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Plattenkiste

Plattenkiste: J.B.O.

Ravensburg / Lesedauer: 1 min

Auch im 29. Jahr ihres Bestehens schwanken J.B.O. zwischen Genie und Wahnsinn. Wer Nachschub von VIto, Hannes & Co. braucht ist mit ihrem aktuellen Album „Deutsche Vita“ gut bedient.
Veröffentlicht:02.04.2018, 18:29

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Auch im 29. Jahr ihres Bestehens schwanken J.B.O. zwischen Genie und Wahnsinn. Auf ihrem aktuellen Album „Deutsche Vita“ drehen die fränkischen Spaßmacher vermeintliche Meilensteine der deutschsprachigen Musik durch den Fleischwolf. Was dabei herauskommt, ist teilweise ziemlich clever – wie etwa bei „Alles nur geklaut“, das im Original von den Prinzen stammt. Stellenweise wird auch nur mehr oder weniger ansprechend der Metal-Filter darübergelegt (beispielsweise bei „Blaue Augen“ – im Original von Annette Humpe). An anderer Stelle geht es um Metal-Klischees („Karneval in Sodom“) und Gerstensaft („Fränkisches Bier“). Manchmal wird auf Biegen und Brechen ein Reim erzwungen, sodass man schon wieder schmunzeln muss. „Wer ist der Fahrer? Und trinkt 'ne Coca Cola? Wer ist der Fahrer und trinkt kein Alkohola?“ fragen sich J.B.O. auf die Melodie von Spliffs „Carbonoara“.

Wer sich von Vito, Hannes & Co. gut unterhalten fühlt und sich an Covern nicht stört, dem könnte „Deutsche Vita“ zusagen. Wer allerdings bisher mit J.B.O. nichts am Hut hatte, den wird dieses Album vermutlich auch nicht umstimmen.