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Schwaben und Kreter denken ähnlich

Blaubeuren / Lesedauer: 3 min

Griechischer Abend weckt Sommerlust: Nikos Petridis singt im Cafe Nix
Veröffentlicht:13.03.2018, 15:51

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Griechische Musik, griechisches Essen und jede Menge guter Laune: Der griechische Abend im Blaubeurer Cafe Nix war ein voller Erfolg. Nicht nur wegen Nikos Petridis und seiner schönen Stimme, sondern auch wegen der lockeren Atmosphäre. Nebenher durfte geplaudert werden. Auch einige Griechen aus der Region hatten den Weg ins Nix gefunden und heizten mit ihren Tänzen die Stimmung an. Der Sirtaki weckte Erinnerungen an Urlaub, Sonne, Sommer, Mittelmeer. Neben griechischen Volksliedern kamen auch griechische Liedermacher zum Zug. In der zweiten Konzerthälfte erweiterte der kretische Sänger sein Repertoire mit bekannten Rock- und Pop-Hits, teilweise in griechischer Sprache – ein Erlebnis besonderer Art.

Kreta ist eine Insel mit Charme, die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen. Deutsche Urlauber sind dort nach wie vor beliebt – trotz Schuldenkrise und internationalen politischen Differenzen. Ob in der kretischen Taverne oder im Blaubeurer Cafe Nix: Beim Smalltalk stellt sich schnell heraus, dass Schwaben und Kreter ähnlich denken: Auch bei den Deutschen haben die europäischen Großbanken ihr Image verspielt. Die Sympathie für die gastfreundlichen Griechen ist geblieben – zu Recht. Diese Sympathie war auch an diesem Abend im Nix deutlich zu spüren.

Die griechischen Lieder klingen vertraut. Fast jeder hat schon mal gesehen, wie der Sirtaki getanzt wird. Beim griechischen Abend im Nix konnte man das jetzt live erleben, auch wenn zwischen den Stühlen kaum Platz dafür war. Doch irgendwann konnten die griechischen Gäste einfach nicht mehr stillsitzen. Großen Anteil daran hatte die mitreißende Gitarre von Petridis. Auf Kreta und in Thessaloniki ist er mit beliebten griechischen Sängern auf der Bühne gestanden. Als Solo-Gitarrist war er Mitglied in bekannten Orchestern in Belgien und Moldavien. Jetzt tourt er in Deutschland und Österreich. Seine Stimme ist weich und klar. Einfühlsam interpretierte er Lieder aus seiner kretischen Heimat und dem griechischen Festland. Sein Programm reicht von der typisch touristischen Musik über Songs von Pantelis Thalassinos, Haris Alexiou, Giannis Parios bis hin zu Mikis Theodorakis, der die Filmmusik zu Alexis Sorbas komponiert hat. Heitere Stücke mit immer schneller werdendem Tempo wechselten mit langsamen, melancholischen Liedern – eine gelungene Mischung.

Nach der Pause lag der Schwerpunkt auf internationalen Rock- und Pop-Hits aus England, Russland, Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland, darunter Latino-Hits wie „Camisa Negra“ von Juanez, „My Sweet Lord“ von George Harrison, „Those were the Days my friends“ von Mary Hopkin, „Always look on the bright Side of Live“ von Eric Idle oder französische Chansons.

Spannend war, dass Petridis viele dieser Hits auf Griechisch gesungen hat und ihnen mit seiner Gitarre auch einen „griechischen Rhythmus“ verpasst hat. Die Melodie war erkennbar, aber man musste eben doch kurz überlegen, wie der Original-Titel heißt. Doch dann stimmte das Publikum mit ein – auf Deutsch. Besser kann europäische Völkerverständigung kaum funktionieren.