Bereits zum zweiten Mal hat sich die Musikkapelle Emerkingen zu einer „Musikprobe aus dem Auto heraus“ getroffen. „Seit Anfang März können wir uns nicht mehr zu unseren wöchentlichen Proben treffen“, bedauert der Vorsitzende Peter Pflug.
Deshalb sei die Idee der „Probe aus dem Auto heraus“ entstanden. „Dabei geht es darum, dass wir uns mal wieder treffen, zusammen musizieren und so den Zusammenhalt in der Kapelle stärken“, betont der Vorsitzende. „Die Musikalität steht da nicht im Mittelpunkt“. Das bestätigt auch Dirigent Oliver Donek . „Wir studieren heute keine neuen Werke ein, sondern spielen Stücke, von denen jeder Musiker weiß, wie sie gehen“, sagt er. Und so hob Donek den Dirigentenstab zur „Böhmischen Liebe“, zum „Böhmischen Traum“ und zum Ohrwurm „Dem Land Tirol die Treue“.
Zeichen der Verbundenheit
Um ein Zeichen der Verbundenheit über die Grenzen Emerkingens hinaus zu setzen, ließ der Dirigent die Nationalhymne anstimmen. „Bei der ersten Probe aus dem Auto heraus haben wir den Kreismarsch gespielt“, erzählte Peter Pflug, bevor er wieder in sein Auto stieg, um mit seinen Musikerkollegen und auf seiner Trompete den Marsch „Abel Tasman“ und den „Alt Starhemberger Marsch“ anzustimmen.
Weil jeden Freitagabend, angesichts der abgesagten Proben, „etwas fehle“, freute sich Hornist Dieter Porombka „echt riesig, mal wieder gemeinsam Musik machen zu können“. „Es ist echt toll, sich hier mal wieder zu treffen, um der gemeinsamen Sache der Blasmusik nachgehen zu können“, sagte Roland Lang, Ehrenvorsitzender und Klarinettist der Emerkinger Musikkapelle.
Erste Veranstaltung auf neuem Platz
„Unsere Musikerinnen und Musiker sind wohl die einzigen in der Region, die sich zu solchen außergewöhnlichen Proben treffen“, freute sich Bürgermeister Paul Burger und betonte, dass die „Probe aus dem Auto heraus“ die „erste Veranstaltung“ auf dem neu hergerichteten Festplatz sei.
Bis zu den Sommerferien wollen sich der Dirigent Oliver Donek und der Vorsitzende Peter Pflug noch „mindestens zwei Mal“ mit ihren Musikern zu einer „Auto-Probe“ treffen. „So viele Zuschauer haben wir bei normalen Proben nie“, freute sich Pflug über mehr als 20 applaudierende Zuhörer. Auf die Frage, wann er reguläre Proben wieder für möglich halte, antwortet der Dirigent: „Ich hoffe, dass wir nach den Sommerferien wieder einsteigen können und dass unser Jahreskonzert vor Weihnachten möglich sein wird.“ Bis dahin müsse aber noch intensiv geprobt werden, betonte Donek.
„Im Moment sind wir noch im Shutdown, weil Proben mit 50 Bläsern in einem engen Raum schwierig sind“, so Peter Pflug. „Proben in der Römerhalle oder im Freien sind natürlich vorstellbar“, sagt der Vorsitzende, der befürchtet, dass die musikalische Qualität des Orchesters in den vergangenen Wochen „sicher sehr gelitten hat“. „Aber dieses Problem haben sicher alle Musikvereine“, glaubt er.