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Promenade soll Hort verlieren

Weingarten / Lesedauer: 3 min

Kontroverse Debatte um künftige Betreuung an Schulstandorten
Veröffentlicht:06.03.2012, 19:10

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Die Stadtverwaltung hatte mehr Transparenz und frühzeitige Information angekündigt, als Konsequenz aus Pannen und massiver Kritik („Weingarten 21“) im Zuge der Fusion von Promenade- und Oberstadtschule zur Grundschule am Martinsberg.

Nach Informationen der Schwäbischen Zeitungen haben auf Initiative der Schulleitung und der Stadt sich die beteiligten Gremien nun aber bereiterklärt, über Absichten und den Stand der Dinge, die Öffentlichkeit nicht zu informieren. Entsprechend verweigerte gestern der Elternbeiratsvorsitzende Reiner Martin eine Stellungnahme, der Schuldezernent war nicht erreichbar.

Hintergrund der Nachrichtensperre: Zwischen Stadt und Elternvertretern ist es zwischenzeitlich erneut zu Spannungen gekommen, bei denen es um die künftige Betreuung an den beiden Schulstandorten geht. Diese Verstimmungen konnten offenbar bei einem Gipfeltreffen zwischen Elternvertretern, Oberbürgermeister und Schulleitung weitestgehend ausgeräumt werden – das neue Betreuungsmodell wird aber nicht alle Eltern zufrieden stellen.

Umfrage zeigt Elternwünsche

Um die Bedürfnisse der Eltern zu kennen, wurden an beiden Schulstandorten Umfragen durchgeführt. Bei hoher Beteiligung hat sich an der Oberstadt eine große Mehrheit für eine Hortbetreuung ausgesprochen. Vorteil dieses Modells: Es bietet den Eltern eine maximale Flexibilität beim Umfang der Betreuung. Nachteil: Hortbetreuung ist kostspieliger als die Ganztagesschule, bei der aber drei Tage Betreuung pro Woche bindend sind.

Der Wunsch nach einer Hortbetreuung ist laut Umfrage auch am Standort Promenade weit höher als der nach einer Ganztagesbetreuung, allerdings hat sich dort nur rund die Hälfte aller Eltern an der Befragung beteiligt.

Die Umfrage zeigt darüber hinaus, dass sich alle Eltern eine möglichst hohe Flexibilität wünschen und vor allem Hort- und Ganztagsschüler bei Essen, Spielen und Arbeitsgruppen nicht separiert sehen wollen. Diesem Wunsch wird die Stadt vermutlich nicht nachkommen. Sie schließt kategorisch aus, dass es an beiden Standorten beide Betreuungsformen geben wird.

Aktuell gibt es sowohl an der Oberstadt wie an der Prome Hort- und Ganztagesangebote. Ab kommenden Schuljahr soll es nur noch in am Standort Oberstadt Hortgruppen geben (aktuell sind es drei), an der Prome ausschließlich Ganztagesbetreuung.

Die Folge: Nach dem Unterricht wird ein rege Pendelverkehr zwischen den beiden Standorten einsetzen, je nach Wahl des Betreuungsangebotes. Die Stadt will dafür ein Bussystem einrichten.

Begrenztes Raumangebot

Den Hort an der Promenade hatte die Stadt erst jüngst eingeführt, die rasche Abschaffung zum kommenden Jahr begründet sich mit fehlendem Raumangebot an der Prome, für einen Ausbau fehle schlicht das Geld. Mittel- bis langfristig, davon gehen auch Elternvertreter aus, wird die Prome im Zuge des demografischen Wandels ohnedies aufgelöst.

Die unterschiedlichen Betreuungsangebote dienen der Stadt auch als Lenkungsinstrumente, um die Schülerströme auf die beiden Schulstandorte zu verteilen. Gleiches gilt für die Schulbezirke.

Die Elternvertreter fordern eine Auflösung der Schulbezirke, damit die Eltern die freie Auswahl haben, ihre Kinder beispielsweise auch an die Talschule schicken können. Diesen Wunsch lehnt die Stadt ab, eben mit Hinweis auch die Lenkungswirkung der Bezirke.