Omikron-Welle: Weniger als die Hälfte ist wegen Corona in der Klinik

Eine der wichtigsten Fragen der vergangenen zwei Jahre: Wie viele Menschen sind wegen einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus? Konkrete Antworten gab es darauf kaum. Die Kliniken haben schlicht nicht unterschieden, ob die Patienten nun tatsächlich wegen Covid-19 im Krankenbett liegen oder aus einem anderen Grund - aber eben positiv getestet - in der Klinik sind. „Im Zusammenhang mit Covid-19“ war die Formulierung in den allermeisten Statistiken. Nun bringt eine Stichprobe Licht ins Dunkel.
Die baden-württembergische Krankenhausgesellschaft hat Zahlen erhoben, die nun auch das Sozialministerium veröffentlich hat. Aus 22 zufällig ausgewählten Kliniken wurden Stichproben gezogen. Das Ergebnis: 44,5 Prozent der Patienten waren zur Corona-Behandlung im Krankenhaus. Bei den übrigen war Covid-19 eine „Nebendiagnose“, wie es in einer Mitteilung aus dem Ministerium heißt.
Am Stichtag 265 Positive in 22 Kliniken
Der Stichtag, an dem Probe durchgeführt wurde, war der 4. Mai 2022. An diesem Tag waren in den 22 Klinken 265 Menschen mit nachgewiesener Corona-Infektion. Darunter waren 118, die primär wegen COVID-19 behandelt wurden.
Für Baden-Württemberg gab es solche Zahlen bislang nicht. Sie bestätigen aber, wie es aus dem Ministerium heißt, Daten aus der Omikron-Welle in Großbrittanien. Dort waren im Februar und März zwischen 42 und 47 Prozent der positiv getesteten Patienten wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus.

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Ministerium will an Hospitalisierungsrate festhalten
Nach wie vor ist die sogenannte Hospitalisierungsrate eine Kennzahl für die Corona-Maßnahmen in Baden-Württemberg. Wie ein Ministeriumssprecher gegenüber Pressevertretern sagte, wolle man auch weiter daran festhalten. Die Erhebung, ob Patienten mit oder wegen Covid-19 im Krankenhaus sind, ändere daran nichts.
