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Urnengrab

Erste Urnengräber auf Emeringer Friedhof

Emeringen / Lesedauer: 2 min

Örtlicher Kirchengemeinderat will neue Bestattungsformen im Ort ermöglichen – Entscheidung erst im Herbst
Veröffentlicht:29.06.2017, 17:22

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Künftig sollen auf dem Friedhof in Emeringen auch Urnenbestattungen möglich sein, das hat der Kirchengemeinderat beschlossen. Derzeit gibt es auf dem Friedhof keine Urnengräber. Die zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Manuela Zittrell hat am Mittwoch im Gemeinderat erste Planungen vorgestellt.

„Das Besondere in Emeringen ist, dass der Friedhof von der Kirchengemeinde verwaltet wird und nicht von der bürgerlichen Gemeinde“, erklärte Bürgermeister Josef Renner zu Beginn der Vorstellung. Dennoch müsse sich die bürgerliche Gemeinde mit zehn Prozent an den Kosten des Friedhofes beteiligen. Das sei in einer Urkunde aus dem Jahr 1892 festgeschrieben. Eine Kopie dieses Papiers präsentierte Renner den Räten am Mittwoch in der Sitzung.

Bisher habe es noch keine Anfragen nach Urnenbestattungen in der Gemeinde gegeben, sagte Bürgermeister Renner. „Aber wir wollen vorbereitet sein, wenn es soweit ist.“ Die Urnengräber einzurichten, sei eine zeitgemäße Entscheidung.

Aktuell plant der Kirchengemeinderat, vier Urnengrabstellen anzulegen. „Diese würden rechts vom Eingang parallel zur Friedhofsmauer verlaufen“, erklärte Manuela Zittrell. Die Grabstellen hätten eine Größe von 80 auf 80 Zentimetern und würden von Granitplatten eingefasst. Zwischen 3500 und 4000 Euro werde das Anlegen der Grabstellen kosten, das hätten erste Kostenschätzungen mit dem Verbandsbauamt der Verwaltungsgemeinschaft ergeben. Zehn Prozent davon trägt die Gemeinde.

Die Grabstellen könnten von den Angehörigen individuell gestaltet und dekoriert werden. Ob die Gräber komplett mit Grabplatten verschlossen werden können oder ob auch Teile bepflanzt werden müssen, darüber müsse der Kirchengemeinderat noch konkreter abstimmen. Für die Pflege dieser Gräber wären die Angehörigen verantwortlich, erklärt Manuela Zittrell.

Auch eine kleinere Urnenstele mit etwa drei Urnenkammern könnte sich der Kirchengemeinderat für Emeringen vorstellen. Die Pflege dieser Urnenstele würde die Kirchengemeinde übernehmen. „Individuelle Gestaltungen und Dekorationen werden hier aber nicht möglich sein“, so Monika Zittrell. Den genauen Standort, aber auch das Modell der Urnenstele, habe das Gremium noch nicht festgelegt. Mit der endgültigen Entscheidung solle aber gewartet werden, bis der neue Pfarrer eingesetzt ist.

Beim Emeringer Bürgermeister und seinen Gemeinderäte verursachte vor allem die angedachte Urnenstele Skepsis. „Da gibt es durch aus christliche und ethische Bedenken“, so Josef Renner. Bei den Urnenerdgräbern seien Urne und Asche nach Ablauf der Liegezeit verwest. In den Urnenstelen würde die Asche in Urnen aufbewahrt, die sich nicht zersetzen, so dass die Asche nach Ablauf der Liegezeit „entsorgt“ werden müsse, was den christlichen Vorstellungen widerstrebe.