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Stadtgärtnerei

Stadtgärtnerei gießt gegen die Trockenheit an

Ehingen / Lesedauer: 3 min

Ganze Tage sind die Mitarbeiter in der Hitze mit dem Nässen der Blumen beschäftigt
Veröffentlicht:21.08.2018, 17:59

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Die Sonne brennt, es ist anhaltend trocken. Da hat natürlich auch die Stadtgärtnerei alle Hände voll zu tun, damit die Blumen und Pflanzen in Ehingen nicht verdorren und weiterhin mit ihrem Dasein und ihrer Blütenpracht erfreuen. „Die letzten Wochen waren wir nur Gießen“, sagt Jürgen Andelfinger, Leiter der Ehinger Stadtgärtnerei. Die Regenzisterne sei bereits leer.

In diesem Sommer sei es schon sehr trocken, erklärt er. „Drei Wochen am Stück hat es sogar gar nicht richtig geregnet, höchstens ein bis zwei Liter.“ Die einzelnen Regenschauer derzeit seien „wirklich gut“. Die Trockenheit habe man den Pflanzen schon angemerkt. Und für die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei sei die Arbeit in der Hitze natürlich auch anstrengend. „Da muss man sich schon drauf einstellen, mit Kopfbedeckung, Sonnencreme, Sonnenschutz.“

3000 Liter Wasser für eine Tour

In der trockenen Zeit müssten die Blumenbeete in der Stadt, zum Beispiel am Groggensee, zwei- bis dreimal in der Woche gegossen werden. „Bei einer Tour nur für die Blumen brauchen wir 3000 Liter Wasser“, sagt Andelfinger. Fürs Gießen steht ein Transporter mit einem 750-Liter-Fass bereit. „Letztes Jahr haben wir auch ein E-Fahrzeug mit 500 Liter dazubekommen.“ Die Regenzisterne der Stadtgärtnerei sei mittlerweile leer, weil es nicht mehr geregnet hat. Mit dem Gießen sei man derzeit den ganzen Tag beschäftigt.

Im Sommer seien es in Ehingen 12 000 Pflanzen in Beeten oder Balkonkästen, um die sich die Stadtgärtnerei kümmern muss. „Bei der Frühjahrsbepflanzung sind es 10 000 Pflanzen“, erklärt Andelfinger. Und auch im Winter gibt es für die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei viel zu tun. „Da sind wir für den Winterdienst auf Fuß- und Gehwegen zuständig und schneiden Sträucher und Hecken zurück.“ Ab Februar würden dann schon wieder die Samen für die Sommerpflanzen in den zwei Gewächshäusern eingepflanzt. Außerdem gibt es bei der Stadtgärtnerei noch Blumenbeete, auf denen schöne, große, bunte Schnittblumen wachsen. „Die sind zum Beispiel für Dekorationen im Rathaus bestimmt“, erklärt Andelfinger.

Für den Blumenbereich sind in Ehingen drei Männer und drei Frauen zuständig. Wenn sie nicht gerade Blumen gießen, müssen sie die Pflanzen von Unkraut befreien und verblühte Blumen entfernen – mit der Hand oder mit kleinen Hacken. „Das ist noch anstrengender als Gießen, da muss man sich bücken“, sagt der Leiter der Stadtgärtnerei.

Auch Bäume brauchen Wasser

„Außerdem gibt es vier Baumpfleger, die sich um die Bäume kümmern und sie kontrollieren“, erklärt Andelfinger. Die Bäume würden von einer Fremdfirma gegossen. Pro Baum würden 200 bis 300 Liter benötigt. An die Bäume würden seit zwei Jahren zudem Säcke mit Wasser gehängt. „Die müssen wir teilweise nachfüllen.“ Durch kleine Löcher läuft das Wasser rund um die Bäume ins Erdreich, so werden die Bäume gleichmäßig bewässert.

Seit 26 Jahren arbeitet Andelfinger schon für die Stadtgärtnerei. Er schätze die Arbeit in der Natur und mit den Pflanzen, sagt er. „Dass es so lange trocken war, haben wir schon lange nicht mehr gehabt.“ 2003 sei es schon einmal sehr trocken gewesen, erinnert er sich. „Ich bin froh, wenn es jetzt regnet.“

Bis dahin kann Andelfinger auch Hobby-Gärtnern auf Balkonien nur eines raten: „Gut gießen, dass die Pflanzen die Trockenheit gut überstehen. Mehr kann man nicht machen.“