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Ausstellungsobjekt

Schau zeigt Weg des Fossils vom Fund bis zum Ausstellungsobjekt

Immendingen / Lesedauer: 3 min

Unter dem Motto „Schatzsucher auf dem Höwenegg“ präsentieren Forscher im Unteren Schloss in Immendingen ihre Arbeit
Veröffentlicht:29.10.2013, 10:40

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Zum dritten Mal bekommt die Öffentlichkeit auf Initiative des Fördervereins Immendinger Natur, Kultur, Geschichte (INKGE) die Möglichkeit, mehr über die faszinierenden Grabungsaktivitäten an der weltbekannten Immendinger Fossil-Fundstätte Höwenegg zu erfahren. „Schatzsucher auf dem Höwenegg – Forscher präsentieren ihre Arbeit“ heißt die Ausstellung mit fossilen Ausgrabungsobjekten, die am Donnerstagabend im Unteren Schloss eröffnet wurde. Schauvitrinen, Fotos, Skizzen und Textdokumentationen liefern Eindrücke aus der Welt der zehn Millionen Jahre zurück liegenden Urzeit.

Künftig sollen die Höweneggfossilien regelmäßig vom Naturkundemuseum Karlsruhe an ihren Fundort zurückkehren. Immerhin haben die Wissenschaftler aus dem Museum und aus aller Welt in neuerer Zeit wie berichtet schon die zehnte Grabungskampagne am Höwenegg absolviert. Spektakulärster Fund 2013 war eine komplett erhaltene Schnappschildkröte, ein Fossil das derzeit in Karlsruhe aber erst präpariert wird, ehe es im kommenden Jahr wieder nach Immendingen zurückgegeben wird. Dennoch sind auch bei der diesjährigen Ausstellung interessante Exponate zu sehen.

Dabei wird – dem Untertitel der Schau entsprechend – zudem erstmals dokumentiert, was mit einem Fossil „Vom Fund bis zum Ausstellungsobjekt“ passiert. Als Beispiel dafür dient der Unterkiefer eines „hornlosen Nashorns“. Viele weitere Klein- und Großfunde, vom Kieferfragment eines Hirschferkels, über Fossilien der Höwenegg-Raubtiere bis zur kompletten Antilope werden ebenso gezeigt, wie Fotos der Fossilsuche, eine Skizze der Fundstätte und weltweite Veröffentlichungen über die Höweneggfunde.

Symbolträchtiger Ortswechsel

INKGE-Vorsitzende Ute Scharre-Grüninger freute sich bei der Eröffnung der Ausstellung am Donnerstagabend über die Qualität der Ausstellung, die auch sehr große Stücke enthalte. „Die Fossilien finden hier im Unteren Schloss ein neues Zuhause“, erklärte sie und dankte dem Naturkundemuseum sowie den Unterstützern der Aktion, der Gemeinde Immendingen und der Sparkasse Engen-Gottmadingen.

Bürgermeister Markus Hugger sah den Wechsel des Ausstellungs-Standorts von der Sparkasse ins Untere Schloss als „symbolträchtig“ an. Derzeit sei die Gemeinde auf der Suche nach einer Konzeption für die weitere Nutzung des Unteren Schlosses, für die neben Initiativen wie INKGE, Einsätzen des Bauhofs sowie Unterstützung von Naturkundemuseum und Förderern auch „politischer Rückenwind“ nötig sei.

Hans-Walter Mittmann vom Naturkundemuseum Karlsruhe berichtete von den aktuellen Grabungsergebnissen, die unter anderem völlig neue Erkennisse bezüglich der fossilien-enthaltenden Höweneggschichten erbracht hätten und damit sogar in den USA für Aufsehen sorgten. Grabungsleiter Wolfgang Munk, die promovierte Geologin Ute Gebhardt, Geologe Johannes Giebel und Präparator und Tim Niggemeyer informierten die rund 30 Besucher der Eröffnung über interessante Details der Ausstellung.

Die Ausstellung „Schatzsucher auf dem Höwenegg – Forscher präsentieren ihre Arbeit“ ist noch bis 15. Dezember jeden Sonntag von 11 bis 16 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei Bedarf können Gruppen andere Besichtigungs-Termine vereinbaren. Dazu sollten sie sich an die Rufnummern 07462 / 79 60 (Franz Dreyer) oder 07462 / 73 23 (Ute Scharre-Grüninger) wenden.