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Informationsveranstaltung

Josef Barabeisch informiert in Dellmensingen zum Thema Flüchtlinge

Dellmensingen / Lesedauer: 2 min

Ängste und Unsicherheiten auf beiden Seiten – Flüchtlingsstrom in den 90er-Jahren war noch größer
Veröffentlicht:25.03.2015, 18:02

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Zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Flüchtlinge hatten CDU und CDA am Dienstagabend ins Gasthaus Adler nach Dellmensingen eingeladen. Als Referent trat Josef Barabeisch, Sozialdezernent im Landratsamt, des Alb-Donau-Kreises auf.

Der Abend wurde veranstaltet „weil das Thema in aller Munde ist“, erklärte der CDU-Vorsitzende Hans Seemann. Man sei sehr dankbar, dass Barabeisch zu diesem Infoabend bereit sei. Die Dringlichkeit des Themas bestätigte Barabeisch: „Das Thema bewegt unsere Gesellschaft.“ Und es entstehe viel Unsicherheit. Laut Prognosen sollen rund 300 000 Flüchtlinge im Jahr 2015 nach Deutschland kommen, davon müssen etwa 600 bis 700 Personen im Alb-Donau-Kreis untergebracht werden. Anfang der 90er-Jahre hätten aber mehr als 50 000 Flüchtlinge in Deutschland Asyl gesucht. „Das haben wir doch auch geschafft.“

Die Unterbringungsmöglichkeiten des Landkreises würden noch für rund sechs bis acht Wochen reichen, so Barabeisch, dann müsste nach neuen Unterkünften gesucht werden. Es würde aber längst nicht alles angenommen, was angeboten werde. Mindestens der Brandschutz müsse funktionieren und manche Vermieter hätten die Notlage des Kreises erkannt und würden Wohnungen teuer anbieten. „Wir geben das Geld lieber für die Betreuung aus, als für teure Mieten“, macht Barabeisch klar.

Überrascht waren die Teilnehmer der Veranstaltung von den Statistiken zu den im Kreis lebenden Flüchtlingen: Insgesamt 30 Prozent kommen aus dem Kosovo und Serbien – Serbien gilt als sicheres Herkunftsland und Kosovo soll zu einem solchen deklariert werden. „Hier ist die Politik gefragt“, machte Barabeisch klar. Und: „Solche Prozesse dauern ihre Zeit.“

Den aktuellen Zustrom von Flüchtlingen könne der Kreis aber nicht allein stemmen. „Wir brauchen die Hilfe vor Ort“, so Barabeisch. Auch wenn er manche Ängste verstehen könne, sei es wichtig, offen auf die Neuankömmlinge zuzugehen. Und: Auch die Flüchtlinge hätten Ängste und Sorgen. Viele von ihnen kommen aus Kriegsgebieten und großer Not, manche sind traumatisiert. Die wenigsten können Deutsch und wissen nicht genau, wohin sie gebracht werden und was sie dort erwartet.