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Erfindermesse

Ehinger Erfinder Ege ergattert Gold

Ehingen / Lesedauer: 3 min

Ehinger Erfinder Ege ergattert Gold
Veröffentlicht:04.11.2010, 22:25

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Der 68-jähriger Erfinder Gerhard Ege aus Ehingen hat vor wenigen Tagen bei der Internationalen Erfindermesse in Frankfurt die Goldmedaille ergattert – für einen patentierten Universal-Dosierer. Seit fünf Jahren tüftelt der Pensionär und hat mittlerweile rund 70 Patente angemeldet. An Patentgebühren hat er mehr als 20 000 Euro ausgegeben.

Von unserem Redakteur

Tobias Götz

Gerhard Ege sitzt am Tisch. Er gruschdlet in einer kleinen Plastiktüte und holt seine goldprämierte Erfindung heraus. Seine Augen leuchten dabei, und sein Gesicht ist erfüllt mit dem Lächeln eines kleinen Buben, der gerade sein Weihnachtsgeschenk auspackt. „Das ist er“, sagt Ege stolz, als er den Universal-Dosierer in seinen Händen hält. Eigentlich ein kleines unscheinbares Gerät aus Kunststoff und Metall, von dem sich der Erfinder aber den Durchbruch erhofft. „Weltweit ist niemand in der Lage, Curry zu dosieren“, sagt Ege und fügt schnell hinzu. „Das wird sich mit meinem Universal-Dosierer aber schnell ändern.“ Denn mit dem Gerät, das im Prinzip die Form eines Salzstreuers hat, ist Ege in der Lage, jede Art von Gewürzen auf das Milligramm genau zu dosieren.

Schott im Deckel

Dafür hat der Ehinger Erfinder ein sogenanntes Schott in den Deckel der Dose eingebaut. Hinzu kommen kleine Löcher. „Egal, in welche Richtung man den Deckel dreht, die Dosierkammern entleeren sich. Zugleich legt sich von innen ein Magnet gegen die Kammer und drückt das Dosiergut durch den Auslass und verschließt das System aromadicht“, erklärt Ege. Diese Erfindung hat am 31. Oktober auch die Jury auf der Erfindermesse überzeugt. Insgesamt waren dort an vier Tagen rund 800 Aussteller aus mehr als 30 Länder vertreten – und der Ehinger hat die Goldmedaille ergattert.

Mit dieser Goldmedaille im Gepäck hofft der Ehinger Tüftler nun auf eine Vermarktung seiner Idee. „In zwei Wochen habe ich einen Termin bei einem Großkonzern. Die Medaille ist hoffentlich meine Eintrittskarte in die Vermarktung“, sagt Ege. In den vergangenen fünf Jahren hat der 68-Jährige bereits rund 20 000 Euro an Patentgebühren ausgegeben und „noch nie einen Cent an den Erfindungen verdient“. Damit soll jetzt Schluss sein. „Ich mache mir hauptsächlich Gedanken um Dinge, die mich im Alltag aufregen und nicht funktionieren. Erfinder zu sein, ist eine Gabe, das kann man nicht lernen“, so der Pensionär.

Schon als Kind getüftelt

Schon als Kind hat er sich mit Erfindungen beschäftigt, doch erst seit er im Ruhestand ist, sprudeln die Ideen nur so aus ihm heraus. Mittlerweile hat der Ehinger 70 Patente angemeldet, darunter einen Folienspender, einen Rollenhalter und eine Leiste, die er bereits bei den großen Automobilkonzernen vorgestellt hat. „Sobald jemand seine Autotüre öffnet, würde sich die Leiste über den Einstieg legen und vor Kratzer schützen“, erklärt Ege. Die Autoindustrie hat ihn abblitzen lassen. Durch seinen Universal-Dosierer keimt wieder Hoffnung in Ege auf. Hoffnung, die ein Antrieb für weitere Erfindungen sein wird.