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Beschäftigung von Flüchtlingen: Handwerker fordern Unterstützung

Erbach / Lesedauer: 3 min

Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der Union-Bundestagsfraktion besucht Erbach
Veröffentlicht:20.09.2018, 17:58

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Der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) im Bundestag, Uwe Schummer (CDU), hat sich am Mittwochnachmittag in dem Steinmetzbetrieb von August Weber in Erbach umgesehen und mit ihm über Wirtschaftsthemen diskutiert. Anschließen luden die Kreisverbände Alb-Donau/Ulm, Biberach und Ravensburg zu einer Diskussion zum Thema „Fachkräftezuwanderungsgesetz“.

Eine gute Stunde nahm sich der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe im Bundestag , Uwe Schummer, Zeit für August Weber und seine Anliegen. Der nutzte die Gelegenheit, um bei dem ranghohen Parteifunktionär und Arbeitsmarkt-Experten die aktuellen Probleme des Handwerks anzubringen.

Im Mittelpunkt stand wenig überraschend der akute Fachkräftemangel im Handwerk, der den Unternehmen – vor allen Dingen in der hiesigen Region, wo de facto Vollbeschäftigung herrscht – erhebliche Probleme bereitet. „Bis 2020 werden in der deutschen Wirtschaft zehnmal mehr Menschen mit einer beruflichen Ausbildung benötigt, als solche mit einer akademischen Ausbildung. Das sagen Forschungen des Wirtschaftsforschungs Institutes“, so der Handwerker, der seit 1971 seinen Meisterbrief in der Tasche hat und seit 1969 den Familienbetrieb an der Daimlerstraße führt. Er unterstrich dabei die Bemühungen, die in der hiesigen Region laufen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Die Frage dabei bleibt allerdings, ob diese ausreichend sind für die Zukunft.

„Das Landwirtschaftsministerium fördert eine Personalberaterin bei der Handwerkskammer Ulm (HWK), die Handwerksbetriebe beim Finden und Binden von Mitarbeitern berät und unterstützt“, so Weber. Dies sei auch ein Grund, warum es im Jahr 2018 zum fünften Mal in Folge gelungen sei, ein Azubi-Plus zu erzielen, also dass mehr junge Menschen eine handwerkliche Ausbildung begonnen haben als im Vorjahr.

Thema Fachkräftemangel

Bei der anschließenden Diskussion in der Gaststätte „Zum Schützenheim“ ging es unter dem Titel „Gesteuerte Zuwanderung mit einem Fachkräftezuwanderungsgesetz“ nahtlos weiter um das Thema des Fachkräftemangels. Dazu hatte der CDA unter anderem Unternehmer Markus Winter von der Firma Industrie-Dienstleistung Süd (IDS) aus Unteressendorf eingeladen, der seine Erfahrung mit Flüchtlingen in einem Kurzvortrag vorstellte.

Das Unternehmen hat seit dem Jahr 2013 insgesamt 170 Flüchtlinge eingestellt, von denen derzeit noch aktuell 90 im Betrieb tätig sind. Davon 36 in Vollzeit und 44 in Teilzeit. Die Erfahrungen mit den Arbeitskräften seien gut, sie kämen aus Afrika, der arabischen Welt, dem Kosovo oder Pakistan. „Von den aktuell beschäftigten Flüchtlingen haben nur 28 einen dauerhaften Aufenthaltstitel. Die anderen Geflüchteten können jederzeit abgeschoben werden. Das ist ein echtes Problem“, so der Geschäftsführer in seinem Vortrag.

Dies griff Uwe Schummer in seinem anschließenden Vortrag auf und forderte, dass es für die Geflüchteten möglich sein müsse, uneingeschränkt zu arbeiten: „Arbeit eint die Menschen im Besonderen und vermittelt ein starkes Wir-Gefühl.“ Schummer verwies auf den bereits vorliegende Eckpunkteplan von Innenminister Horst Seehofer. „Bis das steht, muss es einen Abschiebestopp bei vorliegender Arbeit gebenr“, so Schummer.