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Stadthalle

Hästräger stimmen sich auf Narrensprung ein

Blaubeuren / Lesedauer: 4 min

In Blaubeuren findet erst der Brauchtumsabend und dann der große Umzug statt
Veröffentlicht:17.01.2018, 19:14

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In Blaubeuren geht es am Samstag, 20. Januar, hoch her: Die Narren der Alb-Donau-Region (ADR) kommen ab 19 Uhr in der Stadthalle zum Brauchtumsabend zusammen und stimmen sich auf den Sonntag, 21. Januar, mit anstehendem Narrensprung ein. Der Feuerteufel Gerhausen und der ADR-Narrensprung in Blaubeuren laden dazu ein. Mit von der Partie ist DJ Mäx, der mit seinen Beats für gute Stimmung sorgen möchte. Laut Mitteilung werden 600 Hästräger erwartet.

Die Narren der Alb-Donau-Region sind seit 2003 ein eingetragener Verein (ADR) und bilden einen Dachverband von derzeit 46 Narrenzünften und vier Gastzünften. Laut Mitteilung sind das 2200 Hästräger und Musiker.

Ziel ist es, laut Aussagen der ADR, das heimatliche, fastnächtliche Brauchtum zu pflegen. Höhepunkt jeder Saison ist der ADR-Narrensprung, an dem sich alle Mitgliedsvereine gemeinsam präsentieren. Der Ausrichter des Narrensprungs wechselt dabei jährlich. Die diesjährigen Gastgeber aus Gerhausen erwarten 108 Zünfte, Fasnetsvereine und Musikgruppen mit insgesamt 3500 Teilnehmern. Los geht es am Sonntag, 21. Januar, um 13.30 Uhr in Blaubeuren, da die Möglichkeiten für einen so großen Narrensprung laut Mitteilung im eigenen Ort zu begrenzt wären. Der Verlauf führt von der Stadthalle über „Auf dem Graben“, „Hirschgasse“ und „Karlstraße“ bis hin zu „König Karl“. An drei Sprecherwägen gibt es jeweils Informationen und natürlich die Narrenrufe zu allen teilnehmenden Gruppen.

Zum zweiten Mal kommen die Vereine nach Blaubeuren

Der 28. ADR-Narrensprung findet zum zweiten Mal in Blaubeuren statt. Erstmalig wurde er im Jahr 2004 gefeiert. Die Feuerteufel aus Gerhausen um Zunftmeister Peter Engelhart gehen dieses Großereignis daher routiniert an, heißt es in der Mitteilung.

Die Ursprünge der ADR waren praktischer Natur. Mitte der achtziger Jahre gab es in Ulm und Umgebung viele Neugründungen von Narrenzünften und Fasnetsvereinen. Doch die Etablierung war nicht einfach. Tommy Reichle, Gründer der Narrenzunft „Gloggabender“ aus Ulm, hatte dann die Idee, verschiedene Zünfte an einen Tisch zu holen, um sich kennenzulernen. Dieses Vorhaben wurde 1986 nach der Fasnet umgesetzt. Mit zu den ersten Teilnehmern zählten unter anderem die Narrengesellschaft Oberdischingen, die Därles Bärbla Oberelchingen und die Ranzenburger Hexen aus Dietenheim. Es waren eine Handvoll „Maschgerer“, die sich da trafen.

Neben dem „Beschnuppern“ ging es bald auch um Dinge, die jeden Zunftmeister betreffen: Wie steht es um die terminliche Abstimmung? Wo können Stoffe und Zubehör gekauft werden und wie steht es um Versicherungen? Durch den Gedankenaustausch konnten die Teilnehmer profitieren. Diese Treffen fanden laut Mitteilung dann regelmäßig statt. Ein erstes Protokoll einer solchen Sitzung stammt vom 30. Juli 1988.

Es folgte der Wunsch, sich zu präsentieren und damit der Bevölkerung auch zu zeigen, welche verschiedenen Narrenzünften, Musikgruppen und Fasnetsvereine es in der Region gibt. Als Termin eines gemeinsamen Narrensprungs einigten sich die Beteiligten auf den Sonntag zwei Wochen vor dem Fasnetssonntag. Ein Datum, das bis heute Gültigkeit hat. Der erste gemeinsame „Narrensprung des Alb-Donau-Kreises“ fand am 11. Februar 1990 in Erbach statt. Teilnehmer erinnern sich noch heute an „schönstes Wetter“.

Mitgliedschaft ist durch Einzugsgebiet festgesetzt

Die Gemeinsamkeit sollte durch einen Namen besiegelt werden. Das Ergebnis: „Narren der Alb-Donau-Region“. Mit den Jahren wuchs diese Vereinigung auf bis zu 87 verschiedene Gruppen an. Die Aufnahme ist durch ein Einzugsgebiet genauestens festgelegt. Mitglied kann laut Mitteilung nur werden, wer in einem der folgenden Kreise seinen Sitz hat: Ulm, Neu-Ulm, Alb-Donau-Kreis, Biberach, Göppingen, Reutlingen, Heidenheim und Günzburg. Am 10. Oktober 2003 wurden die Narren der Alb-Donau-Region ein eingetragener Verein.

Vorträge zum Vereins- und Steuerrecht, der Umgang Jugendlicher mit Alkohol, Vorlesungen zum Thema Brauchtum und Geschichte der Fastnacht: Der Verein biete über das Jahr verteilt einige Angebote. In der laufenden Saison wird jährlich zudem der schönste Narrenbaum prämiert; seit 2008 werden auch Tänze unterschiedlicher Kategorien ausgezeichnet. Auch für Jugendliche möchte der Verein ein Angebot machen. Der Vorstand wurde 2011 deswegen um das Amt des Jugendvertreters erweitert.

Der Brauchtumsabend findet am Samstag, 20. Januar, ab 19 Uhr in der Blaubeurer Stadthalle statt. Am Sonntag, 21. Januar, folgt der 28. ADR-Narrensprung ab 13.30 Uhr.