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Tuttlinger erdenken bei Workshop Stadt der Zukunft

Tuttlingen / Lesedauer: 4 min

„Fuß-Bus“-Haltestelle, Co2-Tafel und intelligentes Verkehrsschild. Beim Digital-Labor haben Bürger Ideen für eine digitale Stadt entwickelt.
Veröffentlicht:25.03.2019, 18:17

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Wie kann die Stadt Tuttlingen in Zukunft von der Digitalisierung profitieren? Dieser Frage sind in der vergangenen Woche Vertreter der Schulen, der Hochschule sowie verschiedener Verbände bei einem zweitägigen Workshop nachgegangen. Gemeinsam entwarfen die Teilnehmer Prototypen und bastelten diese anschließend zusammen.

Kisten voller Lego-Bausteine, Elektrokabel, die wild aus einem Gerät hervorquellen und leuchtende LED-Lampen. Eine Umgebung, die zum Tüfteln und Erfinden anregen soll. Die bot sich den Teilnehmern des Digital-Labors in der vergangenen Woche am Innovations- und Forschungscentrums in Tuttlingen. Ihre Aufgabe: Herausfinden, wie Tuttlingen durch die Digitalisierung profitieren könnte.

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Dazu erarbeiteten die Teilnehmer zunächst, welche Problemfelder es in der Stadt gibt und entwickelten dann Konzepte, die zu deren Lösung beitragen könnten. Dabei ging es unter anderem darum, verschiedene Generationen miteinander ins Gespräch zu bringen, Schüler und Eltern für den Umweltschutz zu motivieren und mehr Verkehrssicherheit – insbesondere in den Bereichen rund um Schulen – zu schaffen.

Für jedes der Felder entwickelten die Teilnehmer, zu denen unter anderem Schulleiter, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Bürger zählten, einen Lösungsansatz und entwickelten einen Prototypen. Entstanden sind dabei unter anderem eine elektronische „Fuß-Bus“-Haltestelle, eine intelligente Parkverbotsschild oder ein 3D-Modell des Busbahnhofs.

Die Ergebnis des Digital-Labors werden nun zusammengetragen und sollen in einer der kommenden Sitzungen dem Gemeinderat vorgestellt werden. Der ein oder andere Prototyp könnte dann vielleicht – in Zusammenarbeit mit dem IFC – in Produktion gehen.

Moderiert wurde der zweitägige Workshop am Innovations- und Forschungscentrum von Mitarbeitern des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation und der Ideenwerkstatt Tinkertank. Das Digital Labor ist eine Initiative des Landes Baden-Württemberg.

Interaktive Co2-Tafel

Eine Tafel, die den eigenen Co2-Fußabdruck misst, könnte bald vor den Tuttlinger Schulen stehen. Und das funktioniert so: Jeder Schüler, der ankommt, drückt jeweils einen entsprechenden Knopf für das Transportmittel, mit dem er zur Schule gekommen ist: Auto, Fahrrad, öffentlicher Nahverkehr oder sogar zu Fuß. Die Tafel berechnet dann, wie viel Emissionen der Schüler verursacht hat. Außerdem könnte die Tafel den gesamten Ausstoß der Schule berechnen. Wenn mehrere Schulen mitmachen, könnten die durch diese Tafeln in Wettbewerb um die beste Co2-Bilanz treten.

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Übersichtlicher Busbahnhof

Der Tuttlinger Busbahnhof ist nicht gerade übersichtlich. Das Problem: Weil der Architekt untersagt, bauliche Veränderungen an dem Bau vorzunehmen, gibt es keinen großen Spielraum. Während des Workshops entwickelten die Teilnehmer ein 3D-Modell und erdachten Möglichkeiten, um bessere Orientierung zu schaffen – zum Beispiel Steig-Beschriftungen auf der Fahrbahn und digitale Anzeigen. All das fügten die Teilnehmer zu einem begehbaren Virtual-Reality Modell zusammen.

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Elektronische Haltestelle für den „Fuß-Bus“

Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Ein Problem, denn der Verkehr vor den Schulen nimmt so zu. In Zukunft könnten Schüler in Gruppen zur Schule laufen und einen „Fuß-Bus“ bilden, der von einem Erwachsenen begleitet wird. Die digitale Bushaltestelle zeigt an, wo sich der Bus gerade befindet und an welcher Haltestelle noch Kinder warten. Alle Teilnehmer würden sich auf einer Internetplattform registrieren und eine „Fahrkarte“ in Form einer Chip-Karte erhalten, mit der die Bushaltestelle bedient werden kann.

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Intelligentes Halteverbotsschild

Ein solches Verkehrsschild (links) könnte vor Schulen aufgestellt werden und den Halteverbotsbereich überwachen. Steht niemand im Halteverbot, zeigt das Schild an, wie lange schon niemand mehr widerrechtlich geparkt hat. Fährt doch ein Auto in den Haltebereich, erkennt das eine Kamera und dreht das Schild. Jetzt zeigt es dem Falschparker an: „Lebensgefahr“.

So sollen Eltern dazu „erzogen“ werden, nicht mehr ihre Kinder direkt vor die Schule zu fahren. So erhoffen sich die Erfinder, den gefährlichen Verkehr im Bereich der Schulen zu senken.

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