StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauEmeringenDer Traum von der Schaubrennerei in Emeringen

Schaubrennerei

Der Traum von der Schaubrennerei in Emeringen

Emeringen / Lesedauer: 3 min

Schon im Herbst könnte Elmar Mößlang seine Brennanlage das erste Mal in Betrieb nehmen
Veröffentlicht:18.04.2017, 18:25

Von:
Artikel teilen:

Schon seit Jahren reift in Elmar Mößlang aus Emeringen die Idee, eine Schaubrennerei in seinem Dorf zu eröffnen. Jetzt könnte sein Traum schon bald Wirklichkeit werden. Von der Leader-Aktionsgruppe Oberschwaben erhält er für das Projekt eine entsprechende Förderung und auch einen Brennkurs hat er zur Vorbereitung bereits absolviert.

Die Idee trägt Elmar Mößlang schon seit Jahren mit sich herum. Als er vor Jahrzehnten die alte Landwirtschaft von seinen Eltern übernommen hat, war für ihn schnell klar, dass für die leerstehenden Gebäude neue Nutzungen gefunden werden müssen. „Schließlich leben wir hier, da wollen wir uns auch wohlfühlen“, sagt Elmar Mößlang. Die Verbundenheit zur Natur spiele dabei für ihn eine bedeutende Rolle. Im Zusammenhang mit den Obstanbauflächen, die er bewirtschaftet, sei die Brennerei eine gute Verbindung. Der erste Schritt war die Umnutzung des alten Hühnerstalls in eine Schmuckwerkstatt für seine Frau. Nun soll eine Schaubrennerei in den nicht mehr genutzten Kuhstall einziehen.

Die Brennerei würde das Angebot der Mößlangs in Emeringen noch abrunden, ist sich der Bauherr sicher. Schließlich würde es sehr gut zu den beiden Ferienwohnungen und der Gastwirtschaft passen und könnte eine touristische Bereicherung für den Ort werden. „Die Reaktionen im Dorf auf mein Vorhaben sind auch durchweg positiv“, sagt Elmar Mößlang. Mit der Brennerei würde auch ein Stück Geschichte nach Emeringen zurückkehren. „Zur Wirtschaft haben früher auch eine Brauerei und eine Brennerei gehört“, sagt Elmar Mößlang.

Einen Architekten hat er bereits mit den Planungen für die Räumlichkeiten beauftragt. Neben der Brennanlage und einem kleinen Hofladen werden ein Lager, ein Maisch-, ein Abfüll- und ein sogenannter Verschneideraum, in dem das Destillat auf Trinkstärke herabgesetzt wird, entstehen. „In den kommenden Wochen werden wir die Arbeiten ausschreiben. Für die Leaderförderung ist es notwendig, mehrere Angebote einzuholen“, erklärt Elmar Mößlang. Dann soll so schnell wie möglich mit den Arbeiten begonnen werden.

Wenn alles nach Plan läuft, will Elmar Mößlang im Spätherbst die Brennanlage das erste Mal in Betrieb nehmen. „Bis dann der erste Brand fertig ist, werden aber noch mehrere Monate vergehen“, sagt der Emeringer. Erst dann soll auch die offizielle Einweihung der Schaubrennerei stattfinden. Zuerst ginge es erstmal darum, die Anlage in Betrieb zu nehmen. Dann werde der Feinschliff des Gebäudes bis zur Eröffnung folgen.

Auch bei Elmar Mößlang selbst laufen bereits die Vorbereitungen für seine Schaubrennerei. „Vor rund fünf Jahren habe ich einen Obstbaumgarten mit alten Sorten angelegt“, berichtet er. 28 Bäume stehen hier. Mit seinem alten Obstbaumgarten pflegt er insgesamt 64 Bäume. „Das Brennrecht ist auch an die Landwirtschaft gekoppelt“, erklärt er. Im vergangenen Herbst hat Elmar Mößlang zudem einen Brennkurs absolviert. Solche Kurse dann in wenigen Jahren selber anzubieten, kann sich der künftige Brenner auch vorstellen.

Bei seiner Schaubrennerei lässt sich Elmar Mößlang von Christoph Keller, der in Eigeltingen eine Brennerei für Spitzendestillate aus Edelobst betreibt, inspirieren. „Vor zwei Jahren bin ich das erste Mal dort gewesen, danach war ich so richtig mit dem Brennervirus infiziert.“ Elmar Mößlang sieht im Brennen nicht nur einen handwerklichen sondern auch einen künstlerischen Aspekt. Schließlich könne beim Geschmack der Brände viel experimentiert werden. Die Qualität des Obstes sei dabei entscheidend und auch der Geschmack der Region mache die Destillate einzigartig. Die Qualität ist ihm wichtig. „Ich kann mir vorstellen, irgendwann mit den Edelbränden auch an Wettbewerben teilzunehmen“, erklärt Elmar Mößlang.

Die Schaubrennerei könne sich in den kommenden Jahren auch weiterentwickeln, sagt der Emeringer, der in einiger Zeit in seiner Destille neben Obstbränden auch Whiskey herstellen möchte.