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Musiksommer

Musiksommer beginnt mit „König David“

Ehingen / Lesedauer: 3 min

Gelungene Aufführung des Oratoriums von Arthur Honegger
Veröffentlicht:20.05.2019, 18:14

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Einen großartigen Start hat der Ehinger Musiksommer 2019 mit der Aufführung des Oratoriums „Le Roi David König David“ des Schweizer Komponisten Arthur Honegger erlebt. Wolfgang Gentner hat seine Chöre, den Montagschor und den Kirchenchor St. Michael, mit hervorragenden Solisten wie Jürgen Joos, Yuna-Maria Schmidt, Rebecca Häußler, Jutta Seidel, Birgit Ertle und Michael Locher eingebracht und die Gesamtleitung übernommen. Dazu kamen das Projektorchester, bestehend aus den Lehrern der Musikschule Ehingen und zwei Syrern mit der Oud und Trommel.

Abdulrahman Mansour und Modar Kress spielten zur Hinführung auf das Oratorium zwei traditionelle Lieder aus ihrer Heimat. Die Chöre sangen „Little David play on your harp“ und den von Heinrich Schütz vertonten 150. Psalm „Lobt Gott in seinem Heiligtum“ und zwei von Leonard Bernstein vertonte Psalmen.

Inzwischen waren auch die Musiker auf die Bühne gekommen, mit Davids Hirtenlied „Gott ist mein Geleit“ begann das Oratorium. Timo Schäfer las dazu erklärende Worte zur Erinnerung an die Lebensgeschichte des Königs David, seiner Berufung als achtes Kind des Isais und Schafhirten durch den Propheten Samuel zu König Saul. Mit einer Fanfare wird der Auftritt Goliaths angekündigt, mit Trommelwirbeln der Heereszug gegen die Philister. Wunderschön der von Jürgen Joos gesungene Psalm „fürchte dich nicht“.

Aus 27 Teilstücken hat Honegger den „Roi David“ stilistisch äußerst vielfältig zusammengefügt und es war für Dirigenten, Chor, Solisten und Orchester keine einfache Aufgabe den Bogen zwischen diesen Teilstücken zu schlagen.

Mit dem Tod Sauls und seines Sohnes Jonathan, dem besten Freund Davids, in der Schlacht gegen die Philister und der Klage von Gilboa „Weinet um Saul“ endet der erste Teil des Oratoriums. David ist der neue König. Die Bundeslade, eine originalgetreue Nachahmung, wird hereingetragen. Der Festgesang „Singet ihr Schwestern“ von Yuna-Maria Schmidt und dem Frauenchor und dem Tanz vor der Bundeslade bilden den zweiten Teil des Oratoriums.

Doch auch König David ist nicht fehlerfrei, so begehrt er Bathseba, das Weib seines Nachbarn. Der Prophet Nathan weissagt, dass das erste Kind dieser Verbindung sterben wird, der Chor wendet sich ab.

Überhaupt ist wie immer bei Aufführungen der Chöre Gentners viel Wert nicht nur auf den Gesang, sondern auch auf die Choreographie Gelegt. Schade nur, dass man das bei „Le Roi David“ nicht immer so genau sehen konnte, weil die Säger teilweise vom Orchester verdeckt waren. Das zweite Kind Salomon wird der Nachfolger Davids werden. Am Ende seines Lebens resümiert David „wie war dieses Leben reich und voller Herrlichkeit, ich danke dir Herr, dass du es mir geschenkt hast“. Für eine herausragende Leistung aller Beteiligten allen voran Wolfgang Gentner, seinen Chören, den Solisten, den Instrumentalisten und dem Erzähler dankte das Publikum mit stürmischem Applaus. So kann der Musiksommer 2019 weitergehen.