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Ehinger Kickboxer betritt bei der CWS Fightnight internationales Parkett

Ehingen / Lesedauer: 3 min

Kickboxer Tamim Scharifi steht am Samstag zum ersten Mal vor internationalem Publikum im Ring
Veröffentlicht:24.10.2019, 18:48

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Für den Ehinger Kickboxer Tamim Sharifi steht am Samstag, 26. Oktober, der erste große Kampf auf internationaler Bühne an. Im Match gegen den Iraner Fathi-Ganji Milad aus Augsburg will der 18-Jährige beweisen, dass er das Zeug zum internationalen Profikämpfer hat.

Tamim Sharifi hat in seinen achtzehn Lebensjahren bereits viel erreicht. 2017 wurde er Deutscher Meister im Kickboxen, 2018 Süddeutscher Meister. Bereits im Alter von acht Jahren hat er mit dem Kickboxen angefangen, erst zur Selbstverteidigung, aber dann wurde ihm schnell klar, dass er mehr will. Seitdem arbeitet er hart für eine Karriere im Profisport. Die Begabung wurde ihm dabei in die Wiege gelegt.

Tamims nächstes Ziel: Europameister

„In meiner Familie sind alle Kampfsportler“, erzählt Tamim. Hinter ihm liegen nun gut neun Monate intensive Vorbereitung für den Kampf am Samstag. Dabei hat der Kämpfer aus dem Team Dragan auch spezielle thailändische Trainer in Stuttgart und Mannheim besucht. Dadurch konnte er sich auch noch den ein oder anderen Trick abschauen. Besonders hart trainiert hat er in den letzten beiden Monaten. Erst jetzt, so kurz vor dem Kampf, gönnt er sich ein klein wenig Ruhe, um dann am Samstag loszuschlagen.

Wirkliche Ruhe wird bei dem jungen Ehinger aber auch nach dem Kampf am Wochenende eintreten, denn am 7. Dezember steht Tamim Sharifi bei der Black Cobra Fight Night in Pforzheim wieder im Ring. Dann geht es um den Titel des Europameisters. Aber noch denkt er gar nicht viel darüber nach. Seit Monaten dreht sich bei ihm alles nur um den bevorstehenden Kampf, erst danach will er es sich gönnen, über den nächsten Kampf nachzudenken. Als Flüchtling kam er 2015 mit 13 Jahren von Afghanistan 2015 nach Ehingen . Die Flucht, die größtenteils zu Fuß stattfand, beschreibt er als sehr schwer und mühsam – vor allem für einen Jungen in seinem Alter. Seitdem hat er sich gut eingelebt, sich integriert und einen großen Freundeskreis aufgebaut. Jetzt hier in Ehingen, in Deutschland, zu sein, sei für ihn und seinen Traum, Profi-Kickboxer zu werden, eine große Chance.

Unterstützung erhält Tamim Sharifi auch von dem Ehinger Avdijaj Gazmend, den man vor allem als „Jimmy“ kennt. Die beiden haben sich vor zwei Jahren eher zufällig in Jimmys Shisha-Lounge in Ehingen kennen gelernt. Inzwischen sind die beiden nicht nur Freunde – Jimmy unterstützt Tamim oft bei Interviews, fährt ihn zum Training oder zu Terminen, wie auch dem traditionellen Wiegen vor dem Kampf.

Training trotz Schule und Prüfungen

Neben seiner Vorbereitung auf die angestrebte Profikarriere geht Tamim Sharifi in Ulm auf eine Schule. Dort befindet er sich in einem Berufsvorbereitungsjahr. Ausnahmen gibt es dort für ihn aber nicht. Trotz Training und Titelkämpfen muss er dort derzeit seine Prüfungen ablegen. Auch noch am Donnerstag vor dem Kampf. Was genau er werden möchte, das hat er noch nicht entschieden, aber Physiotherapeut zu werden, das würde ihm gefallen. Natürlich ist die Karriere als Profi-Kickboxer sein großes Ziel, aber er möchte trotzdem eine solide Berufsausbildung haben. Eine Tätigkeit als Physiotherapeut ergänzt sich da – wie bei vielen Profi-Sportlern – auch sportlich sehr gut. Als Kickboxer wisse er ja genau „wo man klopfen muss“, scherzt er.

Auch wenn sein Gegner am Samstag mit seinen 25 Jahren einiges an Kampferfahrung voraus haben könnte, ist der Ehinger gut aufgestellt. In 15 Kämpfen gewann er elf Mal durch K.o., zwei Mal nach Punkten. Nun will er in Neu-Ulm allen zeigen, was in ihm steckt.