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Erste öffentliche Ladesäule für E-Autos auf der Alb

Berghülen / Lesedauer: 3 min

Berghülen hat die erste öffentliche Tanksäule für E-Autos auf der Laichinger Alb in Betrieb genommen. Bald soll ein W-LAN-Hotspot folgen.
Veröffentlicht:05.12.2017, 20:23

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Es floss kein Bier, sondern nur Strom. Aber es hatte doch etwas Feierliches, als es am Dienstag in Berghülen zwar nur symbolisch hieß: E’zapft is! Und wie aufm Münchner Oktoberfest ließ es sich Berghülens Bürgermeister Bernd Mangold auch nicht nehmen, das vermeintlich erste E-Auto an der ersten öffentlichen Stromtanksäule auf der Laichinger Alb anzuzapfen. Allerdings gehört das E-Auto nicht ihm, sondern Rolf Böhringer, dem Vorsitzenden des Verbunds Erzeuger erneuerbarer Energien (VEEE).

Rund 11 000 Euro hat die Säule in Berghülens Klosterhof mit einer Ladeleistung von 22 Kilowattstunden gekostet. Davon werden 4700 Euro mit Fördermitteln vom Bund finanziert und der VEEE steuert weitere 1000 Euro als Zuschuss bei. Innerhalb weniger Stunden sollen nun E-Autos mit Strom beladen werden können. Auf der Laichinger Alb gibt es eine solche Tankstelle noch nicht. „Tolle Geschichte, wenn wir die Nase vorne haben“, sagte Mangold.

Auch für E-Bikes geeignet

Im Zuge der Neugestaltung der Ortsmitte wurden die Planungen für die Ladestation gestartet. Im Sommer wurde die Installation ausgeschrieben, seit zwei Wochen können Fahrer elektrifizierter Fortbewegungsmitteln dort ihren Akku aufladen. Zur Verfügung stehen zwei Ladestecker vom Typ 2 – dem inzwischen gängigen Stecker für E-Autos – sowie zwei Schuko-Stecker zum Beispiel für E-Bikes. Nutzen kann die Säule jeder, der eine eine Karte des Stadtwerke-Verbunds ladenetz.de oder eines sogenannten Roamingpartners wie die EnBW besitzt. Ladenetz.de ist eine Kooperation von 124 Stadtwerken. Der Verbund bietet ein deutschlandweites Netz von rund 1200 Ladepunkten.

Schub auch für den Tourismus

Jetzt gehört auch Berghülen dazu, das mit Inbetriebnahme des neuen Windparks bei Bühlenhausen bald das Vierfache seines Strombedarfs mit erneuerbarer Energie erzeugt. Neben dem Fortschritt in diesem Bereich erhofft sich Mangold mit der neuen Säule einen kleinen Schub für den Tourismus: „Während das Auto beim Laden steht, können die Fahrer ja zum Essen in die nahegelegenen Restaurants gehen.“

Noch bis Ende 2018 ist das Stromtanken in Berghülen kostenlos. Im kommenden Jahr soll ein öffentlicher W-LAN-Hotspot in die Säule integriert werden.

E-Tankstelle in Laichingen lässt auf sich warten

Berghülen ist bei Fahrern von E-Autos nun also auf der Landkarte deutlich markiert: Hier kann ich tanken! In Laichingen warten die Fans von elektrifizierten Fahrzeugen jedoch schon seit Längerem auf eine Stromtrankstelle. „Die Stadt tut schon seit drei Jahren mit diesem Problem rum“, sagte Hans Baumann vom VEEE am Dienstag. Er fordert schnellstens eine E-Tanksäule in Laichingen. „Die Albwerke würden sogar eine errichten“, sagte er.

Bescheid nicht vor März

Laichingens Bürgermeister Klaus Kaufmann kann diesem Wunsch aktuell noch nicht nachkommen: „So wie ein Förderbescheid für einen Zuschuss da ist, gehen wir in den Gemeinderat“, teilte Kaufmann auf Nachfrage mit. Mit dem Bescheid sei aber nicht vor März oder April zu rechnen. Errichtet werden soll die E-Tankstelle westlich des Kreisels in der Stadtmitte, genauer gesagt in der Platzgasse. Dort, wo sich derzeit mehrere öffentliche Parkplätze befinden.