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Dienstversammlung

Feuerwehren retten 241 Menschen das Leben

Blaubeuren / Lesedauer: 3 min

3857 freiwillige Einsatzkräfte im Alb-Donau-Kreis – Bilanz bei der Dienstversammlung
Veröffentlicht:25.02.2018, 19:33

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24 Stunden an sieben Tagen einsatzbereit sowie das vielfältige Rettungs- und Hilfsangebot: Bei der Dienstversammlung der Feuerwehren im Alb-Donau-Kreis wurde vor allem klar, dass die Herausforderungen für die freiwilligen Einsatzkräfte immer größer werden. Deutlich wurde in der Gemeindehalle in Blaubeuren-Asch aber auch: Der Landkreis und die Kommunen stehen hinter den insgesamt 55 Freiwilligen Feuerwehren und vier Werksfeuerwehren.

Blick auf 2017

„Das Jahr 2017 war ein erfolgreiches“, zog Kreisbrandmeister Ralf Ziegler ein Fazit während der Versammlung. 55 Wehren mit 126 Abteilungen sowie vier Werksfeuerwehren gibt es im Alb-Donau-Kreis. Erfreulich sei, dass die Mitgliederanzahl steige. Waren es im Jahr 2012 insgesamt 3773 Feuerwehrangehörige, so gab es 2015 dann 3838 Einsatzkräfte. Ein Jahr später wurden 3844 und im Jahr 2017 insgesamt 3857 Mitglieder in den Freiwilligen Feuerwehren gezählt. Im Landkreis gibt es zudem 33 Jugendfeuerwehren. Im vergangenen Jahr nahmen 798 Jugendliche teil – darunter auch 144 Mädchen. Ein Jahr zuvor waren es insgesamt 734 Mitglieder. „Aber wir müssen auch selbstkritisch schauen“, meinte Ziegler. Obwohl die Mitgliederanzahl steige, sei die Tagesverfügbarkeit problematisch. Der Vorschlag des Kreisbrandmeisters: über eine interkommunale Zusammenarbeit nachdenken.

Neun Projektförderungen

Ziegler hatte weitere Zahlen im Gepäck. 1,18 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr für die so genannte Projektförderung (827 650 Euro) und Pauschalförderung (353 164 Euro) investiert. Bei der Projektförderung werden die Gelder für Fahrzeuge und Gerätehäuser aufgewandt; um die persönliche Ausrüstung geht es bei der Pauschalförderung. 20 Anträge wurden 2017 gestellt, neun davon bewilligt. Gefördert werden beispielsweise die Anschaffung eines Löschfahrzeuges (LF) 20 für Ehingen, ein Rüstwagen (RW) 2 für Dietenheim, jeweils ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20 für Berghülen und Laichingen sowie ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 für die Feuerwehr Staig und zudem der Bau des Gerätehauses in der Gemeinde Neenstetten.

241 Menschen gerettet

2017 wurden im Alb-Donau-Kreis insgesamt 1729 Einsätze gezählt. Den größten Bereich machten technische Hilfeleistungen aus, gefolgt von Brandeinsätzen und dem Auslösen von Brandmeldeanlagen. 14 Feuerwehrangehörige wurden verletzt. Diese geringe Zahl zeige die qualitativ hochwertige Ausbildung der Wehren im Landkreis. 241 Menschen konnten gerettet werden. 30 Personen konnten laut Ziegler nur noch tot geborgen werden. Der Kreisbrandmeister erinnerte an einige Einsätze davon – beispielsweise an den Verkehrsunfall mit einem Rettungswagen am 12. Januar 2017 in Blaubeuren, dem Gefahrgutunfall am 16. Januar bei einer Firma in Ehingen, dem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn 7 bei Langenau am 3. Juli oder auch an den Gebäudebrand in Lauterach am 20. September.

Um das gesamte Spektrum an Einsatzherausforderungen abbilden zu können, bedürfe es der regelmäßigen Ausbildung. Sprechfunk, Atemschutz, Maschinist, Führungskräfte oder Nottüröffnung: Auf Kreisebene wurden 2017 insgesamt 31 Lehrgänge mit 597 Teilnehmern angeboten. Weitere 79 Feuerwehrkräfte nahmen an Angeboten der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal teil, darunter 34 Gruppen- und elf Zugführer. Weitere 549 Teilnehmer bewiesen ihre Stärken bei Leistungsübungen.

Wertschätzung seitens der Redner

Anerkennende Worte fand dazu auch Landrat Heiner Scheffold: „Ich weiß, dass ich mich auf die Feuerwehren verlassen kann. Ehrenamtliche Profis sind am Werk.“ Scheffold erinnerte an das jüngste Lastwagenunglück auf der A8, bei dem die ehrenamtlichen Einsatzkräfte „hoch professionell und sehr spezialisiert gearbeitet“ haben. Der Landrat habe Respekt vor der Leistung der Wehren, der Rettungskräfte, der Polizei und der Mitarbeiter im Landratsamt. Derzeit beschäftige zudem die Modernisierung der integrierten Leitstelle in Ulm sowie die digitale Alarmierung. „Hinter allen Projekten stehen Arbeit und der Einsatz engagierter Menschen“, sagte Scheffold. Für dieses Engagement bedankte er sich und wünschte die stets gesunde Heimkehr von Einsätzen.

Wertschätzung gab auch der Blaubeurer Bürgermeister Jörg Seibold an die Versammlung weiter. „Wir Kommunen können uns auf unsere Wehren immer verlassen“, sagte Seibold.