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Musikverein Ringingen bekommt neue Uniformen

Erbach / Lesedauer: 4 min

Bei der Hauptversammlung blickt der Verein nach vorne und ehrt langjährige Mitglieder
Veröffentlicht:28.01.2019, 09:43

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Der Musikverein Ringingen bekommt neue Uniformen. Diese Anschaffung hat sich der Verein 32000 Euro kosten lassen. Vorgestellt wird die neue Kleidung zum Jahreskonzert am Samstag, 30. März, in der Birkenlauhalle. Es wird ein Doppelkonzert mit den Musikern aus Ringingen bei Burladingen, informierte der Musikvereinsvorsitzende Joachim Trapp. Mit der Großinvestion in die Uniformen nahm die Vereinsführung in Kauf, dass sich im Kassenjahr ein Minus von mehreren tausend Euro ergab. Die Freude über die neuen Uniformen ist aber groß, weil dann endlich auch die Hauptkapelle das richtige Ringinger Ortswappen auf dem Herzen tragen kann. Die Ringinger werden dann Ringe im Logo zeigen und keinen Nasenring tragenden Ochsen mehr.

In die Satzung wurden nun der Datenschutz und die Versicherung eingearbeitet, dass Daten nur für den Zweck genutzt werden, für welchen diese benötigt werden. Vereinsvize Thomas Felk trug das Anliegen den Zuhörern im voll besetzten Musikerheim vor. Es folgte die einstimmige Zustimmung zu der neu gefassten Satzung. Bei den Teilwahlen, die Sportvereinschef Reiner Bertsch leitete, wurden Vize Felk, Kassierer Steffen Harter und die zwei passiven Beisitzer Daniel Stephan und Richard Füller per Handzeichen im Amt bestätigt. Bertsch betonte die gute Zusammenarbeit bei der Ausrichtung des auch wieder in finanzieller Hinsicht erfolgreich stattgefundenen Herbstfestes und lud die Musiker zum nächsten Dorfkickturnier ein. Am Vortag hatte die Kapelle ihre aktiven Beisitzer gewählt. Bestätigt wurden dabei Florian Hartmann, Thomas Scheffold und Sasha Schikotanz. Als Nachfolgerinnen für die Ausscheidenden Matthias Hirling und Helmut Schaible wurden Friederike Munding und Severina Schwend gewählt, um den Frauenanteil im Ausschuss zu heben.

Viele weibliche Mitglieder

Mehrheitlich weiblich ist bereits die Jugendkapelle geprägt, zeigte sich zur Hauptversammlung am Samstag beim Spiel der Jugendlichen unter Leitung von Dirigent Sara Frank zur Ehrung der langjährigen Mitglieder. Ortsvorsteher Georg Mack leitete die Entlastung und teilte mit, im Gespräch mit der Erbacher Jugendsozialarbeiterin erklärt zu haben, dass er durch Musik- und Sportverein und die Jugendhütten in Ringingen keinen weiteren Betreuungsbedarf sieht. In den Vereinen lernten die Kinder und Jugendlichen Pünktlichkeit, Disziplin und Kameradschaft kennen. „Aus Vereinsmitgliedern wird was, beobachte ich“, betonte der Ortsvorsteher.

Der Musikverein hat aktuell 140 aktive, 277 fördernde und neun Ehrenmitglieder. Alle Proben und Auftritte besuchte Karin Settele, erklärte Dirigent Matthias Hirling. Alle Auftritte besuchten auch Nicole Schaible, Roland Braunsteffer, Simon Stöferle und Helmut Schaible. Einmal bei den Proben fehlte Nicole Schaible, zweimal Simon Stöferle und Sandra Unsöld sowie dreimal Helmut Schaible. Zur Hauptkapelle zählen 76 Musiker, wobei fünf derzeit pausieren.

Heuer wird der Festplatz gerichtet und die Heizung im Musikerheim erneuert, informierte der Vereinsvorsitzende. Die Stadt hat bereits die Kosten für das Festplatzmaterial übernommen und die Mitglieder legen bei besserem Wetter los. Durch den Anbau an das Musikerheim komme die 29 Jahre alte Heizung stets an ihre Grenzen, hieß es zur Erklärung des Heizungsaustauschs.

80 Jahre im Verein

Musik hat Gebhard Knittel jung gehalten. Schier undenkbare 80 Jahre gehört der Ringinger schon dem Musikverein an. Gleich als Kind wurde er mit seinen Brüdern vom Vater, der Gründungsvorstand im Musikverein war, angemeldet. Der Radfahrerverein war zum Musikverein umgeformt worden, weiß Knittel. Der 89-Jährige ist auch bereits in die Geschichte des Vereins eingegangen als Dirigent, der 30 Jahre lang dieses Amt ausführte, um dann an Hans-Peter Hirling zu übergeben, dessen Sohn Matthias Hirling nun den Taktstock schwingt. Gebhard Knittel spielte Ziehorgel und baute als junger Bursche auch eine eigene kleine Kapelle auf. Sie spielten zur Begrüßung von Kriegsheimkehrern und bei der Tanzschule, die einige Jahre für die Heimkehrer und die Dorfjugend vorwiegend im Gasthaus „Hirsch“ stattfand. Außerdem lernte Knittel, Trompete zu spielen. Bereits mit 25 Jahren wurde er Dirigent im Musikverein. Die Ringinger Kapelle hatte zu Knittels Beginn sieben bis zehn Spieler und drei Jahrzehnte später waren es 35 Musiker, erinnert er sich.

Die beiden ehemalige Schüler von Knittel, Karl Käsberger und Franz Zagst, wurden in der Hauptversammlung für die beeindruckende Zahl von 60 Mitgliedsjahren geehrt. Karl Käsberger (67) war ebenfalls von seinem Vater, der Gründungsmitglied war, frühzeitig angemeldet worden. „Es gab damals eine halblebige Jugendkapelle mit etwa zehn Mitgliedern“, erinnert sich Zagst. Er spielte 20 Jahre lang erste Trompete und weil Bedarf bestand und er auch beruflich sehr eingespannt war, anschließend Tenorhorn. Ab seiner Kommunion durfte er schon in der Hauptkapelle mitspielen. Unvergesslich ist ihm ein Trompetensolo als Zwölfjähriger. Trotz des Umzugs hält er den Kontakt in seinen Heimatort. Franz Zagst (77) lernte zuerst Es-Bass bei Gebhard Knittel zu spielen. Er sattelte dann auf B-Tuba um und war damit 40 Jahre lang in der Kapelle aktiv. Er trug wie die Kollegen zum Gelingen des Herbstfestes bei und war für das Geschirrmobil zuständig. Durch Bühnenauftritte als Nachtwächter wird Franz Zagst sicher noch vielen Ringingern in Erinnerung sein.