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Forstbetriebsgemeinschaft

Vereinigung hofft auf Förderung

Pappelau / Lesedauer: 3 min

Forstbetriebsgemeinschaft feiert Jubiläum – Landwirtschaftsminister Hauk zu Besuch
Veröffentlicht:17.02.2019, 18:17

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Seit zehn Jahren besteht die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Alb-Donau-Ulm. Deshalb wurde bei der Hauptversammlung am Freitagnachmittag zurückgeblickt.

Aktuell zählt die FBG 190 Mitglieder, die 850 Hektar Waldfläche einbringen. Gegründet worden war die FBG von 50 Mitgliedern mit 40 Hektar Wald. Der baden-württembergische Minister für den Ländlichen Raum, Verbraucherschutz und Landwirtschaft Peter Hauk und die Waldkönigin Ramona Rauch beehrten die Versammlung in der Halle am Schinderwasen, die durch ihre Holzbauweise bei den Waldbauern stets gut ankommt. 150 Teilnehmer besuchten die Versammlung. Von verschiedenen Seiten wurde die Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz betont.

Minister spricht über Pläne

Weil lebende Bäume und verbautes Holz Kohlenstoffdioxid speichern, sei er gegen weitere Waldstilllegungen, betonte der Minister. Das Land Baden-Württemberg beschäftige sich mit der möglichen Einführung eines Laubholztechnikums, wobei „das Laubholz von der Alb hochwertig verwendet werden kann“, betonte Hauk. Dazu fand im Vorjahr eine Besichtigung bei der Firma Sappi in Ehingen statt. Ein Hochhaus in Holzbauweise mit zehn Stockwerken existiert jetzt auf dem Bundesgartenschaugelände in Heilbronn, erinnerte der Minister.

Waldkönigin Ramona Rauch erinnerte an die gestiegenen Erwartungen an den Wald für den Klimaschutz, als Wasserspeicher und Erholungsort. Hauptthemen in den vergangenen zehn Jahren waren bei der FBG Alb-Donau-Ulm der Borkenkäferbefall durch Trockenheit und das Kartellverfahren, das nun abgeschlossen ist und auch vom Land gewonnen wurde. Dennoch müssen Privatwald und Staatswald aus Wettbewerbsgründen jetzt eben nach dem Bundeswaldgesetz getrennt werden. 14 000 Hektar Staatswald gibt es im Alb-Donau-Kreis. Der Bund will 25 Millionen Euro für die Aufforstung geben, was weniger als einem Euro pro Hektar entspricht und in der Versammlung von verschiedenen Seiten als Zynismus bezeichnet wurde.

Illteral wird Bereich Biberach zugeschlagen

Die Forstbehörde bietet den Privatwaldbesitzern aber auch weiterhin ihre Arbeit als Dienstleistung mit den gleichen Ansprechpartnern an. Allerdings wird das Illertal dem Bereich Biberach zugeschlagen. Während die Beratung bis 100 Hektar Wald kostenfrei bleibt, fallen für die Arbeit der Förster Kosten an, die von den Waldbesitzern zu tragen sind, die allerdings durch Zuschüsse auf die Nettokosten gedämpft werden sollen, sagte der Minister. Die FBG Alb-Donau-Ulm strebt eine weitere Vergrößerung ihrer Mitgliederzahl und der Waldfläche an, um in den Genuss des Mobilisierungszuschusses zu kommen. Bislang stehe nicht fest, bei welcher Gesamtwaldfläche diese gewährt wird, sagte Hauk, erwähnte aber deutlich höhere Flächenzahlen als die FBG Alb-Donau-Ulm derzeit vorweisen kann.

Vereinigung ohne Unterstützung bedroht

Geschäftsführer Alwin Menz befürchtet ohne Förderung vom Land eine Bedrohung für die Vereinigung. Die bisherige Förderung sei in den vergangenen zehn Jahren nach und nach bereits gesenkt worden. Eine Bündelung von Geschäftsführungsaufgaben könnte eine Kostensenkung bringen, meinte der Minister. „Klein und übersichtlich ist besser“, sagte im Laufe der Versammlung der FBG-Vorsitzende Manfred Jakob, der auch auf eine Anschlussförderung drängt. Der Kassenbericht 2018 ergab Mehrausgaben von einigen Hundert Euro. Ein niedriges fünfstelliges Vermögen ist vorhanden.

Mehr als 6000 Festmeter Holz waren eingeschlagen worden, was an dem durch die Trockenheit beförderten Borkenkäferbefall lag, der europaweit auftrat und zu einem Preisverfall führte. Von 40 Prozent Preisverfall sprach der FBG-Vorsitzende. Vor zehn Jahren lag der Einschlag zum Vergleich bei 1600 Festmetern und stieg mit einer Ausnahme im Laufe der Jahre. Für das laufende Jahr wagte Thomas Herrmann vom Landratsamt die Prognose, dass für Bauholz und Eiche der Boom weitergeht und die Nachfrage für Laubholz steigen könnte.