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Über den Fußball kam der Kontakt

Allmendingen / Lesedauer: 2 min

Gemeinde Allmendingen gründet Arbeitskreis Asyl – Einige Helfer schon seit Wochen aktiv
Veröffentlicht:18.12.2015, 17:12

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Elf Männer aus Gambia und einer aus Kamerun leben seit September in einer Gemeinschaftsunterkunft in Allmendingen im Ried. Im kommenden Jahr werden laut Plänen des Landratsamtes wohl weitere 50 Flüchtlinge in der Gemeinde untergebracht werden müssen. Bürgermeister Robert Rewitz und Pfarrer Martin Jochen Wittschorek warben bei der Gründung des Arbeitskreises Asyl am Donnerstagabend im Bürgerhaus darum, dass sich weitere Allmendinger bereit erklären, sich für die Flüchtlinge zu engagieren. Auch sieben der zwölf Afrikaner stellten sich den Allmendingern vor.

Laut Zuweisungsschlüssel werden kommendes Jahr weitere 50 Flüchtlinge in Allmendingen ankommen. „Aber ich denke, dass diese Zahl schon überholt sein wird“, machte Rewitz vor knapp 50 Allmendingern im Bürgerhaus klar. Man stelle sich aktuell auf eher 70 bis 100 Menschen ein. „Zusätzlich zu diesen Menschen in der Anschlussunterbringung könnten weitere in der Erstaufnahme dazukommen.“ Aktuell sei die Gemeinde auf der Suche nach geeignetem Bauland, um Unterkünfte zu bauen.

Für die zwölf Männer aus Afrika engagieren sich derzeit einige Familien aus dem Dorf. „Wir sind da gerade gut aufgestellt, wollen aber auf das kommende Jahr vorbereitet sein“, erklärte Rewitz. „Wenn wir das zusammen machen, wird es Wirkung zeigen und für keinen zu viel werden“, appellierte er an die Allmendinger. Die konnten sich in den vorbereiteten Fragebögen eintragen und Interessen und Möglichkeiten angeben. „Damit wir einen Bestand an Ehrenamtlichen haben“, so Rewitz. Und Pfarrer Wittschorek ergänzte: „Dass da viele mit einer anderen Religion kommen, schreckt mich nicht. Das Christentum war immer fähig, anderes aufzunehmen.“

Vorgestellt haben sich am Donnerstagabend auch sieben der zwölf Afrikaner, die von ihrem Leben in Gambia erzählten. „Wir lebten dort in einer Diktatur. Wer gegen die Regierung war, wurde verfolgt.“ Sie alle sind noch sehr jung, haben in Gambia als Fahrer, Farmer oder Techniker gearbeitet, um Geld zu verdienen. Als sich die Situation verschärft habe, seien sie geflohen. „Alle lernen aktuell Deutsch, zwei haben jetzt angefangen, im Bauhof mitzuhelfen“, sagte Rewitz.

Beim TSV Allmendingen sind einige der Männer schon bekannt. „Wir haben beim Fußball den ersten Kontakt geknüpft“, erzählte Thomas Tress, der sich für die Männer in der Gemeinde engagiert. Sport sei eine gute Möglichkeit, die Männer in das Leben der Gemeinde einzubeziehen.