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Papierfabrik Sappi hofft auf Rekordabsatz

Ehingen / Lesedauer: 2 min

Ehinger Papierfabrik will 285 000 Tonnen absetzen – Neue Entrindungstrommel kommt
Veröffentlicht:14.05.2018, 18:58

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Die Ehinger Papierfabrik Sappi steht vor einem Rekordabsatz. Wie Geschäftsführer Maik Willig erklärt, plant die Fabrik an der Donau in diesem Geschäftsjahr rund 285000 Tonnen Papier abzusetzen. Derweil wird die Fabrik zudem im Juni die sogenannte Entrindungstrommel austauschen, eine Investition für rund 1,8 Millionen Euro.

Es läuft bei Sappi in Ehingen . Und wer momentan von der Bundesstraße 465 einen Blick auf das Fabrikgelände wirft, sieht ein riesiges Rohr am Haken eines Mobilkrans hängen. „Das wird unsere neue Entrindungstrommel. Sie wird 32 Meter lang und hat einen Durchmesser von fünf Metern“, erklärt Maik Willig, der seit März 2017 Geschäftsführer der Ehinger Papierfabrik ist. Zwar laufe die alte Eintrindungstrommel seit 20 Jahren, nun sei diese aber verschlissen, wie Willig betont.

„Eigentlich läuft solch eine Trommel rund zehn Jahre“, sagt der Fachmann, der rund 1,8 Millionen Euro in die neue Entrindungstrommel investiert. „Wir haben die alte Trommel mehrfach repariert und geschweißt. Jetzt ist sie aber zu dünnhäutig geworden und muss ausgetauscht werden“, erklärt Geschäftsführer Maik Willig.

Buchen- und Fichtenstämme, Industrieholz, das auf dem Werksgelände lagert, wird komplett in die riesige Trommel geschoben, durch die Rotation der Trommel und die Tatsache, dass die Stämme und großen Äste ständig aufeinanderprallen, platzt die Rinde dann ab. „Wir kaufen immer Industrieholz mit Rinde. Ansonsten droht die Gefahr, dass das Holz austrocknet oder von Schädlingen befallen wird, während es bei uns lagert“, sagt Willig. Zudem nutzt Sappi in Ehingen die abgeplatzte Rinde zur Verbrennung. „Dadurch entsteht Energie“, wie Willig sagt. Bezogen werden die Stämme bei Sappi meist direkt aus dem Wald, um dann am Werk teilweise auch für längere Zeit gelagert zu werden. „Wir bauen den Lagerbestand im Sommer und Winter auf, damit wir ohne Urlaubszeit und Wetter bedingte Engpässe kontinuierlich produzieren können“, so Willig.

Bessere Situation

Die Situation auf dem Papiermarkt habe sich indes laut Maik Willig wieder verbessert. „Die Schließungen von Papierfabriken sind weniger geworden. Zudem haben wir uns mit Verpackungspapier, das mittlerweile mehr als zehn Prozent bei uns ausmacht, ein zweites Standbein geschaffen“, sagt der Ehinger Sappi-Chef Willig. Das meiste Papier, das in Ehingen von den rund 530 Mitarbeitern produziert wird, wird aber für hochwertige grafische Zeitschriften, Magazine, Prospekte und Werbemittel verwendet.

Neben den angepeilten 285 000 Tonnen Papier produziert die Ehinger Fabrik zudem rund 140 000 Tonnen Zellstoff.