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Helfen bringt Freude: Spenden der SZ-Leser bewirken Gutes

Ehingen / Lesedauer: 4 min

Auch in diesem Jahr wird es die Weihnachtsspendenaktion „Helfen bringt Freude“ wieder geben
Veröffentlicht:16.11.2018, 17:46

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Zahlreiche Projekte hat die Schwäbische Zeitung mit der Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“ 2017 unterstützt. Darunter auch einige aus der Region, die mit dem Geld, das die Leserinnen und Leser gespendet haben, neue Projekte anschieben konnten oder bestehende ausgebaut haben.

Von Spenden profitiert hat die Arzneimittelbrücke Ehingen-Kinshasa, die dringend benötigte Medikamente für zwei Krankenhäuser im Kongo finanziert. Eines der Krankenhäuser wird in Vanga von den evangelischen Christusträger-Brüdern unterhalten, ein zweites von katholischen Schwestern in Kisenso. Je nach Spendenaufkommen teilen die Ehinger den Ansprechpartnern ein Kontingent mit, für das dann vor Ort bestellt werden kann, was benötigt wird.

Hilfe für Bukoto

Um berufliche Weiterbildung kümmert sich die Uganda-Hilfe in Bukoto. Hier wird für ein Ausbildungszentrum für Zimmerer, Schreiner, Näherinnen und Schneiderinnen Ausstattung angeschafft, die durch Spenden finanziert werden muss.

Ausbildung haben auch die Vinzentinerinnen aus Untermarchtal sich zum Schwerpunkt gemacht. Sie wollen in Tansania ihre Hauswirtschaftsschule für Mädchen um einen Laden und ein Café erweitern. Rund 60 000 Euro im Jahr kostet der Unterhalt der Schule, komplett finanziert durch Spenden.

Unter anderem entwerfen die jungen Frauen, die drei Jahre in der Schule ausgebildet werden, selbst Kleidung, die künftig auch in einem Laden vor Ort vermarktet werden soll. In einem Café sollen die Frauen Erfahrungen in Gastronomie und Tourismus sammeln.

Webstühle für Kriegswitwen

Um Hilfe zur Selbsthilfe geht es Medhin und Haile Anday aus Ehingen , die in den 1980er-Jahren aus Eritrea nach Ehingen kamen. Angefangen hat ihre Hilfe in der Heimat mit Saatgut, inzwischen finanzieren die beiden Webstühle für Kriegswitwen, die so wieder durch das Weben der Stoffe für die Nationaltracht für ein Familieneinkommen sorgen können. Sobald genug Geld zusammen ist, soll eine Produktionshalle gebaut werden, weil die Wohnungen der Frauen für die großen Webstühle oft zu klein sind.

Geld haben aber auch Projekte erhalten, die hier vor Ort sind, wie ein Projekt der Caritas , das sich im Alb-Donau-Kreis und Ulm um Kinder und Jugendliche kümmert, die in der Heimat oder auf der Flucht nach Deutschland Schlimmes erlebt haben. Fünf Mitarbeiter kümmern sich hier um die Traumatisierten. Mehrere Kinder kommen mittwochs ins Kolpinghaus, andere werden in einer Gruppe an der Ehinger Michel-Buck-Schule betreut. Geld benötigt die Caritas vor allem dafür, um Dolmetscher bezahlen und Fahrtkosten erstatten zu können. „Anfang kommenden Jahres wird eine Kollegin eine Fortbildung im Bereich der Spieltherapie machen“, sagt Andreas Mattenschlager von der Caritas über die Verwendung des Spendengeldes.

Dabei handele es sich um eine Methode aus dem Bereich des Kinderpsychodramas, die in der Beratungsstelle bereits häufig angewendet wird, aber bisher nicht in der Arbeit mit den Geflüchteten, erklärt Mattenschlager. „Wir spielen mit den Kindern Geschichten, die diese dann zu ihren Themen hin weiterentwickeln“, fasst er die Methodik grob zusammen. Das Angebot für die traumatisierten Kinder und Jugendlichen hat die Caritas Ulm-Alb-Donau inzwischen auf den Alb-Donau-Kreis und Ulm beschränkt. Anfangs kamen auch Geflüchtete aus den Landkreisen Biberach und Heidenheim nach Ulm und Ehingen. „Aber das ist aus organisatorischen Gründen nicht mehr machbar. Wir werben daher bei den Kollegen aktuell dafür, ähnliche Projekte ins Leben zu rufen“, so Mattenschlager.

Ausbildung für Geflüchtete

Berufliche Ausbildung für Geflüchtete bietet das regionale Ausbildungszentrum Ulm mit dem Netzwerk „Bleiben mit Arbeit“. Hier können Flüchtlinge Seminare zur sprachlichen und beruflichen Qualifikation besuchen und auch interkulturelle und soziale Kompetenztrainings absolvieren. Zudem bietet das Netzwerk Hilfe an, um Abschlüsse aus den jeweiligen Heimatländern anerkennen zu lassen.

Nicht zuletzt profitiert auch der Müttertreff der Caritas von den Spenden, die vergangenes Jahr zusammengekommen sind. Hier sollen geflüchtete Frauen die Möglichkeit zum Austausch bekommen. Für viele ist es eine der wenigen Gelegenheiten, die Unterkünfte zu verlassen und die neue Heimat besser kennenzulernen. Mit den Spenden werden nun kleinere Ausflüge finanziert, um das neue Umfeld zu erkunden.