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Kriegerdenkmal

Mahnende Worte am Kriegerdenkmal

Ehingen / Lesedauer: 3 min

Redner beim Volkstrauertag am Kriegerdenkmal stellen Frieden ganz nach vorne
Veröffentlicht:18.11.2018, 13:57

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Der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft haben am Sonntagmorgen viele Bürger am Ehinger Kriegerdenkmal am Groggensee gedacht. Die Gedenkfeier wurde durch die Bürgerwache mit ihrem Musik- und Spielmannszug, der Altersabteilung der Feuerwehr Ehingen , dem Unterstützungsverband Multinationales Kommando Operative Führung aus Ulm sowie dem Sozialverband VdK begleitet.

„Das Jahr 2018 steht im Zeichen zweier Kriege. Dem 30-jährigen Krieg und dem Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren zu Ende gegangen ist“, sagte Diakon Roland Gaschler und betonte: „Kriege hinterlassen immer Tod, Trauer und tiefe Wunden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir es uns bewusst machen, dass der Frieden nie abgeschlossen sein wird. Auch deshalb sind wir heute in Gedanken bei den Soldaten, bei den Menschen, die im Krieg gestorben sind.“

Kranzniederlegung mit der Ehinger Bürgerwache.

Jeder Einzelne müsse indes Widerstand gegen die Gewaltherrschaft leisten, es könne laut Gaschler nicht sein, dass jemand verfolgt oder gar getötet wird, nur weil er einem anderen Volk, einer anderen Rasse oder einer Minderheit angehöre. „Das Leben steht immer im Zeichen der Hoffnung“, betonte Roland Gaschler und machte deutlich, dass Gott ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung ist.

Mit den Worten „suche den Frieden und jage ihn“, begann die evangelische Pfarrerin Susanne Richter ihre Ansprache und betonte: „Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden ist auch ein gerechtes Miteinander der gesamten Schöpfung.“ Denn die Sehnsucht nach Frieden, so Susanne Richter, stecke in jedem Menschen. „Davon bin ich überzeugt.“

Ganz wichtig war es der Geistlichen, dass Frieden nur dann gelinge, wenn alle Menschen Frieden im eigenen Herzen tragen würden. „Man muss mit sich im Frieden sein. Das bleibt eine lebenslange Aufgabe und ist eine richtige Arbeit. Es ist auch wichtig, dass man mit Entscheidungen, die man getroffen hat, seinen Frieden schließt. Auch dann, wenn sie zu dem Zeitpunkt vielleicht richtig waren und heute falsch sind“, sagte Richter. Auch sei es wichtig, dass man mit Menschen, die einen verlassen haben oder einem weh getan haben, den Frieden schließt und eine Versöhnung zulasse.

Krieg und Gewalt gab es nicht nur in der Vergangenheit. Die Welt von heute ist sicherlich nicht friedlicher geworden.“

Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann, der traditionell am Volkstrauertag zusammen mit Landrat Heiner Scheffold einen Kranz niederlegte, erinnerte vor allem an die unzähligen Opfer, die Krieg und Gewalt verursachen und verursacht haben. „Krieg und Gewalt gab es nicht nur in der Vergangenheit. Die Welt von heute ist sicherlich nicht friedlicher geworden. Täglich sterben Hunderte von Menschen und viele Menschen brechen auf, um in eine ungewisse Zukunft zu gehen“, so der Oberbürgermeister, der sagte: „Vor 100 Jahren, am Ende des Ersten Weltkriegs , haben viele gedacht, dass das Leid nun vorbei ist. Die Geschichte lehrt uns aber, dass der Krieg allgegenwärtig ist. Wir dürfen uns nicht vor der Erinnerung verschließen. Wir müssen daraus eine Lehre ziehen. Und die Gräber und Denkmäler helfen uns, die Vergangenheit nicht zu vergessen.“

Denn, so Baumann, es müsse das Ansinnen eines Jeden sein, den Frieden zu wahren. „Leider begegnen sich viele Staaten nicht mit Achtung, sondern Ächtung“, erklärte Baumann. „Gemeinsam müssen wir aus der Vergangenheit lernen. Toleranz, Achtung und Respekt sind wichtig. Denn Humanität ist unsere größte Stärke.“