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Landratsamt rügt Berghülen

Berghülen / Lesedauer: 2 min

Wegen zu niedrigen Betreuungs-Gebühren – Sie werden nun erhöht
Veröffentlicht:30.11.2017, 16:49

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Der Berghüler Kindergarten wies 2016 eine Kostendeckung von 15 Prozent durch Gebühren auf. 2017 sank die Deckungsrate dann – trotz Erhöhung der Elternbeiträge – auf 13 Prozent. Und obwohl auch 2018 die Beiträge nochmals erhöht werden, steigt die Deckungsrate nicht. Laut einer Empfehlung der Kirchen und der kommunalen Landesverbände sollten aber 20 Prozent der Betriebskosten für Kindergärten über Elternbeiträge gedeckt werden. Dies strebt der Berghüler Gemeinderat auch an, die Kostensteigerung wollen die Räte aber für Eltern erträglich halten. Auch das Landratsamt hat sich eingeschaltet.

„Derzeit schlägt der Kindergarten mit über 570 000 Euro zu Buche, davon entfallen allein auf die Personalkosten für 7,4 Stellen 440 000 Euro“, rechnete Kämmerer Joachim Tomann bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vor. Daher seien die neuen Beiträge gerechtfertigt. Das Gremium folgte den Vorschlägen der Verwaltung und hob die Sätze um sechs Prozent an.

In der U3-Betreuung werden ab 2018 nun 238 Euro fällig (bisher 224), bei zwei Kindern im Kindergarten 168 anstatt 112 Euro. Ein Platz in der Regelgruppe kostet 2018 99 Euro (vormals 94), bei zwei Kindern 54 Euro (47 Euro). Für die verlängerte Öffnungszeit hebt Berghülen die Gebühr von 112 auf 124 Euro an, für zwei Kinder von 56 auf 69 Euro. Die Halbtagesgruppe verteuert sich von 65 auf 74 Euro, bei zwei Kindern von 32 auf 40 Euro. Jeder zusätzliche Nachmittag kostet weiterhin acht Euro, bei zwei Kindern sechs. Schon im September 2016 hatte Berghülen die Gebühren angehoben, um eine vom Gemeindetag vorhergesagte Kosten-Steigerungsrate von acht Prozent im Kindergartenjahr 2017/2018 abzumildern. In einem Zwischenschritt wurden in einer Teilanpassung damals die Elternbeiträge um zwei Prozent erhöht. Um nun den letzten Vorhersagen gerecht zu werden, wurde jetzt um sechs Prozentpunkte erhöht. Im letzten Prüfbericht des Rechnungsprüfungsamts des Landratsamtes wurde zum wiederholten Mal angemahnt, dass der Deckungsgrad in Berghülen mit knapp 15 Prozent zu niedrig sei. Wie gesagt: 20 sind das Ziel.

Die Verwaltung hatte in ihrem Vorschlag eine nochmalige Erhöhung zum 1. September 2018 vorgeschlagen, das Gremium will jedoch im Sommer die Beiträge nochmals nachkalkuliert haben, um eine adäquate Erhöhung nachzureichen. „Es kommen auch mit dem neuen Retentionsfilter hohe Ausgaben auf uns zu, daher müssen wir einen 20 Prozent-Deckungsgrad erreichen“, sagte Gemeinderat Konrad Schwarzenbolz.