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Millimeterarbeit: So zwängt sich ein Liebherr-Kran durch ein altes Gemäuer

Ehingen / Lesedauer: 2 min

Besonderer Einsatz des LTC 1050-3.1 in einer Festung bei Koblenz
Veröffentlicht:22.05.2019, 20:00

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Zum Auf- und Abbau von tonnenschweren Kunstwerken hatte ein Liebherr-Fahrzeugkran LTC 1050-3.1 mehrere Hübe auf der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz zu erledigen. Auf dem Weg durch die mächtigen Verteidigungsmauern zu seinem Einsatzort musste der Kompaktkran zwei Engstellen passieren.

Anspruchsvoll für Fahrer und Einweiser wurde es in einem 25 Meter langen Tunnel: Hier betrug der Abstand zwischen Kran und historischer Bausubstanz an manchen Stellen gerade einmal zwei Zentimeter.

Die abenteuerliche Fahrt durch die Wehranlagen der über Koblenz thronenden Festung wirkte fast so, als ob die Baumeister, die vor 200 Jahren die Anlage in der heutigen Form geplant und errichtet hatten, mit den Ingenieuren von Liebherr zusammengesessen und um die letzten Zentimeter Durchlassbreite und die finale Fahrzeug-Abmessung gefeilscht hätten.

Zentimetergenaue Lenkmanöver und präzise Kommandos

Zentimetergenaue Lenkmanöver und präzise Kommandos der einweisenden Kollegen waren erforderlich, damit der LTC 1050-3.1 des Neuwieder Kranbetreibers Hack Schwerlastservice sich sicher durch den Tunnel des Grabentores in den großen Festungsgraben der Anlage zwängen konnte.

Der Kran hatte im vergangenen Jahr bereits das Aufstellen der Skulpturen in der mächtigen Wehranlage ausgeführt. Thomas Berg, der Mann hinter dem Steuer dieses modernen Kompaktkrans, musste sein Fahrzeug über die Achsfederung um zehn Zentimeter tiefer legen, bevor er in die Festung einfahren konnte.

An den schmalsten Stellen hatten wir noch zwei Zentimeter Luft zwischen Kran und Tunnelwand

Herbert Schellberg, Projektleiter

Zusammen mit der Absenkung des Teleskopauslegers wurde die Durchfahrtshöhe um insgesamt 80 Zentimeter auf nur knapp über drei Meter reduziert. Für das Passieren der schmalsten Durchfahrt war diese geringe Fahrzeughöhe entscheidend, denn bereits zwei Meter über dem Boden verjüngt sich hier der Tunnelquerschnitt.

„An den schmalsten Stellen hatten wir noch zwei Zentimeter Luft zwischen Kran und Tunnelwand“, berichtet Herbert Schellberg, Projektleiter bei Hack. Für die Tunnel-Durchfahrten hatte Schellberg sich jeweils auf dem Kranfahrzeug positioniert, um die Abstände zur Wand zu kontrollieren und seinen Fahrer über Funk zu informieren.

Der einzige Ausweg: Durch den Abriss war jeder Rückweg für den Mobilkran abgeschnitten. Lässig hebt der LTM 1450-8.1 den kleineren Kran von der alten Autobahnbrücke.