Begegnungszentrum

Vom Kindergarten bleibt nur Schutt

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Rohbauarbeiten für Familienzentrum sollen im Juni beginnen – „Noch“ ist alles im Kostenrahmen
Veröffentlicht:17.05.2018, 10:13

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Farbenfroh, funktional und mit einem „anspruchsvollen Konzept“ soll sich das neue Familien- und Begegnungszentrum St. Elisabeth im Idealfall ab Herbst 2019 präsentieren. Bislang läuft alles nach Plan – auch finanziell.

Seit Abrissbeginn vergingen keine zehn Tage bis vom einstigen St. Elisabeth Kindergarten an der Adolph-Kolping-Straße nur noch Schutt übrig ist. Nach 70 Jahren weicht das Gebäude für einen Neubau, der doppelt so viele Kindergartengruppen beherbergen und darüber hinaus als Familienzentrum dienen wird. Pfarrer Michael Schuhmacher und Stefan Erchinger , Zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates St. Franziskus-Mariä Himmelfahrt, gaben nun Einblicke in die Planung des 3,8 Millionen Euro teuren Projektes.

Im Jahr 2015 fiel die Entscheidung, den seit zwölf Jahren diskutierten Neubau endlich umzusetzen. Erst im vergangenen Jahr war jedoch klar, dass daraus ein Familienzentrum wird. Die Umsetzung begann im April mit dem Umzug der Kindergartengruppen in das ehemalige Schwesternwohnheim und dem vergangene Woche begonnenen Abriss des Kolpingheims. „Die Baugrube muss noch ausgehoben werden, aber ich gehe davon aus, dass im Juni mit den Rohbauarbeiten begonnen wird“, berichtet Pfarrer Schuhmacher. Baulich rückt das Gebäude vor zur Straße, so dass es auf einer Linie mit dem Pfarrhaus stehen wird.

Die zwei wesentlichen Ziele seien die Fertigstellung des Rohbaus „bevor es schneit“, erläutert Schuhmacher, sowie der Einzug im Herbst 2019. „Wir wissen, dass das eine ambitionierte Zielsetzung ist“, sagt Erchinger, „aber bisher sind wir im Plan.“ Und das übrigens nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell: „Wir stehen noch am Anfang und die Kalkulation stammt aus dem Jahr 2015. Bei den aktuellen Preisen in der Baubranche können wir leider nicht garantieren, ob wir die 3,8 Millionen Euro einhalten können“, zeigt sich Erchinger realistisch, wenn auch hoffnungsvoll.

Beide sind aber davon überzeugt, dass das Familienzentrum der richtige Schritt ist: „Das Konzept ist sehr gut und anspruchsvoll. Wir als Kirche nehmen den gesellschaftlichen Wandel auch wahr und sind überzeugt, dass wir den heutigen Ansprüchen mit dem entstehenden Angebot sehr nahe kommen“, bekräftigt Schuhmacher. In diesem Angebot sind zwei Gruppen mit Kindern unter drei Jahren sowie vier Gruppen mit Kindern im Alter von über drei Jahren enthalten.

Insgesamt rechnet Schuhmacher mit etwa 110 Kindern, die in St. Elisabeth einen Platz finden. Ergänzt wird der Kindergartenbereich durch eine Mensa sowie das Familienzentrum als Begegnungsstätte. „Denkbar sind neben Elternabenden vor allem auch Vorträge und Beratungen“, erklärt der Pfarrer. Dazu sind jetzt schon Kooperationen mit der Caritas und der katholischen Erwachsenenbildung eingetütet.

Die positive Folge der steigenden Anzahl an Gruppen ist eine erhöhte Zahl an Kindergartenplätzen. Diese sind dringend notwendig, fehlen aktuell doch wie berichtet rund 500. Ebenfalls steigt auch die Zahl der benötigten Erzieherinnen. Doch statt eines positiven Effektes, nämlich dem Schaffen neuer Arbeitsplätze, sehen Schuhmacher und Erchinger darin vielmehr eine enorme Herausforderung: „Wir werden etwa 15 Fachkräfte einstellen müssen“, sagt Schuhmacher und Erchinger unterstreicht: „Das wird bei dem jetzt schon leeren Arbeitsmarkt schwer.“ Die bereits beschäftigten Erzieherinnen werden jetzt schon fortgebildet.