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Kräfte bündeln in Krisenzeiten

Ehingen / Lesedauer: 3 min

Basketball-Zweitligist Ehingen Urspring verbündet sich bei Initiative Teamsport mit Profi-Klubs anderer Sportarten
Veröffentlicht:05.08.2020, 21:12

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Die Profi-Vereine im Land wollen mit der Initiative Teamsport Baden-Württemberg dem Sport eine Stimme geben. Seitens der Politik wird Hilfsbereitschaft signalisiert. Alle Vereine haben unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden, alle stemmen sich gegen existenzgefährdende Szenarien, alle eint das Ziel, möglichst bald in einen unter den gegebenen Umständen geregelten Spielbetrieb zurückzukehren: Profi-Klubs aus den Sportarten Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball schlossen sich zusammen, um auf Landesebene vereint für ihre Interessen einzutreten. Mit dabei ist der Basketball-Zweitligist Team Ehingen Urspring.

Unter dem Namen Teamsport Baden-Württemberg verfolgen die Vereine das Ziel, gemeinsam eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit möglichst vielen Zuschauern vorzubereiten – im Austausch mit der Politik. Nach ersten Gesprächen mit den Ministerien in den vergangenen Wochen kam Baden-Württembergs Sportministerin Susanne Eisenmann (CDU) bei ihrer Sommertour am Dienstag in die SAP-Arena, um mit Vertretern der Rhein-Neckar Löwen und der Adler Mannheim über deren Sorgen und Anliegen zu sprechen.

„Wir sind uns der Bedeutung der Mannschaftssportarten für unsere Gesellschaft und der Notlage, in die viele Profi-Vereine unverschuldet durch die Corona-Pandemie gerutscht sind, bewusst“, sagte Eisenmann. „Deshalb sind wir froh, dass der Spielbetrieb in allen Sportarten unter Auflagen seit 1. Juli wieder möglich ist.“ Laut der Corona-Verordnung Sport des Landes sind seit 1. August bei Sportveranstaltungen bis zu 500 Personen erlaubt, wenn gewisse Anforderungen für den Infektionsschutz erfüllt sind. Die Aufteilung der 500 Personen zwischen Sportlern und Zuschauern ist dem Veranstalter freigestellt. Trainer, Betreuer und Funktionsteams werden nicht mitgezählt. Eisenmann äußerte Verständnis für die Anliegen der Profi-Vereine. Weitere Öffnungsschritte seien aber abhängig von der Entwicklung des Infektionsgeschehens, sagte die Ministerin.

„Mit Teamsport BW ist es uns gelungen, in einen guten Austausch mit der Politik zu gehen. Dass wir wieder trainieren und spielen können, ist ein erster wichtiger Schritt. Nun wird es darum gehen, mit überzeugenden Konzepten bald wieder vor möglichst vielen Zuschauern zu spielen. Denn ohne dies stünde unser Geschäftsmodell weiter auf der Kippe. Die Bereitschaft der politisch Verantwortlichen, uns zu helfen, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin der Rhein-Neckar Löwen . Kettemann besetzt zusammen mit drei weiteren Vereinsvertreten sowie dem Landessportverband den Ausschuss von Teamsport Baden-Württemberg.

Den Anstoß zum Bündnis gab eine sich stetig steigernde Kooperation der baden-württembergischen Handball-Bundesligisten. Was als erste Gespräche zwischen von der Corona-Krise getroffenen „Leidensgenossen“ begann, wurde zum dauerhaften Zusammenwirken ausgebaut. Aus der Gruppe heraus kam dann auch der Wunsch, (Profi-)Vereine anderer Sportarten ins Boot zu holen. Die Idee: Je vielgestaltiger aufgestellt, desto wirkungsvoller würde die Initiative sein.

Drei Themen stehen auf der Agenda: Zum einen geht es um staatliche finanzielle Hilfe, um die durch die Pandemie verursachten Verluste abzufedern. Zweitens soll um Verständnis für die Situation der repräsentierten Sportarten geworben werden, um drittens die Rückkehr zum Spielbetrieb vor Zuschauern zu organisieren. Denn alle in Teamsport Baden-Württemberg organisierten Sportarten sind wirtschaftlich von Zuschauereinnahmen abhängig. Für Spiele werden aktuell in allen Vereinen und auf Ebene der organisierenden Ligen Hygienekonzepte erarbeitet. „In allen drei Punkten wollen wir unsere Erkenntnisse, Ideen und Ergebnisse aus Arbeitsgruppen zusammenführen, Synergien nutzen und überzeugende Konzepte vorlegen“, so Kettemann.

Mit an Bord sind neben dem Team Ehingen Urspring aus dem Basketball : Riesen Ludwigsburg, Merlins Crailsheim, Ratiopharm Ulm, Academics Heidelberg, Panthers Schwenningen, Kirchheim Knights, Karlsruhe Lions, Tigers Tübingen, Rutronik Stars Keltern, USC BasCats Heidelberg. Aus dem Handball : Rhein-Neckar-Löwen, TVB Stuttgart, HBW Balingen-Weilstetten, Frisch Auf Göppingen, SG BBM Bietigheim und HSG Konstanz sowie die Frauen-Teams von Neckarsulmer SU, Kurpfalz Bären, Bietigheim und Göppingen. Aus dem Volleyball : VfB Friedrichshafen, TSV Mimmenhausen, Freiburger TS, Allianz MTV Stuttgart. Aus dem Eishockey : Adler Mannheim , Wild Wings Schwenningen, EHC Freiburg, Ravensburg Towerstars, Steelers Bietigheim, Heilbronner Falken.