StartseiteRegionalRegion Ulm/Alb-DonauEhingenSo lässt sich Plastik in der Küche vermeiden

Plastikverbrauch

So lässt sich Plastik in der Küche vermeiden

Ehingen / Lesedauer: 2 min

Irmgard Heilig zeigt wie man Verpackungsmaterial umweltfreundlich herstellt
Veröffentlicht:21.09.2019, 18:00

Artikel teilen:

Eine Küche ohne Plastik und Lebensmittel plastikfrei verpackt – die landwirtschaftliche Hauswirtschaftsmeisterin Irmgard Heilig aus Münsingen hat rund 50 Zuhörern in der Oberschaffnei gezeigt, wie man den Plastikverbrauch im Alltag dezimieren kann.

Sie stellte aber auch gleich zu Beginn ihres Workshops im Rahmen der fairen Woche klar: „Plastikfrei gibt es nicht.“ Aber reduzieren lässt sich der Verbrauch schon. So kann man aus Baumwollresten mit Hilfe von Bienenwachs oder anderem veganen Wachs sehr gute waschbare Einpacktücher für Lebensmittel selbst herstellen, die im Handel sehr teuer sind. Aber Baumwolle muss es schon sein, mit Leinen funktioniert das nicht.

Auch Großmutters Brötchenbeutel kommt wieder zu Ehren und wird für den Einkauf in der Bäckerei und zum Einfrieren von Brot gern genommen. „Es sind viele kleine Schritte zum richtigen Einkaufsverhalten“, sagte Irmgard Heilig. Sie geht ohne ihre Säckchen nirgends hin. Obst in so einem Säckchen gekauft, lässt sich unterwegs auch gleich darin waschen. Bei gekauften Säckchen steht sogar das Gewicht auf dem Waschzettel. „Ein meterlanges Stück Folie für ein kleines Stück Käse muss nicht sein“, fand Irmgard Heilig.

Vorratshaltung im Glas ist eine schöne Sache, wenn man die Gläser öfter benützt

Irmgard Heilig

Käsereste reibt sie und friert sie in einem Glas ein, so kann man immer die nötige Menge einfach entnehmen. „Vorratshaltung im Glas ist eine schöne Sache, wenn man die Gläser öfter benützt“, sagte Irmgard Heilig. Sie füllt sogar beim Kuchenbacken etwas Teig hinein, gibt das Glas offen mit in den Backofen, ist der Kuchen gar, wird das Glas sofort verschlossen und umgedreht, so bildet sich ein Vakuum. Ein gern gesehenes Geschenk ist fertig.

Eindünsten war früher ein großes Thema und könnte es wieder werden, man hat immer greifbare Vorräte, braucht für die Vorratshaltung keine Energie. „Wenn man anfängt, darüber nachzudenken, gibt es vieles, was man nicht mehr braucht“, erklärte Irmgard Heilig. Zeitungen ergeben prima Kompostbeutel, man faltet Tüten ähnlich wie früher Papierhelme. Auch als Geschenkpapier sind sie gut zu nützen. Die Zuhörer lernten das richtige Falten der Zeitungen zu Papiertüten an dem Abend. Anstatt Puddingpulver in dreifacher Verpackung zu kaufen, zeigte Irmgard Heilig, wie man mit Speisestärke und einer Vanilleschote es selbst herstellt. Faustregel ist 37 Gramm Stärke reichen für 500 Milliliter Flüssigkeit.

Backpulver kann man lose kaufen, Zitronensäure ebenso. Spülmittel lässt sich im Mixer mit Natron, Seifenflocken, Waschsoda und Wasser selbst herstellen. Nur der selbst gehäkelte Spüllumpen aus Sisalgarn für groben Schmutz hat sich nicht bewährt, er trocknet zu langsam.