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TSG und Braut feiern schönsten Tag

Regionalsport / Lesedauer: 8 min

TSG und Braut feiern schönsten Tag
Veröffentlicht:07.06.2010, 22:50

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„Jetzt war der Dariusz Bedronka heute in der Schwäbischen Zeitung groß mit einem Porträt drin. Und dann hält der Walter Becker im Tor sensationell“, sagte der Ehinger Karl Werner nach dem Spiel, als Bedronka mit Gelb-Rot vom Platz musste und Becker als Feldspieler in den Kasten ging. Dabei hat Becker Erfahrung zwischen den Pfosten. Denn in der Kreisliga A stand der gelernte Keeper fast eine Saison lang im TSG-Tor. Und Bedronka war auf sein SZ-Porträt so stolz, dass er es gleich mit in die Kabine brachte und den anderen TSG-Spielern zeigte.

Freibier hieß es nach dem letzten Saison-Spiel im Ehinger Stadion. Sowohl die Spieler als auch viele Fans, darunter Bürgermeister Alexander Baumann , ließen sich das gerstenhaltige Erfrischungsgetränk schmecken. TSG-Metzger Dietmar Götz musste sogar dreimal während des Abends Nachschub aus dem Kühlraum holen – denn die Feierwütigen waren nicht nur durstig, sondern auch hungrig.

Stadionsprecher, Filmmacher, Chauffeur und Kletterer – das waren die Jobs von Dominic DeGiuli im Samstagabend. Zuerst war er als Stadionsprecher und parallel als Filmemacher im Einsatz, anschließend kutschierte er die TSG-Mannschaft zum Theodulbrunnen, wo die Spieler ausgelassen den Aufstieg feierten. So ausgelassen sogar, dass Dominic DeGiuli auf den Brunnen kletterte und dem Theodul das Trikot des scheidenden Spielertrainers Fabian Hummel anzog. Nicht dabei sein beim letzten Spiel konnte Co-Trainer Claus Fischer . Er musste an diesem denkwürdigen Tag für Ehingen auf eine Hochzeit. Ab der kommenden Saison wird Fischer die Laupheimer A-Jugend trainieren.(tg)

Als die Ehinger Kicker auf ihrer Meistertour den Theodulbrunnen besetzt hatten, fuhr plötzlich eine weiße, gut zehn Meter lange Stretch-Limousine vor. Ihr entstieg eine gut gelaunte Hochzeitsgesellschaft, allen voran Patricia Barretta . Die Braut lief mit ihrem Blumensträußlein schnurstracks zum Brunnen und ließ sich vom SZ-Fotografen mit den durchnässten und ebenfalls blendend gelaunten TSG-Fußballern ablichten. Wer weiß: Vielleicht war es für beide Seiten wirklich der schönste Tag im Leben...

Einer der schöneren Tage genoss am Samstag sicherlich auch . Der Spielleiter der Munderkinger Meister-Fußballer war aber auch einen Tag später des Feierns nicht müde und entsprechend gut aufgelegt. „Wir haben mit den A-Junioren, der Reserve und den Aktiven das Triple geholt“, sagte der bekennende VfB-Fan. „Das ist sogar besser als der FC Bayern.“ Bei allem Jubel über den Aufstieg vergaß Schelkle jedoch nicht den härtesten VfL-Widersacher: „Wir drücken jetzt Rottenacker in der Relegation die Daumen. TSG-Chef Thomas Zimmer war der erste, der mir am Samstag nach dem Schlusspfiff gratulierte.“(bee)

Und die Freude des Munderkinger Spielleiters ging noch weiter. „Der Liga-Löwe ist wieder da – erstklassig im Bezirk“, freute sich Felix Schelkle nach dem 3:1-Sieg in Oberdischingen . „Ich habe nicht gedacht, dass dieses Spiel soviel Kraft kostet“ sagte VfL-Spielertrainer Christian Zittrell , nachdem er sich beim Stand von 2:1 selbst ausgewechselt hatte. Auch VfL-Torhüter Jürgen Karcher musste öfters sein Können unter Beweis stellen, als ihm lieb war.

„Der ist so groß wie Marco Marin“, sagte Felix Schelkle , als Heiko Ullmann durch besonderen Eifer auffiel und auch ein Tor schoss. Blumenbekränzte junge Damen ehrten die VfL-Fußballer in Oberdischingen. Die Sektkorken knallten schon vor dem Schlusspfiff.

Großer Bahnhof in Munderkingen: Am späten Samstagabend war nach der Rückkehr der Fußballer einiges los. Der traditionelle Brunnensprung gehörte dazu, eine Karawane durch halb Munderkingen ebenso. Es ging im und um das Sportheim weiter. Staffelleiter Werner Lechner überreichte die Wimpel auf dem Balkon des Sportheims ( Uwe Illich : „Wie bei Bayern München .“). Bürgermeister Michael Lohner betonte, wie stolz er auf die Fußballer sei und stiftete hundert Liter Bier. VfL-Vorsitzender Josef Kloker bat den Bürgermeister, über einen Kunstrasenplatz nachzudenken, weil der VfL Munderkingen viele Mannschaften im Spielbetrieb habe. Es war längst Sonntagmorgen, bis die Letzten das Fest verließen.

Gebhard Föhr wollte es genau wissen. Er rief Felix Schelkle von seinem Urlaubsort in Ungarn an und erkundigte sich nach dem Spielstand in Oberdischingen. Schließlich wäre der TSV Rißtissen bei einer Niederlage in Altheim und einem Oberdischinger Sieg selbst in die Relegation gerutscht. Im Laufe des Spiels bekam Schelkle mehr als 20 Anrufe.

Bangen in Kroatien: Der spielfreie SV Niederhofen hatte sich einen Kurzurlaub in Kroatien gegönnt. „Hoffentlich rutschen wir nicht noch hinten rein“, hatte Spielertrainer Goran Grgic nach der Heimniederlage gegen Altheim gesagt. Erleichtert gratulierte Steffen Maier den Munderkingern zum Sieg. Er schaute in Oberdischingen zu, und von ihm werden seine Kollegen an ihrem Urlaubsort die Auskunft über den endgültigen Klassenerhalt bekommen haben.

„Die Öpfinger Mannschaft bleibt beisammen und Stefan Rechtsteiner bleibt Trainer“, berichtet Wolfgang Maier , der selbst unterstützend dem SG-Trainer weiterhin zur Verfügung stehen wird. Noch nie in seiner langen Trainer-Laufbahn musste Maier einen Abstieg verkraften. Doch am Samstag kam viel Negatives zusammen. Von vorne herein fehlten Patrick Rieder und Recep Metin . Nach fünf Minuten verletzte sich Michael Kleck und nach 15 Minuten Ralf Fuchs . Gegen Spielende wurde noch Robert Engel eingewechselt. „Der Schiri bot eine gute Leistung“, so Wolfgang Maier .

Neuer Fußball-Abteilungsleiter der Sportfreunde Donaurieden wird ab der neuen Saison Robert Holoch . Wie angekündigt, gibt Jens Noherr sein Amt ab. Er wird voraussichtlich eine neue Funktion in der Fußballabteilung übernehmen.

Wechselbad der Gefühle für Mohsen Younis . Zunächst freute er sich über den 3:0-Sieg seiner C-Junioren. Anschließend musste er Urlauber Steffen Kammerer bei der zweiten Aktiven-Mannschaft vertreten, die gegen den SV Granheim mit 1:14 unter die Räder kam.

Ausgerastet ist am Sonntag der Trainer der Ludwigsfelder Bambini. Er nahm im Viertelfinale seine Buben aus dem Spiel, weil angeblich der Schiedsrichter seine Mannschaft benachteiligt und einen Acht-Meter nicht gepfiffen hatte. Der Schiri musste sich einiges anhören. Nach der 0:3-Wertung durfte Ludwigsfeld um Rang fünf wieder spielen.

„40 Jahre sind genug“, sagt der Munderkinger Linienrichter Hans Naikeles , der jetzt vielleicht aufhören will. Es würde bei den Munderkinger Spielen etwas fehlen, denn er ist voll engagiert und läuft an der Linie oft mehr als mancher Schiri. Kürzlich bekam er von einem Schiri der Gruppe Neu-Ulm eine Nadel geschenkt, auf die er sehr stolz ist.(ai)

Eine tolle Idee zum Saisonabschluss hatte Christoph Guter , Kapitän des Reserven-Teams von Ehingen-Süd. Zum letzten Saisonspiel lud er seinen Vater Andreas und dessen ehemalige Teamkameraden aus den 70er- und 80er-Jahren ein, im letzten Saisonspiel mit ihren Söhnen zusammen aufzulaufen. Erwin Schleker spielte deshalb mit seinem Sprössling Thomas , Hans Gobs mit Sohn Stefan und Anton Sauter mit seinen drei Söhnen Fabian , Harald und Thomas . Sichtlich Spaß hatten alle Beteiligten und leisteten am Ende sogar etwas Besonderes. „Das ist ein Spiel, das Geschichte schreibt,“ sagte der Süd-Stadionsprecher, „es war die erste Niederlage seit eineinhalb Jahren.“ Am Ende war es egal. Süd würde wieder Reservenmeister und Christoph Guter bekam von Staffelleiter Werner Lechner den Meisterwimpel überreicht.

Auch in Granheim freute sich ein Sohn über die fußballerischen Fähigkeiten seines Elternteils. Lenny Knez konnte es kaum erwarten, bis ihn seine Mutter Sonja nach dem Schlusspfiff knuddelte. Auch die Mama hatte beste Laune, schließlich siegte sie mit dem VfL Munderkingen II beim favorisierten SV Granheim.

Nach dem Reservenspiel wurde Süd-Trainer Goran Djukanovic herzlich von seinen Teamkameraden verabschiedet. Mit einem Blumenstrauß dankte ihm Vorsitzender Reinhold Jerg für die drei Meisterschaften in zwei Jahren (zweimal Reserve und einmal Aktive). Seine Mannschaft hatte noch ein besonderes Schmankerl für Djukanovic parat. Er erhielt das Trikot seines Heimatlands Serbien, das am 18. Juni auf die deutsche Nationalmannschaft trifft.

Eine unangenehme Extraschicht müssen die Kirchener Trainer Wolfgang Fisel und Reiner „Jimmy“ Schrode einlegen. Wie schon im Vorjahr landeten die SF am Ende auf dem Relegationsplatz. Dabei hoffen sie, dass ihr Team eine ähnliche Nervenstärke beweist wie im Vorjahr und im Nachsitzen doch noch den Klassenerhalt sichert.

Eine unangenehme Nachricht erhielt Ralf Beck , Trainer des FC Schmiechtal II, unter der Woche von der Vorstandschaft. „Ich habe erfahren, dass sie nicht mehr mit mir planen. Ich bin schon enttäuscht und fühle mich etwas vor den Kopf gestoßen.“ Nutznießer dieser Aktion ist Becks Frau. „Sie ist die einzige, die sich freut, dass ich nun wieder mehr Zeit habe“, so Beck, dessen Lücke die beiden Trainer Harald Borgemeister und Kurt Pianezzola schließen werden. Ebenfalls aufhören wird Thomas „Enzo“ Seruset , der altersbedingt seine Kickschuhe an den Nagel hängt. In seinem letzten Spiel traf er noch mal, sein zehnter Saisontreffer.

„Oh wie ist das schön… So was hat man lange nicht gesehn…“, klang es im Hintergrund, als die SZ das Ergebnis der Griesinger Fußballerinnen einholte. „Ich muss erst mal ein bisschen weg, sonst versteh ich dich nicht“, schrie Trainer Hermann Brunner ins Telefon. „Als er dann den 15:1-Sieg, der die Meisterschaft bedeutet, vermeldete, war der Grund für die Freudengesänge glasklar.(cp)