Tierheim
Tierheim Bad Saulgau: Warum niemand diese Katzen will
Bad Saulgau / Lesedauer: 2 min
Mitbewohner mit Gemeinsamkeit: Kater Prinz und Katze Bibi unterscheidet eine Eigenschaft deutlich von den anderen Katzen im Tierheim Bad Saulgau. „Sie sind die Art von Katzen, die leider sehr schwer zu vermitteln sind“, sagt Tierheim-Leiterin Sabine Bantle .
Nur kleine Kätzchen sind gefragt
21 Katzen sind aktuell im Tierheim beheimatet. Viele davon wurden gefunden, manche abgegeben. In der Regel sind sie schnell vermittelt. Drei bis vier Wochen müssen sie für medizinische Untersuchungen, Impfungen und die Kastration im Tierheim bleiben, dann geht’s ins neue Zuhause. Normalerweise .
„Die meisten Menschen suchen aber nach kleinen, unversehrten, pflegeleichten Kätzchen“, sagt Bantle. All das trifft auf die Dauergäste Prinz und Bibi nicht zu. Die rot-getigerte Bibi ist mit ihren 13 Jahren schon als Seniorin einzustufen, der grau-getigerte Prinz schwerkrank . Ihn hat das Schicksal besonders hart getroffen.
Warum „Prinz“ besonders leidet
Mit nur wenigen Monaten wurde bei ihm eine Katzenseuche diagnostiziert. Eine Viruserkrankung, die vorwiegend bei jungen Katzen auftritt und häufig tödlich verläuft. Prinz überlebte. „Das war schon fast ein Wunder“, sagt Bantle. Doch an zwei Folgeerkrankungen leidet er fast zwei Jahre später noch heute: chronisches Katzenschnupfen und Ataxie .
Sabine Bantle über Kater PrinzMit diesem Krankheitsbild wird er wahrscheinlich nicht lange leben.
Ataxie ist eine neurologische Bewegungsstörung, die den Kater wacklig und unsicher auf den Beinen macht. Der chronische Katzenschnupfen führt bei ihm unter anderem zu eitrigem Ausfluss aus Nase und Augen. „Mit diesem Krankheitsbild wird er wahrscheinlich nicht lange leben “, sagt Tierheim-Leiterin Bantle. Letzte Hoffnung setzt sie in eine neu gestartete Therapie. „Ähnlich, wie eine Chemo“, sagt sie.
Vorsicht Helfersyndrom
Für die verbleibende Lebenszeit der beiden Katzen sucht Sabine Bantle für sie „einen Platz zum geliebt werden “. Bei Prinz und Bibi sei es aber besonders wichtig, darauf zu achten, dass Katze und Besitzer auch zueinander passen. Ein hektischer und lauter Alltag käme nicht infrage.
„Bei solchen Katzen melden sich häufig Menschen mit Helfersyndrom, die gezielt nach alten und kranken Katzen schauen, ihnen aber nicht bieten können, was sie eigentlich brauchen“, ergänzt Bantle, die trotzdem noch Hoffnung hat, für beide Katzen ein geeignetes Zuhause zu finden.