auch kurz ins benachbarte Fachmarktzentrum huschen und die Vorräte aufstocken, bevor sie über Bahnhofstraße und Kirchweg sehr schnell das bebaute Innenstadtgebiet verlassen. Bei moderater Steigung erklimmen sie die rund 84 Höhenmeter, welche die Runde bereithält. Den Großteil davon hat man bereits geschafft, wenn das historische Ensemble mit Schloss und Schlosskirche erreicht ist. Aus dem Kirchhof erwartet einen der erste grandiosen Blick ins Donautal und auf den Badesee und die Feriensiedlung mit ihren vielen kleinen Schwedenhäusern.

Danach geht es für die Wanderer weiter auf einem von der Eiszeit angehäuften Hügelrücken, dem Schellenberg. Wer das Panorama von dort aus genießen möchte (bei Fön zeichnen sich die Alpen am Horizont glasklar ab), findet einige Verweilmöglichkeiten, wie die Mariahilf-Kapelle, die nach dem Anstieg zur kurzen Pause einladen. Nach rund zwei Kilometern wird Donaurieden erreicht. Durch das pittoreske Dorf steigt der Wanderer die zuvor erklommenen Höhenmeter wieder hinunter ins Donautal und überquert die Bundesstraße. Dicht gedrängt recken sich entlang eines alten Donaumäanders Lichthölzer wie Pappeln oder Weiden in die Höhe und formen in den Sommermonaten ein riesiges grünes Tor durch das der Wanderer in die unbebaute Natur hinaus tritt.

Paradies für Wasservögel

Vorbei an Wiesen und Feldern erreicht er die Stauseenkette, die sich vom Wasserkraftwerk in Donaustetten bis zum Wehr in Ersingen erstreckt. Zu letzterem führt der nächste Streckenabschnitt nördlich des Donaukanals. Am Ersinger Wehr angekommen, hat man ungefähr die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das mitgebrachte Vesper zu verzehren und das Fernglas aus dem Rucksack zu holen, um zu sehen, welche gefiederten Gäste aktuell die große Wasserfläche als Zwischenstopp auf ihrem weiteren Weg oder als Brutplatz zur Aufzucht ihrer Jungen nutzen.

Wer Zeit hat und kein großer Freund von Rucksackvesper ist, für den lohnt sich ein rund zehnminütiger Abstecher nach Ersingen zum Gasthaus Hirsch. Otto Greiff und sein Team bieten herzhafte schwäbische Küche. So gestärkt geht es wieder in Richtung Erbach, diesmal auf der Südseite direkt entlang der Stauseen. Hier sollte der ornithologisch Interessierte sein Fernglas stets zur Hand haben. Neben Haubentauchern, Kormoranen und den verschiedensten Gänsearten finden sich dort auch Exoten wie Mandarin- oder Krickenten. „Im Alb-Donau-Kreis ist das der einzige Weg, der soviel Weg direkt am Wasser und ganz allgemein soviel Wasserfläche bietet. Für Familien ist er nicht nur von der Topografie interessant, das riesige Bioreservoire bietet einen umfangreichen Einblick in die Vogelwelt“, so Gaus.

Zurück entlang der Stauseen führt die Rundtour wieder nach Erbach und zum dortigen Badesee, der bei schönem Wetter zu einem Sprung ins kühle Nass einlädt. So erfrischt lässt es sich dann vor einer entspannten Heimkehr gut im Gasthaus Schützen oder im Bistro Knorcks in der Nähe des Bahnhofs auf einen Absacker einkehren.