StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauEhingenTSG Ehingen ist „aktiF“ in Bewegung

Pilotverein

TSG Ehingen ist „aktiF“ in Bewegung

Ehingen / Lesedauer: 2 min

Initiatoren und Teilnehmer des integrativen Projekts kommen zusammen
Veröffentlicht:29.06.2018, 18:28

Artikel teilen:

Frauen aktiv und integrativ in den Verein holen – dies verspricht das Gemeinschaftsprojekt „aktiF“ des Internationalen Bunds (IB) und des Schwäbischen Turnerbunds (STB). Insgesamt gibt es nur eine Hand voll Pilotvereine, die sich auf das Nischenangebot eingelassen haben, zu diesen darf sich auch die TSG Ehingen zählen. Vor gut eineinhalb Jahren startete das Projekt in der Donaustadt.

Am vergangenen Mittwochabend trafen sich die Initiatoren des „aktiF“-Projekts und die Teilnehmerinnen des Sportkurses im Vereinsheim der TSG Ehingen. Die Vertreter der beiden Projektträger Susanne Brand (STB) und Pamela Geißler (IB), sowie Bürgermeister Sebastian Wolf und TSG-Vorsitzender Roland Kuch waren auch anwesend. Durch den Träger Internationaler Bund, konnte ein gemeinsamer Film über die Entwicklung und den Fortschritt des Projekts gedreht werden. Die lokale Zusammenarbeit mit dem Integrationsverein der Stadt funktioniert beispielhaft, was durch diesen Film vermittelt werden soll.

Männer sind tabu

Das Projekt umfasst eine wöchentliche Sportstunde am Freitag in der alten Konviktschule, bei der alle Frauen willkommen sind – Männer sind tabu. Frauen mit jeglicher Zuwanderungsgeschichte, insbesondere mit muslimischen Glauben, sind hauptsächlich unter der 15-köpfigen Gruppe zu finden. Die „aktiF“-Sportgruppe bietet den Frauen einen geschützten Raum, was in Ehingen besonders wichtig war, wie die Erfahrung gemacht wurde. Gesprochen wird ein Sprachmix, das deutsch kommt dann von ganz allein. Auch einige deutsche Frauen kommen gerne in die Sportstunde, die von den Schwestern Zeliha und Melahat Özdemir betreut wird. „Wir sind Frauen unter uns“, so Zeliha Özdemir, „hier können wir ungestört Sport treiben“. Hauptsächlich werden Step-Aerobic und Muskelaufbau-Übungen gemacht. Dabei macht Zeliha immer das Aufwärmen, die Kraftübungen und die Entspannung, während Melahat das Steppen auf dem Brett übernimmt.

Als Ansprechperson vom Verein dient Birgit Schmucker und hat auch eine Vermittlerrolle gegenüber den Trägern des Projekts und dem Pilotverein. „Wenn man in den Verein kommt, so ist es viel leichter sich zu integrieren“, so Schmucker. Nach der Sportstunde bleibe man noch gerne gemeinsam sitzen und knüpfe Kontakte.

Bürgermeister Wolf dankte in seinem Grußwort den Initiatoren für die tolle Integrationsarbeit in Ehingen. Das Zusammenspiel zwischen Stadt, Verein und Bund sei vorbildhaft für andere Kommunen. Roland Kuch sieht in solch einem Projekt, das vielseitige Gesellschaftsschichten miteinander verbindet, nur Chancen für die TSG. Durch den Sport würden die Sprachbarrieren schnell überwunden werden.