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Steeples treffen auf hoch eingeschätzten Neuling

Ehingen / Lesedauer: 4 min

Basketball, ProA: Steeples empfangen den Aufsteiger Rostock Seawolves
Veröffentlicht:05.10.2018, 20:45

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Nach dem wegen Stromausfalls frühzeitig abgebrochenen ersten Spiel gegen Tübingen hofft der Basketball-Zweitligist Team Ehingen Urspring nun am Sonntag, 7. Oktober, 17 Uhr, auf eine vollständige Heimpremiere in der ProA-Saison 2018/19. Zu Gast ist erneut eine Mannschaft, die in der vergangenen Saison nicht der Liga angehörte: Vor zwei Wochen war es ein BBL-Abstieger, diesmal ist es mit den Rostock Seawolves ein ProA-Aufsteiger. Nach dem guten, wenn auch ertraglosen Auftritt im ersten Auswärtsspiel in Trier hoffen die Steeples nun auf ihren ersten Saisonerfolg, doch Trainer Domenik Reinboth warnt vor den Gästen von der Ostsee. „Rostock ist ganz und gar nicht der typische Aufsteiger.“

Allzu lange hielten sich die Seawolves nicht in der ProB auf. Erst 2014 aus der Regionalliga in die dritthöchste Spielklasse aufgestiegen, fasste Rostock schnell Fuß und ließ in der vergangenen Runde als Vizemeister hinter den Elchingern auch die ProB hinter sich. Das Potenzial für die ProA, darüber waren sich die Experten schon in der vergangenen Saison einig, bringen die Seawolves mit: ein großes Zuschauerinteresse – im Schnitt 3000 Fans sahen die Spiele der vergangenen Saison, zum Final-Heimspiel um die ProB-Meisterschaft gegen Elchingen kamen 4500 – und finanzielle Möglichkeiten, die es erlaubt haben, die Mannschaft nach dem Aufstieg mit teils hochkarätigen Verpflichtungen in Teilen neu zu formieren. Mit Kapitän Jordan Talbert, Chris Frazier, Darian Cardenas und Dennis Teucher blieben nur vier Spieler aus dem Kader der vergangenen Saison.

Unter den Zugängen sind vom BBL-Aufsteiger Crailsheim Martin Bogdanov (früher Braunschweig) und Michael Jost sowie vom Bundesligisten Jena kam Oliver Clay, der wegen einer Verletzung bisher aber noch kein ProA-Spiel für Rostock bestritt. Zuletzt in England aktiv war der US-Amerikaner Tony Hicks, der in den ersten beiden Begegnungen der Seawolves gegen Trier (79:85) und Baunach (94:82 nach Verlängerung) insgesamt 58 Punkte erzielte – allein gegen Baunach waren es 36. „Wir dürfen uns aber nicht nur auf Hicks konzentrieren“, sagt Steeples Teammanager Nico Drmota. „Es ist durch und durch eine gute Mannschaft“, ergänzt Reinboth. „Es wird ein richtig schweres Spiel für uns.“

Angst vor dem Gegner haben die Steeples allerdings nicht – dafür gibt es auch keinen Grund. Die Auftritte des ebenfalls weitgehend neu formierten Teams waren ermutigend. Schon in dem einen Viertel gegen Tübingen (23:24) bis zum Stromausfall und zuletzt in Trier (66:75) gegen den personell kaum veränderten und somit eingespielten Play-off-Halbfinalisten der Vorsaison boten die Steeples über weite Strecken eine gute Leistung. Nicht zufrieden war man mit dem Auftakt des Spiels in Trier, das erste Viertel ging mit 7:23 verloren. Reinboth verwies auf die ungewohnte Situation und darauf, dass es für viele seiner Profis das erste ProA-Spiel war. Zudem hatte Ehingen Urspring kein Glück mit den Distanzwürfen. Doch man stellte sich dann rasch darauf ein, versuchte es nicht mehr so häufig aus der Distanz, sondern suchte den Weg zum Korb. Der Rückstand schmolz und die Steeples brachten den favorisierten Gastgeber noch gehörig ins Schwitzen. Erst in der Schlussphase fiel die Entscheidung zugunsten von Trier. „Ein paar Ballverluste weniger, dann sind wir gleichauf“, sagt Teammanager Drmota . „Aber wir waren auf Augenhöhe.“ Auch Trainer Reinboth war unterm Strich zufrieden, man habe viel Selbstvertrauen durch den Auftritt gewonnen, sagt er.

Jedoch brachte man nicht nur Zuversicht für die nächsten Aufgaben, sondern auch einen angeschlagenen Spieler mit nach Hause. Rayshawn Simmons war im Spiel umgeknickt und hatte zwar durchgehalten, doch an Training war in den Tagen danach nicht zu sagen. Ob er gegen Rostock dabei ist, ließ Trainer Reinboth am Donnerstag noch offen. „Mal abwarten, da ist noch nichts entschieden.“

Grippewelle

Außerdem hat die Grippe das Team erfasst, wobei bisher ausschließlich Nachwuchsspieler betroffen waren. Schon am vergangenen Wochenende in Trier war von den NBBL-Spielern nur Kevin Strangmeyer dabei – was auch am Sonntag der Fall sein könnte. Denn auch wenn Nachwuchskräfte wie Lucas Loth und Franklyn Aunitz wieder fit sein sollten, besteht eine Terminüberschneidung, denn die U19 bestreitet am Sonntagnachmittag in München ihr erstes Punktspiel. Wer von den Jungen daher im ProA-Kader gegen Rostock sein wird, war für Reinboth zum Abschluss der Trainingswoche noch „schwer zu sagen“