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Nepomukskulptur

Nepomukskulptur schmückt Donaubrücke

Hundersingen / Lesedauer: 3 min

Für Hundersinger geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung
Veröffentlicht:20.10.2013, 16:57

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Schon das zweite Kunstwerk von Bildhauer Gerold Jäggle wurde am Samstagnachmittag in einem würdigem Rahmen in Hundersingen enthüllt und eingeweiht. Diesmal war es eine Bronzeskulptur des Heiligen St. Nepomuk, die ihren Platz auf der Donaubrücke am Ortseingang von Hundersingen gefunden hat. Unweit davon, nämlich unterhalb der Heuneburg, steht das Objekt „Kunst am Fluss“, eine Skulptur und Kieszeichnung. Für die Gemeinde Herbertingen und vor allem für die Hundersinger geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Sie wollten schon lange auf der neu erbauten Donaubrücke solch einen Brückenheiligen aufstellen. Festlich umrahmt wurde die Feierlichkeit durch die Musikkapelle Hundersingen.

Zu einem wahren Kirchenfesttag wurde am Samstagnachmittag die Weihe des neuen Brückenheiligen St. Nepomuk. Die Glocken vom Turm der St. Martins-Kirche erklangen bei strahlendem Sonnenschein und die Musikkapelle intonierte einen feierlichen Choral zu Beginn der Weihe. Bürgermeister Michael Schrenk lobte vor allem das große Engagement von Landrat Dirk Gaerte, der viel dazu beigetragen habe, dass die Einweihung stattfinden könne. Mit Gerold Jäggle habe man zudem einen begnadeten Künstler beauftragt, der schon so viele Spuren in der Gemeinde hinterlassen habe. Die Gemeinde habe den finanziellen Grundstock dafür gelegt, aber ein Großteil komme vom Landrat.

Brückenheiliger ist Vorbild

Dekan Jürgen Brummwinkel ging zunächst auf den Heiligen Nepomuk ein. Dieser geistliche Hofprediger aus dem Raum Pilsen wurde mit einem Stein um den Hals in die Moldau geworfen, wo er schließlich ertrank. Ursache dafür war seine Standhaftigkeit, denn er gab das Beichtgeheimnis nie preis. „Er ist ein Vorbild für alle, die treu zu ihrem Wort stehen“, so der Dekan. Hundersingens stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende, Mathilde Hagmann, überreichte Schrenk einen Scheck über 1000 Euro überreichen. „Das ist ein Zeichen christlicher Kunst und Glaubens. Möge Nepomuk stets alle begleiten, die über die Brücke gehen“, so Mathilde Hagmann.

Jetzt stehe ein christliches Symbol auf der Brücke, um das es große Diskussionen gegeben habe, so Landrat Dirk Gaerte . Es habe nun acht Jahre gebraucht, bis man schließlich nun das Kunstwerk von Gerold Jäggle enthüllen konnte. Diese Skulptur sei ein Ausdruck christlicher Kultur und Vertrautheit, die in den oberschwäbischen Raum und zu dessen Menschen passe.

Brückenheilige zu kreieren klinge nicht sonderlich modern und lösten bei Nachfrage unterschiedliche Reaktionen aus, so der Bildhauer Gerold Jäggle. So was komme in der Kunstszene nicht vor. Er aber entwerfe so etwas wie den Heiligen Nepomuk auf dem Steinsockel gerne. Das Priestergewand wehe im Wind, der aus allen Richtungen blase. Seine Körperhaltung unter dem Gewand zeige, dass er standhaft ist. Das sei auch seine Aussage: Die Haltung bestimmt den Menschen.

Große Freude herrschte auch bei Ortsvorsteher Reinhold Eisele über das Geschaffene und er bedankte sich bei allen, die an der Weihefeier teilgenommen haben. Seit 2005 suche man einen Brückenheiligen, nun habe es geklappt. Vor allem natürlich auch, weil die Finanzierung gesichert sei. Von der Gemeinde kamen zum Beispiel 9000 Euro, der Landrat beschaffte 4000 Euro und unverhofft trug die Pfarrgemeinde Hundersingen mit ihrem Scheck bei. „Herr Landrat, Sie haben Ihr Versprechen gehalten, von uns aus können Sie in den Ruhestand gehen“, so der Ortsvorsteher mit einem Schmunzeln. Unter den Klängen der Musikkapelle Hundersingen ging es Richtung Sportheim, wo beim Stehempfang auf das Werk angestoßen wurde.

Weitere Fotos finden Sie im Internet unter

www.schwaebische.de