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Sicherheitsabstand

Öschprozession mit Sicherheitsabstand

Allmendingen / Lesedauer: 1 min

Katholiken beten in Allmendingen für gute Ernte und das Ausbleiben von Notlagen
Veröffentlicht:18.05.2020, 17:19

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Traditionell versammeln sich gläubige Katholiken in der Woche von Christi Himmelfahrt, um gemeinsam um eine gute Ernte zu bitten. Die Woche um Himmelfahrt wird daher auch Bittwoche genannt. So auch in Allmendingen am Dienstag, 19. Mai, um 20 Uhr im Ortsteil Hausen. Jeder kann teilnehmen, der Beginn ist beim Kreuz am Ortseingang Hausen.

Hauptsächlich beteiligen sich Landwirte aus der Region an der Prozession, sagt der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Allmendingen Martin Jochen Wittschorek . Daher sei die Tradition zum Beispiel auch besonders im ländlichen Raum in Oberschwaben weit verbreitet. „Man trifft sich am Wegkreuz und betet gemeinsam. Dann zieht man an vier weiteren Wegkreuzen vorbei über die Felder und hält immer wieder an“, so Wittschorek. Normalerweise werde auch zwischen den Stationen gebetet, zum Beispiel das Rosenkranzgebet, aber das sei in diesem Jahr nicht möglich. Wegen der Ansteckungsgefahr müssten die Teilnehmer an der Prozession den Sicherheitsabstand einhalten. „Je nachdem wie viele Menschen kommen, kann es sein, dass sich die Gruppe dann über zehn bis zwanzig Meter erstreckt. Und dann hört man nichts mehr.“

Vor dem Zug über die Felder findet üblicherweise ein Gottesdienst statt, der in diesem Jahr auch ausfallen muss. Bei Öschprozessionen, auch Bittprozessionen genannt, beten die Gläubigen aber nicht nur für eine gute Ernte, sondern bitten auch um Gottes Segen oder die Abwendung von Gefahren oder Notlagen. Das Wort „Ösch“ stammt von dem altdeutschen Wort „Esch“, was so viel wie „Getreideteil der Gemarkung“ bedeutet.