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Landkreis plant mit bis zu 130 Flüchtlingen in Erbach

Erbach / Lesedauer: 2 min

Erste Bewohner ziehen noch diese Woche in die neue Aufnahmestelle im Großen Wert
Veröffentlicht:13.10.2015, 10:48

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Das Landratsamt hat in Erbach ein ehemaliges Fitnessstudio angemietet, um darin Flüchtlinge unterzubringen.

Noch in dieser Woche sollen dort die ersten zehn Personen in eine bereits bezugsfertige Wohnung einziehen. Renovierungs- und Umbauarbeiten sollen in dem Gebäude Platz für insgesamt 130 Asylsuchende schaffen, darüber informierten Sozialdezernent Josef Barabeisch und Bürgermeister Achim Gaus bei einem Pressegespräch am Montag im Rathaus. Für die Bürger folgt am 20. Oktober ein ausführlicher Informationsabend.

„Die Prognosen haben uns überholt, die Menschen kommen zu uns“, sagte Barabeisch im Ratssaal in Erbach. Bis jetzt sind schon 1300 Asylsuchende im Landkreis untergebracht worden. Bis zum Jahresende kommen jede Woche 94 Frauen und Männer in den Alb-Donau-Kreis, um in seinen 55 Gemeinden eine Unterkunft zu finden, erklärte der Sozialdezernent. Damit verdoppele sich die Zahl bis zum Jahresende. Deswegen ist er froh, dass nun in Erbach eine neue Unterbringungsmöglichkeit gefunden wurde. Denn die rund 120 Angebote, die dem Landkreis von Maklern, Firmen und Privatleuten vorliegen, müssen erst geprüft werden, und sind nicht immer als Unterkunft für Flüchtlinge geeignet. „Wir müssen die Leute ja nicht nur verteilen, sondern dafür sorgen, dass sie menschenwürdig untergebracht werden“, sagt Barabeisch.

Erste Bewohner kommen Ende dieser Woche

Die ersten Bewohner soll das ehemalige Fitnessstudio in Erbach bereits Ende der Woche bekommen. Sie sollen in die dortige Hausmeisterwohnung ziehen. Barabeisch rechnet erst einmal mit zehn Personen. Die restlichen großen Räume sollen mit Trennwänden in Leichtbauweise aufgeteilt werden. Getrennte Wasch- und Sanitärräumlichkeiten sind durch die vorhergehende Nutzung bereits vorhanden. Deshalb geht der Sozialdezernent davon aus, dass sich die Unterkunft schnell füllen wird. Ein Verwaltungsteil ist in Erbach ebenso geplant wie eine soziale Betreuung, da die künftigen Bewohner in alltäglichen Lebenslagen unterstützt werden müssen. Barabeisch nennt Arzttermin, Kinderbetreuung und Sprachkurse. Besonders letztere seinen wichtig, erklärt Barabeisch: „Sprache ist der Schlüssel zu allem, zur Gesellschaft, sozialem Austausch und Arbeitsmarkt.“

Um die Erbacher noch ausführlicher über das Flüchtlingsheim zu informieren, kündigte Bürgermeister Achim Gaus einen Infoabend am 20. Oktober an. Dieser beginnt um 20 Uhr in der Erlenbachhalle.

Gaus steht mit der gesamten Verwaltung hinter dem Projekt des Landratsamtes. „Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die auf uns zukommt, und wir tragen die Entscheidung mit“, so Gaus. Landratsamt und Stadt wollen mit der Situation offen umgehen. Dass die Informationsveranstaltung nicht schon früher umgesetzt wurde, sei „einfach der Not geschuldet“, erklärt Josef Barabeisch.