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Matetag

Büttelwache legt Finger in die Wunden

Ehingen / Lesedauer: 4 min

Beim Matetag am 11.11. legt die Büttelwache einen grandiosen Auftritt hin
Veröffentlicht:12.11.2018, 18:09

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Die Ehinger Narrenzunft Spritzenmuck hat am 11.11. zum traditionellen Matetag in den Adlersaal geladen. Dabei standen Ehrungen auf dem Programm, aber auch tolle Aufführungen der Zumba-Mädels und der Hexenbuben. Grandios war der Auftritt der Büttelwache, die nicht nur die Kommunalpolitik aufs Korn genommen hat, sondern auch eine Heiratsstatistik veröffentlichte.

„Bei uns beginnt heute keine Fasnet . Wir feiern ganz schlicht den Matetag. Denn unsere Fasnet geht offiziell von Dreikönig bis Aschermittwoch“, betonte Zunftmeister Peter Kienle zu Beginn eines launigen Abends, zu dem auch das Ehrenmitglied Uschi Veser und Ehrennarrenrat Josef Mantz gekommen waren. „Der Matetag ist für uns als Zunft wichtig, um unseren Mitgliedern Danke sagen zu können“, so Kienle. Derzeit arbeitet die Zunft an der Verschönerung des Narrenstadels, mit dem Ziel, das Narrenhaus „noch schöner und gemütlicher“ zu machen. „Wir haben uns dem Erhalt des Brauchtums verschrieben und das ist in Zeiten von Halloween umso wichtiger“, so Kienle.

Die Zumba-Mädels zeigten sich von ihrer besten Seite.

Zum Brauchtum geworden ist mittlerweile auch die Büttelwache, die am Matetag mit Holger Baur, Wolfgang Hänle, Jürgen Jäger und Joachim Schmucker auf der Bühne das Publikum zum Lachen brachte. Gleich zu Beginn ging es um die OB-Wahl in Ehingen. Die Büttel positionierten sich im Wahllokal „Kita Nervzwerge“ und langweilten sich, denn bei der Ehinger OB-Wahl sind lediglich 26 Prozent zum Wählen gegangen. „Nächst Johr isch au Kommunalwahl. Wählet ond lasset Euch wähla. Kandidiert für da Gmoindrot, Ortschaftsrot. Demokratie lebt do drvon, dass ma mitmacht“, apellierte Büttel Schmucke an das Volk.

Büttel Juggse monierte dann die Tatsache, dass die Stadt Ehingen an der Spitalstraße das Mainzelmännchen in der Fußgängerampel wieder austauschen musste: „Wichtig isch doch, dass die Kindr sicher über d’Stroß kommet. Ond do isch’s doch scheißegal, ob des Ampelmännle ein Ma isch odr a Frau, en Hut aufhat, am Stock geht oder auf älle viere über d’Stroß kriecht.“

Auch die „Zelte“ auf dem Gelände der Berkacher Firma Braig wurden angesprochen: „Wisset ihr, was des beim Braig donta geit? En Hauptbahnhof odr wa? Fliegende Bauta. Des send Zelt, kasch abaua ond wiedr aufbaua. Wia Karussella oder a Bühne.“

Der Zunftmeister der Narrenzunft Spritzenmuck, Peter Kienle (links), mit den Geehrten.

Gestreift wurde von der Büttelwache der verschobene Bau der Logistikhalle in Berg („Also, i woiß it, ob dr Zimmermann dia enorme Biermenga zur Fasnet überhaupt hergliefert krieagt ohne dui Logistikhall.“), bevor sie dann auf das Thema Sicherheit einging. Denn dieses Thema wird in Zukunft immer heißer disktutiert und die Büttelwache machte die bürokratischen Verordnungen anhand der Ausgrabung des Groggadälers am Groggensee fest. Es entstand ein lustiges Zwiegespräch zwischen dem „Dämon“ und einem Beamten. Büttel Schmucke schlüpfte dabei sogar in einen Dämonenhäs. „Ja, also dia Dämona sucht den Groggadäler em See, fahret mit Boot.“ „Boot? Do möchte i Zulassongsbescheinigong und da Registerauszug sea. Wer fährt des Boot? Was hot des Boot für en Antrieb? Wo ist die TÜV-Zulassung? Wieviel Persona sind auf dem Boot? Sind persönliche Schutzausrüstunga vorhanda, Rettongsring, Schwimmwesta, Notfallbeleuchtong, Signalbistol?“, waren nur wenige Dinge, die laut den Paragrafen und Vorschriften erfüllt werden sollten.

Am Ende der Büttelwache machte Büttel Heli dann unter anderem deutlich, dass aufgrund zweier Büttel-Hochzeiten in den vergangenen Wochen eine Umfrage gemacht wurde. „82 Prozent sagen, sie hätten gerne einen Büttel geheiratet, wenn sie einen bekommen hätten. Die letzten Ehen, an denen Büttel beteiligt waren, wurden mit einer Hexe und einer Dämonin geschlossen“, merkte Büttel Heli an, der dann die Schlussfolgerung zog: „Heiratsfähige Büttel sind wie Bürgerballkarten, begehrt, aber es kommt kaum einer auf den freien Markt.“

Ehrungen:

Dämonen : Dominic Schick, Hans Bausenhart, Christina Nerlich, Oliver Kuhn, Franz Flögl, Kurt Jüngel, Petra Hammer und Thomas Welz.

Hexen : Philipp Baier, Nicole Dolpp, Yvonne Mantz, Elke Müller, Saskia Preißler, Rainer Seidel und Lukas Springer.

Kügele : Sabrina Bausenhart, Tobias Gerdes, Manuela Mouratidis, Uschi Leicht und Günter Appenzeller.

Muckenspritzer : Laura Jungfer, Markus Ölmaier, Felix Sommer und Sandra Vuk.

Matekapelle : Guido Schenk, Jürgen Braig, Markus Walter und Gabriel Zahn.

Büttel und Krettenweiber : Rolf Hofmann, Axel Kirsamer und Hubert Mantz.

Sonderorden : Heribert Graf (Klepperleskapelle), Alfons Auber (Kapelle Wahnsinn).

Freunde und Helfer : Stefan Wekenmann (Bauhof), Thomas Sievers (Stadtkapelle), Sonja Bailer (Spielmannszug), Andreas Seifert (Feuerwehr) und Reiner Dudeck (Polizei).