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Textilhandelskette

Ungewisse Zukunft für Ellwanger K&L-Filiale

EllwangenWeilheim / Lesedauer: 2 min

Modeunternehmen beantragt Schutzschirmverfahren – Filialschließungen angekündigt
Veröffentlicht:10.10.2018, 12:39

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Ellwangen / Weilheim - Hinter der Zukunft der Ellwanger Filiale der Textilhandelskette K&L steht ein großes Fragezeichen. Das Unternehmen mit Sitz in Weilheim in Oberbayern hat Antrag auf eine Restrukturierung im Rahmen eines sogenannten Schutzschirmverfahrens gestellt. Im Rahmen der Sanierung wird es auch Filialschließungen geben. Ob die Ellwanger Niederlassung dabei sein wird, steht allerdings noch nicht fest.

Als Gründe für die finanzielle Schieflage nennt das Textilunternehmen gravierende Veränderungen in der Modebranche, hohen Wettbewerbsdruck sowie die wachsende Konkurrenz durch den Onlinehandel. Der heutige Geschäftsführer Jens Bächle versuchte vor diesem Hintergrund im vergangenen Jahr eine Neuausrichtung des Konzerns einzuleiten. Allerdings sei der September des laufenden Jahres „eine Katastrophe“ gewesen, sagte Bächle laut einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Im September beginnen viele Modeunternehmen mit dem Verkauf der Winterware. Wegen des warmen Wetters hätten die Kunden aber kaum Lust gehabt, sich etwa mit Steppjacken einzudecken, hieß es aus informierten Kreisen. Die „bisherige positive Entwicklung“ sei dadurch „auf den Kopf gestellt worden“, so der Geschäftsführer.

Das Unternehmen hat nun ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Das heißt, die Geschäftsleitung bleibt vorläufig im Amt und erstellt einen Sanierungsplan. Dafür hat die Firma bis zu drei Monate Zeit. Im Zuge der Sanierung werden auch Filialen geschlossen werden. Ob Ellwangen dabei sein wird, steht im Moment noch nicht fest. „Wir können derzeit noch zu keiner möglichen Schließung irgendeiner Filiale etwas sagen – insofern auch nicht zu einer möglichen Schließung der Filiale Ellwangen. Dieses wird über die nächsten Wochen im Rahmen des Schutzschirmverfahrens im Detail analysiert und wird Bestandteil des aufzustellenden Sanierungskonzeptes sein“, teilte K&L-Geschäftsführer Jens Bächle auf Anfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung“ mit.

Wie das Unternehmen mitteilt, sollen zunächst die einzelnen Standorte auf ihr Wachstums- und Ertragspotenzial geprüft werden. Defizitäre Filialen ohne solches Potenzial sollen „zeitnah“ geschlossen werden. Vorerst will K&L jedoch den laufenden Geschäftsbetrieb fortsetzen. Die Löhne und Gehälter der 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien bis zum Ende des Jahres gesichert.

K&L (vormals K&L Ruppert) unterhält im süddeutschen Raum 57 Filialen und beschäftigt rund 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Niederlassung in der Ellwanger Spitalstraße 10 mit derzeit etwa 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche besteht seit dem Jahr 2012.

Zu Beginn der Woche war bekannt geworden, dass das Haus Spitalstraße 10, in dem die Ellwanger Filiale von K&L untergebracht ist, zum Preis von 2,5 Millionen Euro verkauft werden soll. Der Hausbesitzer hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings noch verneint, dass die Verkaufspläne mit einem möglichen Rückzug des Modeunternehmens aus Ellwangen zu tun haben könnten.