StartseiteRegionalRegion OstalbBopfingenNach Wemdinger Impfskandal: Razzia bei mutmaßlichen Impfbetrügern in ganz Süddeutschland

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Nach Wemdinger Impfskandal: Razzia bei mutmaßlichen Impfbetrügern in ganz Süddeutschland

Bopfingen / Lesedauer: 2 min

Laut Polizeiangaben werden Wohnungen von etwa 100 Personen durchsucht. Sie sollen sich gefälschte Impfnachweise bei einem Arzt aus Wemding im Landkreis Donau-Ries besorgt haben.
Veröffentlicht:13.01.2022, 10:56

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Seit dem frühen Donnerstagmorgen laufen im gesamten süddeutschen Raum Wohnungsdurchsuchungen bei mutmaßlichen Impfbetrügern. Sie sollen sich gefälschte Impfnachweise beim Wemdinger Hausarzt Dr. Gerhard Holst besorgt haben, der in den Fokus der Polizei gerückt war, nachdem Unregelmäßigkeiten bei Covid-Impfungen aufgetreten waren. Nach Polizeiangaben sind etwa 100 Personen von der Großrazzia betroffen.

Die groß angelegte Durchsuchungsaktion im bayerischen und süddeutschen Raum läuft unter Leitung der Kripo Dillingen. Daran sind zahlreiche Einsatzkräfte, unter anderem der Bereitschaftspolizei und Kräfte anderer Bundesländer, beteiligt. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hatte im Vorfeld beim Amtsgericht Augsburg entsprechende Beschlüsse zur Wohnungsdurchsuchung und Blutentnahme bei etwa 100 Personen erwirkt.

Dr. Gerhard Holst , der als Allgemeinmediziner in Wemding praktizierte, war im vergangenen Oktober in den Fokus der Polizei gerückt, da es zu Unregelmäßigkeiten bei Covid-Impfungen gekommen war. Dabei sind laut Polizei mittlerweile zwei Konstellationen bekannt.

Zum einen soll gegenüber Patienten eine Impfung vorgetäuscht worden sein. Diese Personen hätten den Arzt in der Absicht aufgesucht, eine Schutzimpfung zu erhalten. Tatsächlich sei diesen Patienten aber – ohne deren Wissen – kein Impfstoff verabreicht worden.

Zum anderen sei Personen wissentlich ein Impfnachweis ausgestellt worden, obwohl keine Impfung stattgefunden hätte. Diese hätten den betreffenden Arzt aufgesucht, um einen Impfnachweis zu erhalten, ohne dass nach beiderseitigem Einvernehmen eine Covid-Impfung erfolgt sei.

Gegen diese Personen wird laut Polizei wegen der Beihilfe beziehungsweise Anstiftung zum Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und deren Verwendung ermittelt. Außerdem stehen Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz im Raum.