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Erfolgskurs

Darum boomt der Tourismus im Alb-Donau-Kreis

Ehingen / Lesedauer: 5 min

Der Tourismus im Alb-Donau-Kreis bleibt weiter auf Erfolgskurs. Es wird ein neuer Übernachtungsrekord erwartet. In diesem Jahr sind einige neue Projekte geplant.
Veröffentlicht:09.01.2019, 20:28

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Der Tourismus im Alb-Donau-Kreis bleibt weiter auf Erfolgskurs. Das haben der stellvertretende Landrat Markus Möller und Vertreter der Städte und Gemeinden am Mittwoch im Landratsamt erklärt – wenige Tage, bevor sich der Alb-Donau-Kreis wieder auf der internationalen Tourismusmesse CMT in Stuttgart präsentieren wird.

Der Landkreis rechnet mit einer Rekordzahl an Übernachtungen im Jahr 2018. Der Status als Unesco-Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ zieht viele Besucher in die Region.

 Figuren, Schmuck und Musikinstrumente werden unter anderem bei den Steinzeitwerkstätten hergestellt.
Figuren, Schmuck und Musikinstrumente werden unter anderem bei den Steinzeitwerkstätten hergestellt. (Foto: Siegemund/Schwäbische.de)

Das konnte auch Schelklingens Bürgermeister Ulrich Ruckh bestätigen, der Laura Gobs mit dabei hatte, die die Stadt im September als Tourismusbeauftragte angestellt hat. „Ausgelöst durch das Welterbe ist Bewegung drin“, erklärte Ruckh. „Jetzt haben wir eine feste Ansprechpartnerin.“

15000 Besucher beim Hohle Fels

Rund 15000 Menschen hätten im vergangenen Jahr den Hohle Fels besucht, 2500 mehr als im Jahr zu vor, erklärte Ruckh. Mittlerweile gebe es einen Sanitärcontainer, der bald auch optisch ansprechend mit Holz verschalt sein soll.

Neben dem Hohle Fels gebe es aber auch noch das Obere Schmiechtal, betonte der Bürgermeister. Hier führe eine E-Bike-Tour durch, weshalb zu Beginn der kommenden Saison am Biosphärenzentrum Hütten eine E-Bike-Ladestation installiert werden soll. Die Ausstellung im Stadtmuseum werde um das Thema der Alemannen erweitert, kündigte Ruckh an.

Es darf angenommen werden, dass die Übernachtungszahlen im Jahr 2018 die Marke von 100000 erneut überschreiten.

Rolf Koch, Stadtmarketing Ehingen

Auch Ehingen freut sich über einen boomenden Tourismus. „Es darf angenommen werden, dass die Übernachtungszahlen im Jahr 2018 die Marke von 100000 erneut überschreiten“, erklärte Rolf Koch vom Stadtmarketing. Die Verweildauer liege bei durchschnittlich 1,9 Übernachtungen. Die endgültige Statistik liege noch nicht vor. Im Jahr 1998 seien es noch 25000 Übernachtungen in Ehingen gewesen, bevor sich die Stadt ein Jahr später entschieden habe, sich für den Tourismus und das Stadtmarketing stark zu machen.

Kein üblicher Stadtplan

Für das Jahr 2019 kündigte Koch Aufwertungen der Wanderwege an. So soll es neue Möblierungen geben und auf dem Besinnungsweg bei Frankenhofen soll ein Fernrohr entstehen. Die E-Bike-Berg-Bier-Tour werde voraussichtlich im ersten Halbjahr 2019 als ADFC-Tour zertifiziert.

Außerdem gibt es einen neuen Stadtplan für Ehingen – kein üblicher, in dem man nur Straßennamen findet, betonte Koch. Stattdessen habe man sich überlegt, was ein Gast erwarte, wenn er zur Tourist-Info komme. Deshalb findet man im Plan die wichtigsten Informationen und verschiedene Top-ten-Listen, zum Beispiel zu Ausglustipps und Events. Auf der Tourismusmesse in Stuttgart werde sich Ehingen wieder gemeinsam mit Munderkingen präsentieren, wofür ebenfalls ein Top-ten-Flyer erstellt wurde.

Der Blautopf ist ein Besuchermagnet in Blaubeuren.
Der Blautopf ist ein Besuchermagnet in Blaubeuren. (Foto: Scholz/Schwäbische.de)

Laichingens Bürgermeister Klaus Kaufmann kündigte an, dass in diesem Jahr ein neues Hotel am Stadteingang entstehen wird. Hartmut Walz, Bürgermeister von Westerheim, erklärte, dass weitere E-Bike-Stationen aufgestellt werden und dass eine Bewegtbildkamera mit Blick ins Biosphärengebiet installiert wird.

Markus Möller betonte bei der Vorstellung der positiven Zahlen für die Region, dass es sich nicht nur um einen kurzzeitigen Hype, etwa wegen des Unesco-Welterbes handelt. „Nein, wir erreichen eine Stetigkeit“, sagte er. Urlaub in der Heimat sei wieder angesagt. Und auch das Image des Wanderns habe sich gewandelt und sei nicht mehr nur etwas für ältere Menschen.

Im Februar findet wieder ein Tourismusforum statt, bei dem auch die Gemeinden dabei sind. „Das Thema ist diesmal die Digitalisierung im Tourismus“, erklärte Roswitha Guggemos, Tourismusbeauftragte des Landkreises. In diesem Zuge sollen unter anderem kleinere Betriebe dabei unterstützt werden, eine Online-Buchung anzubieten. Außerdem werden in diesem Jahr 500 Schilderstandorte des Wanderwegenetzes überprüft, und gegebenenfalls nachgebessert. Auf der Agenda steht außerdem die Konzeption einer Mountainbike-Strecke. Außerdem werden zurzeit 35 Gästeführer zum Thema Welterbe in einem größeren Zusammenhang geschult.

Mehr Gäste aus dem Ausland

Noch liegt das endgültige Ergebnis nicht vor. Der Alb-Donau-Kreis rechnet aber mit 550000 Übernachtungen im Jahr 2018, was einen neuen Rekord für den Alb-Donau-Kreis bedeuten würde, wie der stellvertretende Landrat Markus Möller erklärt. „Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Übernachtungen damit verdoppelt.“

Im Alb-Donau-Kreis werden jährlich im Tourismus Bruttoumsätze von rund 245 Millionen Euro erzielt.

Markus Möller, stellvertretender Landrat

Da in der Statistik nur Betriebe mit zehn und mehr Betten erfasst sind, kommen geschätzt noch einmal 140000 Übernachtungen dazu. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Gast im Alb-Donau-Kreis beträgt zwei Nächte. Ein Fünftel der Gäste kommt aus dem Ausland, vor allem aus Niederlande, Belgien, Polen, Österreich, England und der Schweiz. Hier gebe es ebenso einen Zuwachs. „Im Alb-Donau-Kreis werden jährlich im Tourismus Bruttoumsätze von rund 245 Millionen Euro erzielt“, erklärte Möller. Der Tourismus sei eine wirtschaftliche Säule im Landkreis und strahle auch auf andere Bereiche aus, etwa wenn Gäste beim Bäcker einkaufen, erläuterte Möller. „Im ländlichen Bereich ist es auch eine Chance für die Menschen tätig zu sein, die in Teilzeit arbeiten wollen und vielleicht keine hohe Qualifizierung vorweisen können.“

„Es ist wichtig, dass die Region gemeinsam auftritt“, betonte Möller. Vom 12. bis 20. Januar präsentiert sich der Alb-Donau-Kreis auf der Touristikmesse CMT in Stuttgart unter der Dachmarke Schwäbische Alb.