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Unterhaltungswert

Eldorado Rodeo wirbelt mächtig Staub auf

Ehingen / Lesedauer: 2 min

Motorsportveranstaltung um Schleckers Zentrallager lockt große Zuschauermengen an
Veröffentlicht:22.09.2019, 18:52

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„Der Spaß beginnt für uns dort, wo wir den Wagen mit dem Gaspedal statt mit dem Lenkrad steuern“, beschreibt die Eldorado Drift Company den Unterhaltungswert ihres materialaufwendigen Vergnügens am Autofahren um seiner selbst willen. Rings um Anton Schleckers ehemaliges Zentrallager drifteten am Wochenende 30 Mobile ziemlich schräg durch die Gegend.Eldorado Drift Company ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Schemmerberg im Landkreis Biberach. Sein Präsident ist Jürgen Hummler . Von hochgezüchteten Kampfboliden in der Motorsport-Arena ist in der Selbstdarstellung der Gesellschaft die Rede und von großzügigen Menschen, die ihre versiegelten Flächen zur Verwüstung anbieten. Die Aussicht auf machtvolle Kraftentfaltung lockte eine Menge Zuschauer in das Industriegebiet bei Berg.

Wem es zwischen 15 und 30 Euro wert war, konnte das optisch wie akustisch höchst reizvolle Drift Rodeo neben einer Fahrerin oder einem Fahrer eine oder mehrere Runden Runden lang gewissermaßen halbaktiv mitpraktizieren. Von einer Materialschlacht sprach der Moderator des Tages am Rande der Piste. „Mal sehen, wie viele Reifen den Weg ins jenseits finden“, lautete seine per Lautsprecher auf dem großräumigen Gelände verbreitete Schätzanregung. Er selbst tippte auf „300 plus oder so“. Sparsamen Gebrauch machte das Publikum von den für nicht Gehörbehinderte bereitgestellten Ohrenschützern. Schließlich wollte man das Event mit allen Sinnen erleben und nicht nur als Stummfilm in Farbe, wenn die schweren Karren mit der Kraft von 200 bis 500 Pferden bedrohlich laut auf die Gerade längs der Betonmauer einbogen. Hier sorgte die Balance zwischen Lenkradeinschlag, Kraftstoffzugabe und scharfer Bremsung zu kurzzeitigem Schrägvortrieb mit enormer Qualmentwicklung. Nur 20 Prozent Talent sind laut Ansage dafür nötig, der Rest soll mit etwas anderem zu tun haben.

„Wenn die Luft brennt und die Arena zittert“ titulierte der Veranstalter ohne Rücksicht auf physikalische Vorgänge das Wochenendprogramm mit Imponiereffekt, versprach aber nicht zu viel in Bezug auf betörende Sensation. Der Mensch präsentierte sich als perfekter Dominator entfesselter Naturgewalt. Eine höchstakrobatische Leistung vollbrachten Motorradfahrer, die nach rasender Anfahrt in steilen Kurve in die Luft stiegen, um auf dem Höhepunkt des parabolischen Fluges von der Maschine abzuheben. Das war Zirkus im Bestformat.