Kulturbühne

Ehingen wird zur Kulturbühne

Ehingen / Lesedauer: 3 min

Besonderes Kunstfestival geplant – Bürger sind aufgerufen, beim Experiment mitzuwirken
Veröffentlicht:27.09.2018, 19:49

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Ein Festival der besonderen Art wird im Juni kommenden Jahres in Ehingen steigen. Vier Tage lang wird das „Inter!m-Festival“ auf dem Volksfestplatz zu erleben sein. Das Besondere dabei: Bei dem Kunst- und Kulturfestival wird es kein vorgegebenes Programm geben, denn das wird in den kommenden Monaten erst gemeinsam mit den Menschen vor Ort ausgearbeitet. Bürger und Künstler verschiedener Sparten sollen zusammenkommen, um sich gemeinsam kreativ auszuleben.

„Die Menschen aus der Region werden auf der Bühne stehen“, sagt Kurator Rainer Markus Walter bei der Vorstellung des Festivals, das zwischen dem 27. und 30. Juni 2019 stattfinden wird. Andreas von Studnitz, bis vor Kurzem Intendant am Theater Ulm, wird das Naturtheater beim Festival leiten. „Sagen und Mythen der Schwäbischen Alb werden ein Thema sein“, erklärt er. Doch könnten auch ganz andere Stoffe entwickelt werden. Initiiert werde ein Theaterprojekt für Laiendarsteller. Auch die Form sei nicht vorgegeben, denkbar sei alles, zum Beispiel auch Schattentheater.

Kunstspielwiese und Straßen-Galerie

Neben dem Naturtheater soll es auch eine Kunstspielwiese geben. Auch hier sollen Einzelpersonen, Vereine und Schulklassen mitwirken. Die Kunstspielwiese soll einen völlig offenen Raum eröffnen, der Möglichkeiten für plastisch-skulpturelle, installative und performative Arbeiten bietet. Und dann wäre da noch die Straßen-Galerie, ein fotografisches Kunstprojekt, das besonders im Vorfeld stattfinden soll. Menschen aus der Region sind aufgerufen, Fotos von den Straßen vor Ort einzusenden. „Das dürfen gerne Details sein“, sagt Rainer Markus Walter, „egal ob Zebrastreifen, Straßenlaternen oder die Lieblingsbank“. 52 Einzelplakate sollen entstehen, die jeweils in zweifacher Ausführung in der Stadt ausgehängt werden. Per Plakat könne beispielsweise eine Straßenlaterne plötzlich in einer ganz anderen Straße angetroffen werden. Es entwickele sich quasi ein Suchspiel.

Egal ob Installation, Skulptur, Malerei, Theater, Musik oder Fotografie – gesucht werden Vereine, Schüler und einfach alle, die unter der Regie von professionellen Künstlern Ideen entwickeln und umsetzen möchten. Im gemeinsamen Tun verschiedene Kunstformen beim Festival zusammengebracht werden. Der Bezug zur Stadt und der Umgebung soll dabei nicht zu kurz kommen.

Alles hängt von den Menschen vor Ort ab

Das Festival ist ein Experiment. Man merkt dem Inter!m-Team die Spannung und Vorfreude an – denn wie das Festival letztendlich aussehen wird, weiß noch niemand. Alles hängt von den Menschen vor Ort ab. Nur soviel kann der Kurator bereits verraten: Man werde mit der Galerie vor Ort zusammenarbeiten, außerdem soll der Wolfertturm mit eingebunden werden und man werde Nachwuchsmusikern ein Forum bieten.

„Wir wollten das in Ehingen haben“, sagt Oberbürgermeister Alexander Baummann. „Auch für uns als Stadt und Kulturamt ist das ein großes Abenteuer“, erklärt Ehingens Kulturamtsleiterin Marion Greiner-Nitschke. Das Kunst- und Kulturfestival, das über die Schwäbische Alb wandert, gibt es seit 2013 und hat in der Vergangenheit beispielsweise schon in Münsingen stattgefunden. Doch so viel Partizipation wie jetzt habe es noch nie gegeben, erklärt das Inter!m-Team.

Die Proben fürs Festival werden in Ehingen stattfinden, doch zuvor wird es im Oktober zwei Info-Abende geben. Andreas von Studnitz hofft auf viele Teilnehmer. Wichtiger als die Begabung sei die Motivation mitzumachen, sagt er. „Der Rest ergibt sich.“